Inzwischen hat sich die Goldnachfrage im Osten abgeschwächt. Die Prämie an der Shanghaier Goldbörse war ab Juli negativ (und ist es immer noch), die chinesischen Importe sind in den letzten Monaten zurückgegangen, und dasselbe gilt für Indien. Globale Indikatoren signalisieren, dass der Westen wieder das Sagen auf dem Markt hat.
Ein angespannter Goldmarkt
Der Goldmarkt ist noch nicht wieder ganz auf dem Stand von vor 2022. Die Verlagerung von Gold aus dem Osten in die Schweiz, das größte Verarbeitungszentrum der Welt (wie wir sie vor 2022 bei steigenden Goldpreisen beobachten konnten), hat sich seitdem nicht wiederholt. Meines Erachtens hat der Osten nach dem jüngsten Anstieg eine Verschnaufpause eingelegt, aber er ist noch nicht fertig mit dem Kaufen.
Während das Vereinigte Königreich von Juni bis August insgesamt ein Nettoimporteur von Gold war, was zu einem Anstieg des Goldpreises führte, gab es in diesem Zeitraum einen Nettoabfluss aus Großbritannien in Länder im Nahen Osten und in Asien.
Anleger im Westen, die in einem angespannten Markt Gold kaufen, lassen den Preis schnell steigen.
Die Wall Street kauft Gold als Finanzversicherung
Wenn der Westen den Goldpreis an die TIPS-Rendite koppelt, dann geschieht dies meist aus spekulativen Gründen. Anstatt z. B. eine Goldquote von 10% anzustreben, bewerten die Spekulanten die realen Zinssätze (TIPS-Rendite) und entscheiden sich für eine Long- oder Short-Position im gelben Metall. Letzten Endes geht es diesen Spekulanten nur darum, gewinnbringende Wetten auf die Preisentwicklung abzuschließen (3). Jetzt sind die westlichen Investoren von diesem Modell abgekommen, und der Goldpreis steigt. Dies zeigt, dass sie ihre Ansichten über Gold ändern, d.h. von einem spekulativen Geschäft zu einer finanziellen Versicherung.
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