Märkte: "Zinssenkungstag!" - Deutschland: Zahl der Firmenpleiten im 1. Halbjahr um knapp ein Viertel gestiegen
12.09.2024 | Folker Hellmeyer
Der EUR eröffnet gegenüber dem USD bei 1,1013 (05:13 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1003 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 142,47. In der Folge notiert EUR-JPY bei 156,93. EUR-CHF oszilliert bei 0,9389.
Märkte: "Zinssenkungstag!"
An den Finanzmärkten kam es vor dem "Zinssenkungstag" der EZB weitestgehend zu freundlichen Entwicklungen. Aktienmärkte legten ex China zu. Der US-Rentenmarkt korrigierte einen Teil des hohen Vortagesgewinns. Dagegen sank die Rendite der 10-jähirgen Bundesanleihe auf 2,10% und markierte den tiefsten Renditestand seit Dezember 2023.
Die Daten und Nachrichten aus Deutschland bleiben wenig erbaulich. Der „Ausverkauf“ schreitet voran. DB-Schenker soll an die dänische DSV gehen, der Bund verkauft ein Commerzbank-Aktienpaket an Unicredit. Unicredit werden Übernahmepläne unterstellt. Die Erosion des Kapitalstocks schreitet weiter voran. Die Zahl der Firmenpleiten ist im 1. Halbjahr um knapp ein Viertel gestiegen. In der Chemiebranche hellte sich die Lage laut IFO-Barometer auf, es handelt sich jedoch nur um geringere Negativdynamik.
Das Datenpotpourri (siehe unten) war dominiert von der Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise, die mit 2,5% Anstieg im Jahresvergleich (geringste Zunahme seit Februar 2021!) entspannter als erwartet ausfielen. Damit ist das Tor für eine Zinssenkung seitens des Offenmarktausschusses der US-Notenbank in der kommenden Woche weit geöffnet. Die Veröffentlichungen aus dem UK verfehlten bei BIP und Industrieproduktion die Prognosen. Gleichwohl ergibt sich eine deutlich bessere Lage ex Handelsbilanz als in Deutschland.
Geopolitik: Die Lage im Ukraine-Konflikt spitzt sich durch. Eskalation bei Waffensystemen zu. Aktienmärkte: Late Dax +0,78%. EuroStoxx 50 +1,13%, S&P 500 +0,99%, Dow Jones +0,24%, US Tech 100 +2,09%
Aktienmärkte in Fernost Stand 06:10 Uhr: Nikkei (Japan) +3,09%, CSI 300 (China) -0,14%, Hangseng (Hongkong) +0,97%, Sensex (Indien) +0,35% und Kospi (Südkorea) +1,68%. Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,10% (Vortag 2,15%), während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 3,66% (Vortag 3,62%) abwirft.
Devisenmärkte: Der USD gewann gegenüber dem EUR zart an Boden. Gold verlor leicht und Silber legte gegenüber dem USD zu.
Deutschland: Zahl der Firmenpleiten im 1. Halbjahr um knapp ein Viertel gestiegen
Die Zahl der Firmenpleiten ist laut Statistischem Bundesamt im 1. Halbjahr 2024 um knapp ein Viertel gestiegen. Die Amtsgerichte meldeten 10.702 beantragte Unternehmensinsolvenzen. Das waren im Jahresvergleich 24,9% mehr. Die Forderungen der Gläubiger bezifferten die Gerichte auf rund 32,4 Mrd. EUR. Im Vorjahr lag der Betrag mit 13,9 Mrd. EUR deutlich niedriger.
Laut Statistischem Bundesamt dürfte der Negativtrend anhalten. Seit Juni 2023 liegt die Zuwachsrate im zweistelligen Bereich, mit Ausnahme des Juni 2024 (plus 6,3%).
Mit steigenden Firmenpleiten nehmen laut Allianz Trade Großinsolvenzen zu. Davon habe es im 1. Halbjahr 2024 bereits 40 Fälle gegeben. Das sei nicht nur der höchste Wert in einem ersten Halbjahr seit 2015, sondern auch über ein Drittel mehr als im Vorjahreszeitraum.
Kommentar: Insolvenzstatistiken liefern wie die Arbeitsmarktdaten nachlaufende Indikatoren. Von daher kann dieses Entwicklung nicht überraschen. Im Hinblick darauf, dass sich bei den Rahmendaten keine nennenswerten Veränderungen für den Standort Deutschland ergeben, ist die Wahrscheinlichkeit sehr ausgeprägt, dass sich das Insolvenzgeschehen weiter verschärft. Am Ende ist es Ausdruck einer Verkleinerung des Kapitalstocks (Summe aller Unternehmen). Der Kapitalstock ist die Grundlage sowohl der Staatseinkommen als auch der privaten Einkommen. Ergo baut sich die Abwärtsspirale weiter auf.
Deutschland: Stimmung in Chemiebranche hellt sich auf
Die Stimmung in der Chemiebranche hat sich laut IFO-Barometer aufgehellt. Das Barometer für das Geschäftsklima stieg per August auf -5,6 Punkte nach zuvor -9,8 Zählern im Juli. Kommentar: Die Aufhellung stellt jedoch zunächst nur eine Moderation der fortgesetzten negativen Entwicklung dar, das sich der Gesamtindex weiter auf negativem Terrain befindet. Der Index der Geschäftserwartungen für die kommenden Monate bewegt sich mit -12,1 Punkten weiterhin deutlich im kontraktiven Bereich. 40,1% der Unternehmen konstatieren rückläufige Auftragsbestände.
Kommentar: Ergo ist die Zukunftsaussage weiter negativ geprägt.
Märkte: "Zinssenkungstag!"
An den Finanzmärkten kam es vor dem "Zinssenkungstag" der EZB weitestgehend zu freundlichen Entwicklungen. Aktienmärkte legten ex China zu. Der US-Rentenmarkt korrigierte einen Teil des hohen Vortagesgewinns. Dagegen sank die Rendite der 10-jähirgen Bundesanleihe auf 2,10% und markierte den tiefsten Renditestand seit Dezember 2023.
Die Daten und Nachrichten aus Deutschland bleiben wenig erbaulich. Der „Ausverkauf“ schreitet voran. DB-Schenker soll an die dänische DSV gehen, der Bund verkauft ein Commerzbank-Aktienpaket an Unicredit. Unicredit werden Übernahmepläne unterstellt. Die Erosion des Kapitalstocks schreitet weiter voran. Die Zahl der Firmenpleiten ist im 1. Halbjahr um knapp ein Viertel gestiegen. In der Chemiebranche hellte sich die Lage laut IFO-Barometer auf, es handelt sich jedoch nur um geringere Negativdynamik.
Das Datenpotpourri (siehe unten) war dominiert von der Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise, die mit 2,5% Anstieg im Jahresvergleich (geringste Zunahme seit Februar 2021!) entspannter als erwartet ausfielen. Damit ist das Tor für eine Zinssenkung seitens des Offenmarktausschusses der US-Notenbank in der kommenden Woche weit geöffnet. Die Veröffentlichungen aus dem UK verfehlten bei BIP und Industrieproduktion die Prognosen. Gleichwohl ergibt sich eine deutlich bessere Lage ex Handelsbilanz als in Deutschland.
Geopolitik: Die Lage im Ukraine-Konflikt spitzt sich durch. Eskalation bei Waffensystemen zu. Aktienmärkte: Late Dax +0,78%. EuroStoxx 50 +1,13%, S&P 500 +0,99%, Dow Jones +0,24%, US Tech 100 +2,09%
Aktienmärkte in Fernost Stand 06:10 Uhr: Nikkei (Japan) +3,09%, CSI 300 (China) -0,14%, Hangseng (Hongkong) +0,97%, Sensex (Indien) +0,35% und Kospi (Südkorea) +1,68%. Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,10% (Vortag 2,15%), während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 3,66% (Vortag 3,62%) abwirft.
Devisenmärkte: Der USD gewann gegenüber dem EUR zart an Boden. Gold verlor leicht und Silber legte gegenüber dem USD zu.
Deutschland: Zahl der Firmenpleiten im 1. Halbjahr um knapp ein Viertel gestiegen
Die Zahl der Firmenpleiten ist laut Statistischem Bundesamt im 1. Halbjahr 2024 um knapp ein Viertel gestiegen. Die Amtsgerichte meldeten 10.702 beantragte Unternehmensinsolvenzen. Das waren im Jahresvergleich 24,9% mehr. Die Forderungen der Gläubiger bezifferten die Gerichte auf rund 32,4 Mrd. EUR. Im Vorjahr lag der Betrag mit 13,9 Mrd. EUR deutlich niedriger.
Laut Statistischem Bundesamt dürfte der Negativtrend anhalten. Seit Juni 2023 liegt die Zuwachsrate im zweistelligen Bereich, mit Ausnahme des Juni 2024 (plus 6,3%).
Mit steigenden Firmenpleiten nehmen laut Allianz Trade Großinsolvenzen zu. Davon habe es im 1. Halbjahr 2024 bereits 40 Fälle gegeben. Das sei nicht nur der höchste Wert in einem ersten Halbjahr seit 2015, sondern auch über ein Drittel mehr als im Vorjahreszeitraum.
Kommentar: Insolvenzstatistiken liefern wie die Arbeitsmarktdaten nachlaufende Indikatoren. Von daher kann dieses Entwicklung nicht überraschen. Im Hinblick darauf, dass sich bei den Rahmendaten keine nennenswerten Veränderungen für den Standort Deutschland ergeben, ist die Wahrscheinlichkeit sehr ausgeprägt, dass sich das Insolvenzgeschehen weiter verschärft. Am Ende ist es Ausdruck einer Verkleinerung des Kapitalstocks (Summe aller Unternehmen). Der Kapitalstock ist die Grundlage sowohl der Staatseinkommen als auch der privaten Einkommen. Ergo baut sich die Abwärtsspirale weiter auf.
Deutschland: Stimmung in Chemiebranche hellt sich auf
Die Stimmung in der Chemiebranche hat sich laut IFO-Barometer aufgehellt. Das Barometer für das Geschäftsklima stieg per August auf -5,6 Punkte nach zuvor -9,8 Zählern im Juli. Kommentar: Die Aufhellung stellt jedoch zunächst nur eine Moderation der fortgesetzten negativen Entwicklung dar, das sich der Gesamtindex weiter auf negativem Terrain befindet. Der Index der Geschäftserwartungen für die kommenden Monate bewegt sich mit -12,1 Punkten weiterhin deutlich im kontraktiven Bereich. 40,1% der Unternehmen konstatieren rückläufige Auftragsbestände.
Kommentar: Ergo ist die Zukunftsaussage weiter negativ geprägt.