Märkte: BRICS-Gipfel in Kazan beginnt - IWF-Chefin warnt vor weiter hohen Preisen und schwachem Wachstum
22.10.2024 | Folker Hellmeyer
Der EUR eröffnet gegenüber dem USD bei 1,0816 (05:32 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0812 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 150,95. In der Folge notiert EUR-JPY bei 163,28. EUR-CHF oszilliert bei 0,9358.
Märkte: BRICS-Gipfel in Kazan beginnt
Am Finanzmarkt wurden vor der IWF- und Weltbank-Tagung als auch dem BRICS-Gipfel in Kazan Positionsanpassungen vorgenommen. Am Rentenmarkt kam es zu einem merklichen Renditeanstieg, der die Aktienmärkte belastete.
Von der Inflationsseite erreichten uns aus der zweiten Reihe weiter wie zuvor entspannte Daten. Von der Federal Reserve hörten wir Stimmen, die eine moderate Fortsetzung der Zinssenkungspolitik andeuteten. Der Präsident der Fed Kansas (Jeffrey Schmid) mahnte zu Vorsicht bei der Abkehr von der restriktiven Zinspolitik. Es gelte, übermäßige Schritte zu vermeiden. Die Präsidentin der Fed Dallas Logan erwartet graduelle Zinssenkungen.
Der Fokus der Finanzmärkte liegt auf der IWF- und Weltbanktagung in Washington und dem 16. BRICS-Gipfel in Kazan. Welche Tagung ist für die Welt von größerer Bedeutung? Die IWF-Tagung wird das übliche Bild liefern. Man veröffentlicht die angepassten BIP-Prognosen. Es gibt Networking, es gibt Häppchen und Getränke. Wird dort an der Struktur der Welt etwas Wesentliches verändert? Die Antwort lautet "Nein". Anders in Kazan. Diese Veranstaltung treibt die Emanzipation des Globalen Südens voran. Sie arbeitet an Strukturen, die westlichen Machtübergriffigkeit verhindern soll. Ergo ist der 16. BRICS Gipfel bedeutender. Aktienmärkte: Late Dax -0,73%. EuroStoxx 50 -0,66%, S&P 500 -0,12%, Dow Jones -0,76%, US Tech 100 +0,19%
Aktienmärkte in Fernost Stand 05:58 Uhr: Nikkei (Japan) -1,20%, CSI 300 (China) +0,47%, Hangseng (Hongkong) +0,50%, Sensex (Indien) +0,20% und Kospi (Südkorea) -1,09%. Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,28% (Vortag 2,18%), während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 4,21% (Vortag 4,08%) abwirft. Devisenmärkte: Der USD (EUR -0,0050) legte gegenüber den westlichen Hauptwährungen zu, allen voran gegenüber dem JPY (von 149,12 auf 150,95).
Gold (0,00 USD) und Silber (0,00 USD) konnten die erhöhten Niveaus gegenüber dem USD trotz des Anstiegs des USD gegenüber den Hauptwährungen EUR und JPY halten. Das darf als Ausdruck unterschwelliger Stärke interpretiert werden.
IWF-Chefin warnt vor weiter hohen Preisen und schwachem Wachstum
Die Chefin des IWF warnte vor weiter hohen Preisen und schwachem Wirtschaftswachstum. Der Schmerz wegen steigender Preise, werde bleiben. Das höhere Preisniveau mache viele Menschen auf der ganzen Welt „ziemlich wütend“.
Kommentar: Die Fakten liefern ein anderes Bild. Die Inflation sinkt nahezu überall. Sie sinkt sogar dynamischer als von den Eliten in Zentralbanken erwartet. In den letzten 24 Stunden erreichten uns als "Appetithäppchen" die Verbraucherpreisdaten Sri Lankas (-0,2% im Jahresvergleich), die Erzeugerpreise Südkoreas (+1,0% im Jahresvergleich), die Erzeugerpreise Lettlands (-3,4% im Jahresvergleich), die Erzeugerpreise Polens (-6,3% im Jahresvergleich) und die Erzeugerpreise Deutschlands (-1,4% im Jahresvergleich).
Werfen wir einen Blick auf die großen Wirtschaftsnationen. Zuletzt war eine dynamisch fallende Preistendenz evident. Zu den Fakten der Verbraucherpreise im Jahresvergleich in bedeutenden Wirtschaftsnationen: Japan 2,5%, USA 2,4%, Eurozone 1,7%, UK 1,7%, China 0,4%. In den westlichen Ländern ex Japan sind es die geringsten Anstieg seit 2021 (seinerzeit Null- und Negativzinsregime!).
Auch kann ich keine Wut der Menschen erkennen. Erkennbar ist, dass die "gefühlte" Inflation bei den Menschen höher ausfällt als die offiziellen Inflationsdaten suggerieren. Was erkennbar ist, ist dass Menschen Wohlstandsverluste spüren und diesbezüglich besorgt sind. Insbesondere gilt das für die Länder, die durch diskretionäre Politik die Existenzbedingungen für Unternehmen und nachgeordnet für die Menschen erschweren. Ein Land stach und sticht dabei heraus! Welches Land ist das wohl?
Die Weltwirtschaft sei mit einer unerbittlichen Kombination aus langsamem Wachstum und hoher Verschuldung konfrontiert. Trotz einer insgesamt vernünftigen Leistung der Weltwirtschaft gebe es weiterhin Anlass zur Sorge. Der Handel wachse etwas langsamer als das globale Wachstum. Zudem belasteten Klimarisiken die wirtschaftlichen Aussichten einiger Länder.
Kommentar: Ob 3,2% Wachstum der Weltwirtschaft (IWF Prognose 07/2024) langsam ist, ist diskutabel, denn die hohen Wachstumszahlen nivellieren sich auch deswegen, weil die aufstrebenden Länder mittlerweile die dynamischsten Teile der Aufholprozesse hinter sich haben (Prozentrechnung, Basiserhöhung). 3,2% Wachstum 2014 sind etwas anders als 2024!
Je etablierter eine Volkswirtschaft ist, desto geringer fallen die Wachstumsraten aus. Dennoch zeigt sich an den Julidaten des IWF, wo das Wachstum generiert wird, nämlich im Globalen Süden (BIP +4,3%), allen voran in Asien (+5,4%). Dort globalisiert man sich weiter (BRICS) und weitet Handel aus. Dass der Handel weltweit weniger stark wächst, ist maßgeblich die Folge der westlichen Sanktionspolitiken, die freien globalen Handel in Teilen unterbinden.
Märkte: BRICS-Gipfel in Kazan beginnt
Am Finanzmarkt wurden vor der IWF- und Weltbank-Tagung als auch dem BRICS-Gipfel in Kazan Positionsanpassungen vorgenommen. Am Rentenmarkt kam es zu einem merklichen Renditeanstieg, der die Aktienmärkte belastete.
Von der Inflationsseite erreichten uns aus der zweiten Reihe weiter wie zuvor entspannte Daten. Von der Federal Reserve hörten wir Stimmen, die eine moderate Fortsetzung der Zinssenkungspolitik andeuteten. Der Präsident der Fed Kansas (Jeffrey Schmid) mahnte zu Vorsicht bei der Abkehr von der restriktiven Zinspolitik. Es gelte, übermäßige Schritte zu vermeiden. Die Präsidentin der Fed Dallas Logan erwartet graduelle Zinssenkungen.
Der Fokus der Finanzmärkte liegt auf der IWF- und Weltbanktagung in Washington und dem 16. BRICS-Gipfel in Kazan. Welche Tagung ist für die Welt von größerer Bedeutung? Die IWF-Tagung wird das übliche Bild liefern. Man veröffentlicht die angepassten BIP-Prognosen. Es gibt Networking, es gibt Häppchen und Getränke. Wird dort an der Struktur der Welt etwas Wesentliches verändert? Die Antwort lautet "Nein". Anders in Kazan. Diese Veranstaltung treibt die Emanzipation des Globalen Südens voran. Sie arbeitet an Strukturen, die westlichen Machtübergriffigkeit verhindern soll. Ergo ist der 16. BRICS Gipfel bedeutender. Aktienmärkte: Late Dax -0,73%. EuroStoxx 50 -0,66%, S&P 500 -0,12%, Dow Jones -0,76%, US Tech 100 +0,19%
Aktienmärkte in Fernost Stand 05:58 Uhr: Nikkei (Japan) -1,20%, CSI 300 (China) +0,47%, Hangseng (Hongkong) +0,50%, Sensex (Indien) +0,20% und Kospi (Südkorea) -1,09%. Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,28% (Vortag 2,18%), während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 4,21% (Vortag 4,08%) abwirft. Devisenmärkte: Der USD (EUR -0,0050) legte gegenüber den westlichen Hauptwährungen zu, allen voran gegenüber dem JPY (von 149,12 auf 150,95).
Gold (0,00 USD) und Silber (0,00 USD) konnten die erhöhten Niveaus gegenüber dem USD trotz des Anstiegs des USD gegenüber den Hauptwährungen EUR und JPY halten. Das darf als Ausdruck unterschwelliger Stärke interpretiert werden.
IWF-Chefin warnt vor weiter hohen Preisen und schwachem Wachstum
Die Chefin des IWF warnte vor weiter hohen Preisen und schwachem Wirtschaftswachstum. Der Schmerz wegen steigender Preise, werde bleiben. Das höhere Preisniveau mache viele Menschen auf der ganzen Welt „ziemlich wütend“.
Kommentar: Die Fakten liefern ein anderes Bild. Die Inflation sinkt nahezu überall. Sie sinkt sogar dynamischer als von den Eliten in Zentralbanken erwartet. In den letzten 24 Stunden erreichten uns als "Appetithäppchen" die Verbraucherpreisdaten Sri Lankas (-0,2% im Jahresvergleich), die Erzeugerpreise Südkoreas (+1,0% im Jahresvergleich), die Erzeugerpreise Lettlands (-3,4% im Jahresvergleich), die Erzeugerpreise Polens (-6,3% im Jahresvergleich) und die Erzeugerpreise Deutschlands (-1,4% im Jahresvergleich).
Werfen wir einen Blick auf die großen Wirtschaftsnationen. Zuletzt war eine dynamisch fallende Preistendenz evident. Zu den Fakten der Verbraucherpreise im Jahresvergleich in bedeutenden Wirtschaftsnationen: Japan 2,5%, USA 2,4%, Eurozone 1,7%, UK 1,7%, China 0,4%. In den westlichen Ländern ex Japan sind es die geringsten Anstieg seit 2021 (seinerzeit Null- und Negativzinsregime!).
Auch kann ich keine Wut der Menschen erkennen. Erkennbar ist, dass die "gefühlte" Inflation bei den Menschen höher ausfällt als die offiziellen Inflationsdaten suggerieren. Was erkennbar ist, ist dass Menschen Wohlstandsverluste spüren und diesbezüglich besorgt sind. Insbesondere gilt das für die Länder, die durch diskretionäre Politik die Existenzbedingungen für Unternehmen und nachgeordnet für die Menschen erschweren. Ein Land stach und sticht dabei heraus! Welches Land ist das wohl?
Die Weltwirtschaft sei mit einer unerbittlichen Kombination aus langsamem Wachstum und hoher Verschuldung konfrontiert. Trotz einer insgesamt vernünftigen Leistung der Weltwirtschaft gebe es weiterhin Anlass zur Sorge. Der Handel wachse etwas langsamer als das globale Wachstum. Zudem belasteten Klimarisiken die wirtschaftlichen Aussichten einiger Länder.
Kommentar: Ob 3,2% Wachstum der Weltwirtschaft (IWF Prognose 07/2024) langsam ist, ist diskutabel, denn die hohen Wachstumszahlen nivellieren sich auch deswegen, weil die aufstrebenden Länder mittlerweile die dynamischsten Teile der Aufholprozesse hinter sich haben (Prozentrechnung, Basiserhöhung). 3,2% Wachstum 2014 sind etwas anders als 2024!
Je etablierter eine Volkswirtschaft ist, desto geringer fallen die Wachstumsraten aus. Dennoch zeigt sich an den Julidaten des IWF, wo das Wachstum generiert wird, nämlich im Globalen Süden (BIP +4,3%), allen voran in Asien (+5,4%). Dort globalisiert man sich weiter (BRICS) und weitet Handel aus. Dass der Handel weltweit weniger stark wächst, ist maßgeblich die Folge der westlichen Sanktionspolitiken, die freien globalen Handel in Teilen unterbinden.