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Märkte: EZB senkt um 0,25%, Gold mit neuem Rekord

07:53 Uhr  |  Folker Hellmeyer
Der EUR eröffnet gegenüber dem USD bei 1,0838 (05:33 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0812 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 149,92. In der Folge notiert EUR-JPY bei 162,48. EUR-CHF oszilliert bei 0,9384.


Märkte: EZB senkt erwartungsgemäß um 0,25%, Gold mit neuem Rekord

Der Finanzmarkt reagierte verhalten auf die erwartete Senkung des Leit- (jetzt 3,40%) und des Anlagezinses (jetzt 3,25%) um jeweils 0,25% seitens der EZB.

Die Verbalakrobatik seitens der EZB entsprach exakt unseren Erwartungen. Die Politik bleibt grundsätzlich restriktiv. Man werde datenabhängig agieren. Vorfestlegungen gebe es nicht. Die EZB konstatierte konjunkturelle Schwäche in der Eurozone.

Fakt ist, dass die EZB erst das Momentum des Anstiegs, dann des Rückgangs der Inflation unterschätzte! Fakt ist, dass der positive Realzins jetzt mit 1,60% weiter prohibitiv hoch ist. Passend wäre eine restriktive Politik mit einem positiven Realzins in Höhe von 0,5% - 1,0%.

Der DAX markierte im Tagesverlauf zunächst einen neuen Rekord bei 19.675 Punkten, der dann abverkauft wurde. Dieses Muster wiederholt sich in jüngerer Zeit häufiger und darf als ein Mangel an "Euphorie" interpretiert werden. Das Motto lautet: "Climbing against a wall of worries!" Das Datenpotpourri (siehe unten) lieferte fortgesetzt entspannte Daten von der Inflationsfront (Eurozone, Japan). US-Daten lieferten divergente Signale (Einzelhandel besser, Industrieproduktion enttäuschend). Chinas Datenkonvolut war besser als vom Markt unterstellt.

Der Rentenmarkt korrigierte allen voran in den USA. Dort ergab sich eine Fokussierung auf die positiven Datensätze. Gold (neuer Rekord!) und Silber waren die Gewinner des Tages Aktienmärkte: Late Dax +0,43%. EuroStoxx 50 +0,54%, S&P 500 -0,02%, Dow Jones +0,41%, US Tech 100 +0,09%

Aktienmärkte in Fernost Stand 06:05 Uhr: Nikkei (Japan) +0,07%, CSI 300 (China) +0,78%, Hangseng (Hongkong) +0,75%, Sensex (Indien) -0,50% und Kospi (Südkorea) -0,53%. Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,20% (Vortag 2,18%), während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 4,10% (Vortag 4,03%) abwirft.

Devisenmärkte: Der USD bleibt an den Devisenmärkten als vermeintlicher „Safe Haven“ gefragt (EUR -0,0016), ohne jedoch auf dem aktuellen Niveau neues Momentum zu kreieren. Gold (+33,00 USD) und Silber (+0,42 USD) reüssierten als Währungen ohne Fehl und Tadel.


Deutschland: Auftragspolster der Industrie sinkt

Das Auftragspolster der Industrie ist per August auch wegen der schwierigen Lage der Autobranche laut Statistischem Bundesamt enger geworden. Die offenen Bestellungen sanken um 1,0% gegenüber dem Vormonat. Im Vormonat hatte es wegen Großaufträgen außer der Reihe den ersten Zuwachs seit Dezember 2023 gegeben. Im Jahresvergleich nahm der Auftragsbestand inflationsbereinigt um 4,7% ab.

Der Auftragsbestand aus dem Inland fiel im Monatsvergleich per August um 0,6%. Der aus dem Ausland sank um 1,1% (fehlende Standort-Konkurrenzfähigkeit!).

Die Reichweite des Auftragsbestands in der Industrie verharrte im August bei 7,3 Monaten. Sie gibt an, wie viele Monate die Betriebe bei gleichbleibendem Umsatz ohne Neugeschäft theoretisch produzieren müssten, um vorhandene Bestellungen abzuarbeiten.

Kommentar: Die harten Daten holen uns ein. Die negative Tendenz in der Konjunkturlage, basierend auf Rahmendaten der deutschen Wirtschaft, die international überwiegend keine Konkurrenzfähigkeit erlauben, verstärkt sich sukzessive.

Die Konjunkturlage ist immer, ich betone immer, eine Funktion der Strukturlage (Aristoteles). Wir reiten seit Jahren auf diesem Thema herum, um von den etablierten Echokammern (Ideologisierung tat uns noch nie gut) in Berlin und Brüssel ignoriert zu werden. So ist es, wenn Opportunisten der Macht und nicht Realisten (Pragmatismus führte zum Erfolg) im "Driver Seat" (Beratung, Politik) sitzen, "Chapeau!"

Das unterliegende strukturelle Problem, verantwortet durch die politische Führung der letzten Jahre, forciert immer wahrnehmbarer konjunkturelle Funktionen. Die Lage wird sich nicht bessern (Zeitfunktion struktureller Probleme).

Die BIP-Prognose 2015 steht auf tönernen Füßen. Was die Prognosen tendenziell retten könnte, wäre eine Befriedung des Ukraine-Konflikts.



Deutschland – IMK-Studie: Trump-Wahl würde Wirtschaft in Deutschland bremsen

Hintergrund: Die denkbare Rückkehr von Trump in das Weiße Haus beschäftigt die Welt. Trump hat für den Fall seiner Wahl neue Zölle angekündigt. Er hat einen Zoll von 60% auf Waren aus China in Aussicht gestellt und Zölle von 10% - 20% auf alle anderen Importe.


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