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GreenX Metals Ltd.: Das Urteil - Meine Einschätzung

09.10.2024  |  Hannes Huster
Wie gestern im Update berichtet, hat GreenX Metals einen Schadenersatz von 490 Millionen AUD zugesprochen bekommen. Das Urteil war einstimmig. Den kompletten News-Release können Sie unter dem folgenden Link auch in Deutsch ansehen: Link.

Nun ist es wie immer so, dass die einen zufrieden sind, die anderen unzufrieden und wieder andere haben wilde Fantasien.

"Vor Gericht und auf hoher See sind wir allein in Gottes Hand" lautet eine römische Juristenweisheit.

Es hätte auch ganz anders ausgehen können und wir sollten realistisch bleiben und erkennen, dass die geforderte Schadenersatzsumme schon hoch angesetzt war, für ein Projekt, aus dem noch keine Tonne Kohle abgebaut wurde!

Ich bin mit dem Ausgang zufrieden, andere Unternehmen müssen sich mit weitaus geringeren Geldern abfinden oder verlieren auch, siehe Gabriel Resources. In der Meldung sind auch klar die Regeln beschrieben, sollte eine Partei mit dem Urteil nicht einverstanden sein.

Aus meiner Sicht sind die 490 Millionen AUD für GreenX ein guter Erfolg und für das Land Polen eine Summe, mit der man leben kann. Vielleicht genau die richtige Summe, um es schnell aus der Welt zu schaffen.

Doch wie gesagt, das ist nur meine Meinung. Es wird immer andere Meinungen geben und ohne verschiedene Meinungen (die einen verkaufen die anderen kaufen), würde an der Börse nie ein Umsatz zustande kommen.

Ich habe im Börsenbrief seit vielen Monaten auf die verschiedenen Szenarien hingewiesen und Ihnen auch exakt gezeigt, welche Teile an die Anwälte und Finanziers gehen, welche an das Management und was für die Aktionäre übrig bleibt.

Nachfolgend nun nochmals die Aufstellung, mit den 490 Millionen AUD:

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Ich komme auf 364 Millionen AUD, die bei GreenX hängen bleiben, was 1,30 AUD je Aktie entspricht, was dann ca. 3,44 PLN sind. Die Aktie wurde gestern, wie erwartet, nur in Warschau und London gehandelt, Deutschland hat sich an der australischen Handelsaussetzung orientiert.

Warschau kam bei ca. 2,70 PLN herein und dann gab die Aktie bis auf 2,12 PLN nach. Am Ende ein Schlusskurs bei 2,23 PLN und es wurden knapp 18 Millionen Aktien gehandelt:

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Der Abschlag ist also nicht unerheblich und aus meiner Sicht wird es nun so sein, dass die Anleger verkaufen, die anderswo investieren möchten oder einfach höhere Renditen suchen und die Anleger kaufen werden, die den potenziellen Abschlag auf die genannten 1,30 AUD bzw. 3,44 PLN "eintüten" möchten. Beides sind legitime Ansätze.

Es gibt weltweit tätige Fonds, die sich derartige Situationen als Geschäftsmodell ausgesucht haben. In Australien z.B. NGE Capital, die sich schon bei Danakali (ASX: DNK) für die Sonderausschüttung eingekauft hatten oder jüngst bei Indiana Resources (ASX: IDA), die ebenfalls einen Schadenersatzprozess gewonnen haben.

Ich denke, diese Fonds werden in den nächsten Wochen Aktien kaufen. Realistisch sehe ich einen Wert von 1,00 AUD bis 1,10 AUD als möglich an, so dass der Risikoabschlag gut 0,20 AUD beträgt. Ich gehe auch davon aus, dass GreenX den Großteil des Geldes (90% oder mehr) an die Aktionäre ausschütten wird.

Sicherlich wird sich das Management hierzu auch noch äußern, doch das Urteil ist ja noch ganz frisch. Wie diese Ausschüttung dann steuerlich behandelt wird, weiß ich nicht. Auch das wird das Unternehmen mit den entsprechenden Stellen klären, wenn es so weit ist.

Dann wird wieder die Frage sein, was passiert, wenn Polen nicht bezahlt? Auch hier habe ich schon vor langer Zeit erklärt, dass das keine so gute Idee ist, denn GreenX bekommt weitreichende Möglichkeiten, derartige Zahlungen einzukassieren. Man könnte sogar polnisches Staatseigentum konfiszieren lassen, wenn es sich im Ausland befindet, wie zum Beispiel Flugzeuge.

Doch das führt für mich alles zu weit.

Wir haben das einstimmige Urteil, wir haben die Berechnungen und Sie kennen meine Meinung. Ich werde hierzu dann auch keine Fragen mehr beantworten. Das nimmt schon wieder alles überhand.


Fazit:

Ich bin mit dem Urteil zufrieden und knapp eine halbe Milliarde AUD sind für mich ein gutes Auskommen.

Der Abschlag gestern in Polen lag am Ende bei ca. 35%, was mir etwas zu hoch erscheint, da das rechnerische Potenzial im Umkehrschluss bei 54% liegt.

In Australien lag der Umsatz heute bei nur 675.000 Aktien. Die Aktie wurde bis kurz vor Handelsende mit kleinen Umsätzen noch auf 0,80 AUD gedrückt. Hier winken bis zu 0,50 AUD auf die 1,30 AUD.

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Ich selbst habe meine Aktien gestern nicht gekauft und mir stattdessen eine kleine Trading-Position in Warschau gekauft. Jeder Anleger hat nun alle Punkte vorliegen und kann somit eine Entscheidung für sich treffen.

Ich würde gerne mindestens 1,00 AUD oder einen Schnaps mehr sehen, doch das ist nur meine Einschätzung.


© Hannes Huster
Quelle: Auszug aus dem Börsenbrief "Der Goldreport"



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