Goldpreis trotzt der Schwerkraft und erreicht neues Allzeithoch
17.10.2024 | Markus Blaschzok
Der Goldpreis stieg am Mittwoch erneut auf sein Allzeithoch bei 2.686 $ an, trotz der enormen Dollarstärke in den vergangenen drei Wochen, gestiegener US-Staatsanleiherenditen und gesunkener Zinssenkungserwartungen. Laut den Fed Funds Futures rechnet der Markt nun mit einer Wahrscheinlichkeit von nur noch 93% mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte am 7. November, während die Wahrscheinlichkeit für eine Zinspause bei 7% liegt.
Diese Zurückhaltung ist auf die jüngst starken Arbeitsmarktdaten und die höhere Inflation in den USA zurückzuführen. Ein möglicher Grund für die beeindruckende Stärke des Goldpreises könnten geopolitische Spannungen und wirtschaftliche Unsicherheiten in China sein, was historisch gesehen oftmals miteinander einherging.
Schwächere Inflationszahlen für September in der EUR (CPI 1,7% anstatt 1,8%) und Großbritannien 1,7% vs. 1,9%) haben die Erwartungen auf eine aggressivere Lockerung durch die EZB und die BoE geschürt, was den Euro und das britische Pfund, beide historisch überkauft, unter Druck setzte. Der Euro sank in den letzten drei Wochen von 1,12 $ auf 1,081 $, das britische Pfund von 1,343 USD auf 1,297 USD. Diesen Abverkauf bei Euro und GBP hatte bereits prognostiziert, ebenso wie die diametral gegensätzliche Stärke des US-Dollars, nachdem dieser die Unterstützung bei 100 Punkten im USD-Index verteidigen konnte.
Die Stärke des Goldpreises nach einer Rallye von 46% ist erstaunlich. Vor dieser Rallye hätte der Goldpreis bei einem so überkauften Terminmarkt, nach so überraschend guten Arbeitsmarktdaten, heißen Inflationszahlen und einer so starken Dollarrallye deutlich korrigiert. Der Goldpreis scheint sich dieses Mal der Schwerkraft zu entziehen und allen Widrigkeiten mühelos zu trotzen.
Die Gründe für diese Goldrallye fehlen bis dato
Das Jahr 2024 markierte eine der bemerkenswertesten Goldrallyes der letzten Jahrzehnte. Anfang Oktober erreichte der Goldpreis mit 2.673 $ ein neues Allzeithoch, was einem Anstieg von 46% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Sollte der Preis auf diesem Niveau verbleiben, wäre dies der stärkste jährliche Anstieg seit 1979. Auch um die offiziell ausgewiesene Inflationsrate bereinigt, konnte der Goldpreis ein neues Allzeithoch erreichen.
Die Weltwirtschaft befindet sich aktuell zwar in einer angespannten Lage und steht davor in eine Rezession abzugleiten, doch fehlen klare Katalysatoren, die diesen außergewöhnlichen Preisschub im Jahresverlauf hätten erklären können. Die Rallye ereignete sich in einem Umfeld hoher Zinsen, schrumpfender Zentralbankbilanzen, abnehmender Liquidität, sinkender Inflationsraten, haussierender Aktienmärkte und eines weitgehend stabilen geopolitischen Rahmens - abgesehen vom Krieg in der Ukraine, der jedoch kaum Einfluss auf den Goldpreis hatte. All diese Faktoren hätten eigentlich gegen einen derartigen Preisanstieg gesprochen.
Da es keinen klar ersichtlichen Grund gab, in Gold zu investieren, blieb das Interesse im Westen zunächst gering. Trotz der Rallye verzeichneten westliche Gold-ETFs Abflüsse, bevor sich ab Mai die Rallye selbst nährte und es erste Zuflüsse gab. Dennoch lagen die aggregierten Bestände aller ETFs weltweit Ende September immer noch 25,5 Tonnen unter dem Jahresanfangsstand.
Diese Zurückhaltung ist auf die jüngst starken Arbeitsmarktdaten und die höhere Inflation in den USA zurückzuführen. Ein möglicher Grund für die beeindruckende Stärke des Goldpreises könnten geopolitische Spannungen und wirtschaftliche Unsicherheiten in China sein, was historisch gesehen oftmals miteinander einherging.
Schwächere Inflationszahlen für September in der EUR (CPI 1,7% anstatt 1,8%) und Großbritannien 1,7% vs. 1,9%) haben die Erwartungen auf eine aggressivere Lockerung durch die EZB und die BoE geschürt, was den Euro und das britische Pfund, beide historisch überkauft, unter Druck setzte. Der Euro sank in den letzten drei Wochen von 1,12 $ auf 1,081 $, das britische Pfund von 1,343 USD auf 1,297 USD. Diesen Abverkauf bei Euro und GBP hatte bereits prognostiziert, ebenso wie die diametral gegensätzliche Stärke des US-Dollars, nachdem dieser die Unterstützung bei 100 Punkten im USD-Index verteidigen konnte.
Der totgesagte US-Dollar vollzog in den vergangenen drei Wochen eine atemberaubende Rallye
Die Stärke des Goldpreises nach einer Rallye von 46% ist erstaunlich. Vor dieser Rallye hätte der Goldpreis bei einem so überkauften Terminmarkt, nach so überraschend guten Arbeitsmarktdaten, heißen Inflationszahlen und einer so starken Dollarrallye deutlich korrigiert. Der Goldpreis scheint sich dieses Mal der Schwerkraft zu entziehen und allen Widrigkeiten mühelos zu trotzen.
Der Anstieg des Goldpreises in den letzten 12 Monaten ist historisch einmalig
Die Gründe für diese Goldrallye fehlen bis dato
Das Jahr 2024 markierte eine der bemerkenswertesten Goldrallyes der letzten Jahrzehnte. Anfang Oktober erreichte der Goldpreis mit 2.673 $ ein neues Allzeithoch, was einem Anstieg von 46% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Sollte der Preis auf diesem Niveau verbleiben, wäre dies der stärkste jährliche Anstieg seit 1979. Auch um die offiziell ausgewiesene Inflationsrate bereinigt, konnte der Goldpreis ein neues Allzeithoch erreichen.
Der Goldpreis erreicht erstmals ein neues reales Allzeithoch
Der aktuelle Preisanstieg ist einer der stärkten in der Geschichte
Die Weltwirtschaft befindet sich aktuell zwar in einer angespannten Lage und steht davor in eine Rezession abzugleiten, doch fehlen klare Katalysatoren, die diesen außergewöhnlichen Preisschub im Jahresverlauf hätten erklären können. Die Rallye ereignete sich in einem Umfeld hoher Zinsen, schrumpfender Zentralbankbilanzen, abnehmender Liquidität, sinkender Inflationsraten, haussierender Aktienmärkte und eines weitgehend stabilen geopolitischen Rahmens - abgesehen vom Krieg in der Ukraine, der jedoch kaum Einfluss auf den Goldpreis hatte. All diese Faktoren hätten eigentlich gegen einen derartigen Preisanstieg gesprochen.
Da es keinen klar ersichtlichen Grund gab, in Gold zu investieren, blieb das Interesse im Westen zunächst gering. Trotz der Rallye verzeichneten westliche Gold-ETFs Abflüsse, bevor sich ab Mai die Rallye selbst nährte und es erste Zuflüsse gab. Dennoch lagen die aggregierten Bestände aller ETFs weltweit Ende September immer noch 25,5 Tonnen unter dem Jahresanfangsstand.