Marktanalyse November

XAU-Goldminen Index

Eine sehr wichtige Bestätigung erhält diese Interpretation durch den langfristigen Chart des XAU-Goldminenindex’, für den eine sehr viel längere Historie vorliegt als für den HUI. Wie Sie sehen können, brach dieser Index per Ende September über die langfristig extrem wichtige Widerstandszone bei rund 155 Punkten aus. Die technische Bedeutung dieser Widerstandslinie wurde durch die lange Korrekturphase der vergangenen Monate unterstrichen, die genau in diesem Bereich stattfand. Sie sehen hier ein Kaufsignal von geradezu historischer Bedeutung, das eine langfristige Fortsetzung der Goldhausse signalisiert.



CRB-Rohstoffindex

Der Rohstoffindex zeigt jetzt eine Bodenbildung, die rund ein Jahr gedauert hat, sowie einen dynamischen Ausbruch nach oben. Das einzig störende an diesem technischen Bild ist die Tatsache, dass die Bodenbildung unmittelbar nach einer Topbildung erfolgte. Dennoch kann das Kaufsignal nicht einfach ignoriert werden. Aus technischer Sicht sieht es jetzt so aus, als wäre die Korrektur innerhalb der langfristigen Rohstoffhausse vorüber und die nächste Aufwärtswelle am Laufen. Dass auch die Agrarrohstoffe ein sehr bullishes Bild abgeben, bestätigt diese Interpretation.



Rohöl in US-Dollar

Mit dem sehr dynamischen Anstieg über das Hoch des Jahres 2005 hat der Ölpreis ein Kaufsignal gegeben. Aus der Formation ergibt sich ein Minimum-Kursziel von rund 105 Dollar pro Barrel.



Rohöl in Euro

Auch im Euro ist der Ölpreis nach oben ausgebrochen. Hier beträgt das Minimum-Kursziel gut 80 Euro pro Fass.



20-jährige US-Staatsanleihen

Der letzte Chart, den ich hier besprechen möchte, zeigt das ETF auf 20-jährige US-Staatsanleihen. Wie Sie sehen, ist dieser Chart extrem interessant. Er zeigt einen großen potenziellen Doppelboden, und die Kurse der Staatsanleihen haben eine technisch signifikante Widerstandszone herausgebildet. Aktuell befinden sie sich exakt an dieser Marke. Das heißt eine kleine Fortsetzung der Rallye würde ein massives Kaufsignal für lang laufende Staatsanleihen geben. Diesen Chart sollten Sie in den kommenden Wochen und Monaten nicht mehr aus den Augen verlieren, denn seine Bedeutung in Verbindung mit den anderen hier gezeigten Charts kann kaum unterschätzt werden.

Warum? Wie passt dieser Chart mit den extrem bullishen Goldsektorcharts und den bullishen Rohstoffcharts zusammen? Ist das kein Widerspruch, werden Sie vielleicht fragen.



Nicht unbedingt. Ein zu all diesen Charts ganz zwanglos passendes Szenario sieht folgendermaßen aus: Die Immobilienbaisse weitet sich aus und mit ihr die Kreditkrise. Eine Rezession beginnt und lässt die Aktienkurse purzeln. Die Notenbanken reagieren wie gehabt mit dem hemmungslosen Einsatz der Gelddruckmaschine, und es findet eine doppelte Fluchtbewegung statt: Die Notenbank-Gläubigen flüchten in den als sicher wahrgenommenen Hafen der Staatsanleihen - den ich auf Sicht von zwei Jahren auch als sicher ansehe. Die Notenbank-Kritiker hingegen versuchen, sich vor dem Staat und seinem Konfettigeld in Sicherheit zu bringen und flüchten in die realen Vermögenswerte Rohstoffe und Edelmetalle. Die kommenden Monate und Jahre versprechen überaus aufregend und schwierig zu werden. Schnallen Sie sich an.


© Claus Vogt
Leiter Research der Berliner Effektenbank