Money Metals: Überraschende Zinssenkung & Auswirkungen auf Gold und Silber
29.09.2024
In einer aktuellen Folge des Money Metals Midweek Memo, moderiert von Mike Maharrey, wurden wichtige wirtschaftliche Entwicklungen, Edelmetalltrends und die jüngsten Maßnahmen der Federal Reserve diskutiert. Maharrey analysierte, wie die Politik der Fed, insbesondere die unerwarteten Zinssenkungen, die Märkte beeinflussen, die Aktienkurse treiben und sich auf Gold- und Silberanlagen auswirken.
Die überdimensionale Zinssenkung der Fed
Auf der Sitzung im September 2024 senkte die US-Notenbank überraschend die Zinssätze um 50 Basispunkte und brachte damit den Leitzins in eine Spanne zwischen 4,75% und 5%. Dies war die erste Zinssenkung seit 2020. Einige Marktteilnehmer hatten zwar mit einer geringeren Zinssenkung gerechnet, doch nur wenige hatten eine so starke Senkung erwartet. Maharrey betonte, dass dieses aggressive Vorgehen ein Zeichen dafür sei, dass man sich innerhalb der Fed Sorgen über den Zustand der US-Wirtschaft mache. "Denken Sie an die Aussagen der Federal Reserve: Sie sagen Ihnen, dass die Wirtschaft großartig ist, aber dass es immer noch einen gewissen Inflationsdruck gibt", sagte Maharrey.
Er merkte jedoch an: "Warum haben sie gerade eine überdimensionale Zinssenkung angeordnet? So etwas sieht man normalerweise in der Anfangsphase einer Rezession." Historisch gesehen gingen ähnliche Zinssenkungen bedeutenden wirtschaftlichen Abschwüngen voraus, wie der Rezession 2001 und der Finanzkrise 2008. Maharrey warnte: "Was die Fed gerade getan hat, ist, wenn man es historisch betrachtet, keine gute Nachricht - es sagt uns 'oh-oh', wir könnten uns auf eine weitere Krise vorbereiten."
Leichtes Geld und Aktienmarktreaktionen
Trotz der vorsichtigen Äußerungen der Fed reagierte der Aktienmarkt positiv auf das Versprechen einer Rückkehr zum lockeren Geld. Seit die Fed vor Monaten die Möglichkeit von Zinssenkungen angedeutet hat, ist der Aktienmarkt in die Höhe geschossen. So hat der S&P 500 im Jahr 2024 eine Rendite von 20,8% erzielt, während der NASDAQ um 21,7% und der Dow Jones um 11,6% gestiegen ist. Maharrey erklärte: "Wenn man sich eine Grafik ansieht, korreliert die Entwicklung des Aktienmarktes fast perfekt mit der Entwicklung der Geldpolitik der Federal Reserve. Wenn die Fed ihre Geldpolitik lockert, führt dies zu einem Bullenmarkt an den Aktienmärkten."
Gold übertrifft Aktien im Jahr 2024
Überraschenderweise hat sich Gold in diesem Jahr besser entwickelt als die wichtigsten US-Aktienindices. Bis Montag stieg der Goldpreis um 27% und übertraf damit den S&P 500, den NASDAQ und den Dow Jones. "Gold übertrifft alle großen US-Aktienindices im Jahr 2024. Gold ist in diesem Jahr bisher um 27% gestiegen", so Maharrey. Er wies darauf hin, dass die Politik des lockeren Geldes tendenziell den US-Dollar schwächt, was dem Gold zugute kommt. "Gold hat den S&P 500 um etwa 6% übertroffen, was selbst für mich ein wenig überraschend war", sagte er. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, fügte Maharrey hinzu, "ist Gold auf dem besten Weg zu seiner besten Rendite seit 2010."
Silber: Mehr Aufwärtspotenzial?
Obwohl Gold der Star ist, sollte man Silber nicht übersehen. Silber hat in diesem Jahr ungefähr genauso viel zugelegt wie Gold, aber das Gold-Silber-Verhältnis bleibt mit 83:1 historisch hoch, was darauf hindeutet, dass Silber im Vergleich zu Gold unterbewertet ist. "Wann immer wir diese besonders hohen Gold-Silber-Verhältnisse sehen, neigen sie dazu, sich zu schließen - und zwar mit Nachdruck", bemerkte er. In Anbetracht dessen ist Maharrey der Meinung, dass Silber ein größeres Aufwärtspotenzial hat als Gold, zumal Silber in der Regel in den späteren Phasen eines Bullenmarktes besser abschneidet als Gold. "Es gibt viele Gründe, bei Silber optimistisch zu sein", fügte er hinzu.
Die widersprüchliche Botschaft der Fed zu Inflation und Konjunktur
Maharrey äußerte sich verwirrt über die widersprüchlichen Signale der Fed. Während die Zentralbank optimistisch von einem Rückgang der Inflation und einem "soliden Wirtschaftswachstum" spricht, deutet die aggressive Zinssenkung der Fed auf tiefere Sorgen hin. Er zitierte Seema Shah, Chief Global Strategist bei Principal Asset Management, die sagte: "Eine Zinssenkung um 50 Basispunkte ohne Anzeichen für wirtschaftliche Turbulenzen ist ein einmaliger Schritt in der Geschichte."
Maharrey merkte ferner an, dass die Maßnahmen der Fed widersprüchlich erscheinen: "Powell hat die Möglichkeit einer Rezession heruntergespielt, aber man lockert die Geldpolitik nicht aggressiv in einer boomenden Wirtschaft. Was sie tun, passt nicht zu der Art und Weise, wie sie diese Wirtschaft charakterisieren." Trotz Powells Beteuerungen einer "sanften Landung" stellte Maharrey die Logik hinter der Entscheidung der Fed in Frage. "Ihre Taten sprechen lauter als ihre Worte", erklärte er und verwies auf die historischen Präzedenzfälle, in denen ähnliche Zinssenkungen zu Rezessionen geführt haben.
Wie geht es mit der US-Wirtschaft weiter?
Maharrey ist nach wie vor skeptisch, ob die Fed eine sanfte Landung hinbekommt, insbesondere angesichts der übermäßigen Schuldenlast der Wirtschaft. Er erinnerte die Zuhörer daran, dass die Wirtschaft immer noch mit den inflationären Folgen der früheren Politik des leichten Geldes zu kämpfen hat, insbesondere mit der Finanzkrise 2008 und der Pandemie. Er warnte auch davor, dass sich der Abbau der Fed-Bilanz verlangsamt und es wahrscheinlich nur noch eine Frage der Zeit ist, bis die Zentralbank diesen Prozess ganz stoppt. Dies, so Maharrey, signalisiere, dass die Fed sich darauf vorbereite, die Inflationspolitik wieder zu verstärken.
Gold und Silber als Absicherung gegen Inflation
Angesichts der Unfähigkeit der Fed, die Inflation zu zähmen, und ihrer Tendenz, zu einer Politik des leichten Geldes zurückzukehren, ermutigte Maharrey die Zuhörer, Gold und Silber als Absicherung gegen die Abwertung des US-Dollar zu betrachten. Er betonte: "Sie wollen echtes Geld haben - Sie wollen Gold, Sie wollen Silber."
Schlussfolgerung
Die jüngsten Maßnahmen der US-Notenbank spiegeln die wachsende Besorgnis über den Zustand der US-Wirtschaft wider - trotz ihrer optimistischen Botschaften. Für die Anleger ist die Rückkehr zum lockeren Geld ein Signal, weiterhin auf Gold und Silber zu setzen. Mit einem Anstieg des Goldpreises um 27% im bisherigen Jahresverlauf und einer potenziellen Outperformance des Silberpreises bleiben Edelmetalle angesichts der wirtschaftlichen Ungewissheit eine überzeugende Anlage. Wie Maharrey riet: "Beobachten Sie, was sie tun, und handeln Sie entsprechend."
© Money Metals
Der Artikel wurde am 26. September 2024 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
Die überdimensionale Zinssenkung der Fed
Auf der Sitzung im September 2024 senkte die US-Notenbank überraschend die Zinssätze um 50 Basispunkte und brachte damit den Leitzins in eine Spanne zwischen 4,75% und 5%. Dies war die erste Zinssenkung seit 2020. Einige Marktteilnehmer hatten zwar mit einer geringeren Zinssenkung gerechnet, doch nur wenige hatten eine so starke Senkung erwartet. Maharrey betonte, dass dieses aggressive Vorgehen ein Zeichen dafür sei, dass man sich innerhalb der Fed Sorgen über den Zustand der US-Wirtschaft mache. "Denken Sie an die Aussagen der Federal Reserve: Sie sagen Ihnen, dass die Wirtschaft großartig ist, aber dass es immer noch einen gewissen Inflationsdruck gibt", sagte Maharrey.
Er merkte jedoch an: "Warum haben sie gerade eine überdimensionale Zinssenkung angeordnet? So etwas sieht man normalerweise in der Anfangsphase einer Rezession." Historisch gesehen gingen ähnliche Zinssenkungen bedeutenden wirtschaftlichen Abschwüngen voraus, wie der Rezession 2001 und der Finanzkrise 2008. Maharrey warnte: "Was die Fed gerade getan hat, ist, wenn man es historisch betrachtet, keine gute Nachricht - es sagt uns 'oh-oh', wir könnten uns auf eine weitere Krise vorbereiten."
Leichtes Geld und Aktienmarktreaktionen
Trotz der vorsichtigen Äußerungen der Fed reagierte der Aktienmarkt positiv auf das Versprechen einer Rückkehr zum lockeren Geld. Seit die Fed vor Monaten die Möglichkeit von Zinssenkungen angedeutet hat, ist der Aktienmarkt in die Höhe geschossen. So hat der S&P 500 im Jahr 2024 eine Rendite von 20,8% erzielt, während der NASDAQ um 21,7% und der Dow Jones um 11,6% gestiegen ist. Maharrey erklärte: "Wenn man sich eine Grafik ansieht, korreliert die Entwicklung des Aktienmarktes fast perfekt mit der Entwicklung der Geldpolitik der Federal Reserve. Wenn die Fed ihre Geldpolitik lockert, führt dies zu einem Bullenmarkt an den Aktienmärkten."
Gold übertrifft Aktien im Jahr 2024
Überraschenderweise hat sich Gold in diesem Jahr besser entwickelt als die wichtigsten US-Aktienindices. Bis Montag stieg der Goldpreis um 27% und übertraf damit den S&P 500, den NASDAQ und den Dow Jones. "Gold übertrifft alle großen US-Aktienindices im Jahr 2024. Gold ist in diesem Jahr bisher um 27% gestiegen", so Maharrey. Er wies darauf hin, dass die Politik des lockeren Geldes tendenziell den US-Dollar schwächt, was dem Gold zugute kommt. "Gold hat den S&P 500 um etwa 6% übertroffen, was selbst für mich ein wenig überraschend war", sagte er. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, fügte Maharrey hinzu, "ist Gold auf dem besten Weg zu seiner besten Rendite seit 2010."
Silber: Mehr Aufwärtspotenzial?
Obwohl Gold der Star ist, sollte man Silber nicht übersehen. Silber hat in diesem Jahr ungefähr genauso viel zugelegt wie Gold, aber das Gold-Silber-Verhältnis bleibt mit 83:1 historisch hoch, was darauf hindeutet, dass Silber im Vergleich zu Gold unterbewertet ist. "Wann immer wir diese besonders hohen Gold-Silber-Verhältnisse sehen, neigen sie dazu, sich zu schließen - und zwar mit Nachdruck", bemerkte er. In Anbetracht dessen ist Maharrey der Meinung, dass Silber ein größeres Aufwärtspotenzial hat als Gold, zumal Silber in der Regel in den späteren Phasen eines Bullenmarktes besser abschneidet als Gold. "Es gibt viele Gründe, bei Silber optimistisch zu sein", fügte er hinzu.
Die widersprüchliche Botschaft der Fed zu Inflation und Konjunktur
Maharrey äußerte sich verwirrt über die widersprüchlichen Signale der Fed. Während die Zentralbank optimistisch von einem Rückgang der Inflation und einem "soliden Wirtschaftswachstum" spricht, deutet die aggressive Zinssenkung der Fed auf tiefere Sorgen hin. Er zitierte Seema Shah, Chief Global Strategist bei Principal Asset Management, die sagte: "Eine Zinssenkung um 50 Basispunkte ohne Anzeichen für wirtschaftliche Turbulenzen ist ein einmaliger Schritt in der Geschichte."
Maharrey merkte ferner an, dass die Maßnahmen der Fed widersprüchlich erscheinen: "Powell hat die Möglichkeit einer Rezession heruntergespielt, aber man lockert die Geldpolitik nicht aggressiv in einer boomenden Wirtschaft. Was sie tun, passt nicht zu der Art und Weise, wie sie diese Wirtschaft charakterisieren." Trotz Powells Beteuerungen einer "sanften Landung" stellte Maharrey die Logik hinter der Entscheidung der Fed in Frage. "Ihre Taten sprechen lauter als ihre Worte", erklärte er und verwies auf die historischen Präzedenzfälle, in denen ähnliche Zinssenkungen zu Rezessionen geführt haben.
Wie geht es mit der US-Wirtschaft weiter?
Maharrey ist nach wie vor skeptisch, ob die Fed eine sanfte Landung hinbekommt, insbesondere angesichts der übermäßigen Schuldenlast der Wirtschaft. Er erinnerte die Zuhörer daran, dass die Wirtschaft immer noch mit den inflationären Folgen der früheren Politik des leichten Geldes zu kämpfen hat, insbesondere mit der Finanzkrise 2008 und der Pandemie. Er warnte auch davor, dass sich der Abbau der Fed-Bilanz verlangsamt und es wahrscheinlich nur noch eine Frage der Zeit ist, bis die Zentralbank diesen Prozess ganz stoppt. Dies, so Maharrey, signalisiere, dass die Fed sich darauf vorbereite, die Inflationspolitik wieder zu verstärken.
Gold und Silber als Absicherung gegen Inflation
Angesichts der Unfähigkeit der Fed, die Inflation zu zähmen, und ihrer Tendenz, zu einer Politik des leichten Geldes zurückzukehren, ermutigte Maharrey die Zuhörer, Gold und Silber als Absicherung gegen die Abwertung des US-Dollar zu betrachten. Er betonte: "Sie wollen echtes Geld haben - Sie wollen Gold, Sie wollen Silber."
Schlussfolgerung
Die jüngsten Maßnahmen der US-Notenbank spiegeln die wachsende Besorgnis über den Zustand der US-Wirtschaft wider - trotz ihrer optimistischen Botschaften. Für die Anleger ist die Rückkehr zum lockeren Geld ein Signal, weiterhin auf Gold und Silber zu setzen. Mit einem Anstieg des Goldpreises um 27% im bisherigen Jahresverlauf und einer potenziellen Outperformance des Silberpreises bleiben Edelmetalle angesichts der wirtschaftlichen Ungewissheit eine überzeugende Anlage. Wie Maharrey riet: "Beobachten Sie, was sie tun, und handeln Sie entsprechend."
© Money Metals
Der Artikel wurde am 26. September 2024 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.