Märkte: Europa schmiert weiter ab
09:58 Uhr | Folker Hellmeyer
Der EUR eröffnet gegenüber dem USD bei 1,0546 (05:46 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0541 im fernöstlichen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 156,12. In der Folge notiert EUR-JPY bei 164,65. EUR-CHF oszilliert bei 0,9360.
Märkte: Europa schmiert weiter ab
Der Finanzmarkt zeigt partiell Ermüdungserscheinungen. Das gilt allen voran für die Aktienmärkte. Europa schmiert ab, während sich die Märkte in den USA und Fernost weitestgehend stabil zeigen. Die so genannten "Trump Deals" setzten sich bei der Bewertung des USD und des Bitcoins weiterfort. Edle Metalle sind hinsichtlich der USD-Stärke am Devisenmarkt nicht "en vogue". Der Rentenmarkt neigte in den letzten 24 Handelsstunden zur Schwäche.
Das Datenpotpourri hatte wenig Auswirkungen. Die US-Verbraucherpreise als auch die Kernrate der Verbraucherpreise stiegen erwartungsgemäß. Das Inflationsniveau (CPI 2,6%) ist im jüngeren historischen Kontext unkritisch. Gestern meldeten sich diverse Granden der US-Notenbank zu Wort. Als Fazit lässt sich ziehen, dass weitere Zinssenkungen zunächst auf der Agenda stehen. Für Zinssenkungseuphorie gibt es aber keinen Raum.
Die Daten zur öffentlichen US-Verschuldung sind und bleiben äußerst kritisch. Das Federal Budget wies per Oktober ein deutlich höheres Defizit als erwartet aus (siehe Datenpotpourri). Finanzmärkte blenden diese Entwicklung weitgehend aus, auch Ratingagenturen, bemerkenswert! Das Regierungsteam Trumps impliziert eine Politik des „America very first“! Aktienmärkte: Late Dax -0,43%. EuroStoxx 50 -0,01%, S&P 500 +0,07%, Dow Jones +0,08%, US Tech 100 -0,16%.
Aktienmärkte in Fernost Stand 06:13 Uhr: Nikkei (Japan) +0,04%, CSI 300 (China) -0,70%, Hangseng (Hongkong) -1,53%, Sensex (Indien) +0,04% und Kospi (Südkorea) +0,44%. Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,39% (Vortag 2,35%), während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 4,48% (Vortag 4,43%) abwirft.
Devisenmärkte: Der USD (EUR -0,0073 ) gewann gegenüber dem EUR deutlich an Boden und markierte mit 1,0541 zwischenzeitlich den höchsten Stand seit Oktober 2023. Gold (-45,00 USD) und Silber (-0,78 USD) verloren deutlich gegenüber dem USD an Boden. Bitcoin als Teil der "Trump-Deals" markierte gestern mit knapp 93.480 USD ein neues Allzeithoch, das im Verlauf abverkauft wurde (aktuell um 06:17 Uhr 89.875 USD).
Bundesbankpräsident Nagel erwartet Wohlstandsverluste wegen Trump-Zöllen
Bundesbank-Präsident Nagel rechnet nach dem Sieg Trumps mit Einbußen in Deutschland. Sollten die Zollpläne umgesetzt werden, könnte das Deutschland 1% der Wirtschaftsleistung kosten. Das entspräche rund 41 Mrd. EUR. Das sei schmerzhaft, zumal die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr überhaupt nicht wachse und im kommenden Jahr wohl unter 1%. Kämen die neuen Zölle tatsächlich, könnte das deutsche BIP in den negativen Bereich rutschen.
Kommentar: Die hier jetzt erkennbare Realitätsnähe ist wohltuend, denn nur wer sich der Realität stellt, ist in der Lage die richtige Medizin zu empfehlen, um der Krisenlage Herr zu werden.
Die vorherige Kritik von Herrn Nagel an den Stimmen, die die strukturellen Probleme zeitig benannten (O-Ton "Standort nicht schlechtreden"), waren wenig Ziel führend. Mit dem anstehenden Regierungswechsel ändern sich offenbar Tonalitäten.
Nagel verwies auf Probleme auf dem Arbeitsmarkt. Die Jobs, die in der Industrie verloren gingen, würden nicht so problemlos wie bisher ersetzt durch Stellen im Dienstleistungsbereich. Zwar sei das Beschäftigungsniveau noch hoch, aber inzwischen hätten sich die Aussichten eingetrübt. Das Zinsniveau der EZB hält der Bundesbank-Chef für angemessen.
Kommentar: Die Jobs, die in der Industrie verloren gehen, untergraben unser Wirtschaftsmodell, das uns trägt. Die Jobs gehen insbesondere wegen nicht konkurrenzfähiger Energiepreise verloren (siehe unten Strom!), nicht wegen Missmanagement! Arbeitsmarktdaten sind nachlaufende Wirtschaftsindikatoren. Die Quote hat sich in Deutschland seit Mai 2022 von 5,0% auf 6,1% aktuell erhöht, während die Quote der Eurozone auf dem historischen Tiefpunkt bei 6,3% liegt.
Deutschland zieht Europa nach unten! Wann reagiert Berlin und agiert in der Energiepolitik interessenorientiert. Die Symbolpolitik bei Energieimporten zu Lasten der Wirtschaft und Bürger können wir uns nicht leisten. Nehmen wir uns ein Beispiel an den USA (Uranimporte, Freistellung russischer Banken von Sanktionen bis 25. April 2025 im Energiegeschäft, Japan Energieimporte via Sachalin)!
Wirtschaftsweise: Müssen Politik zu zukunftsorientierten Ausgaben zwingen
Die Wirtschaftsweisen forderten, man müsse die Politik zu zukunftsorientierten Ausgaben zwingen (Verkehrsinfrastruktur, Verteidigung, Bildung). Es brauche dafür einen Sonderfonds oder gesetzlich verankerte Mindestquoten.
Kommentar: Das ist ein sehr begrenzter Ausschnitte der Gesamtproblemlage. Auf 400 Seiten wurden die drängenden Probleme, unter anderem Energieversorgungssicherheit und Energiepreise erfolgreich in politischer Korrektheit umgangen.
Märkte: Europa schmiert weiter ab
Der Finanzmarkt zeigt partiell Ermüdungserscheinungen. Das gilt allen voran für die Aktienmärkte. Europa schmiert ab, während sich die Märkte in den USA und Fernost weitestgehend stabil zeigen. Die so genannten "Trump Deals" setzten sich bei der Bewertung des USD und des Bitcoins weiterfort. Edle Metalle sind hinsichtlich der USD-Stärke am Devisenmarkt nicht "en vogue". Der Rentenmarkt neigte in den letzten 24 Handelsstunden zur Schwäche.
Das Datenpotpourri hatte wenig Auswirkungen. Die US-Verbraucherpreise als auch die Kernrate der Verbraucherpreise stiegen erwartungsgemäß. Das Inflationsniveau (CPI 2,6%) ist im jüngeren historischen Kontext unkritisch. Gestern meldeten sich diverse Granden der US-Notenbank zu Wort. Als Fazit lässt sich ziehen, dass weitere Zinssenkungen zunächst auf der Agenda stehen. Für Zinssenkungseuphorie gibt es aber keinen Raum.
Die Daten zur öffentlichen US-Verschuldung sind und bleiben äußerst kritisch. Das Federal Budget wies per Oktober ein deutlich höheres Defizit als erwartet aus (siehe Datenpotpourri). Finanzmärkte blenden diese Entwicklung weitgehend aus, auch Ratingagenturen, bemerkenswert! Das Regierungsteam Trumps impliziert eine Politik des „America very first“! Aktienmärkte: Late Dax -0,43%. EuroStoxx 50 -0,01%, S&P 500 +0,07%, Dow Jones +0,08%, US Tech 100 -0,16%.
Aktienmärkte in Fernost Stand 06:13 Uhr: Nikkei (Japan) +0,04%, CSI 300 (China) -0,70%, Hangseng (Hongkong) -1,53%, Sensex (Indien) +0,04% und Kospi (Südkorea) +0,44%. Rentenmärkte: Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,39% (Vortag 2,35%), während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 4,48% (Vortag 4,43%) abwirft.
Devisenmärkte: Der USD (EUR -0,0073 ) gewann gegenüber dem EUR deutlich an Boden und markierte mit 1,0541 zwischenzeitlich den höchsten Stand seit Oktober 2023. Gold (-45,00 USD) und Silber (-0,78 USD) verloren deutlich gegenüber dem USD an Boden. Bitcoin als Teil der "Trump-Deals" markierte gestern mit knapp 93.480 USD ein neues Allzeithoch, das im Verlauf abverkauft wurde (aktuell um 06:17 Uhr 89.875 USD).
Bundesbankpräsident Nagel erwartet Wohlstandsverluste wegen Trump-Zöllen
Bundesbank-Präsident Nagel rechnet nach dem Sieg Trumps mit Einbußen in Deutschland. Sollten die Zollpläne umgesetzt werden, könnte das Deutschland 1% der Wirtschaftsleistung kosten. Das entspräche rund 41 Mrd. EUR. Das sei schmerzhaft, zumal die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr überhaupt nicht wachse und im kommenden Jahr wohl unter 1%. Kämen die neuen Zölle tatsächlich, könnte das deutsche BIP in den negativen Bereich rutschen.
Kommentar: Die hier jetzt erkennbare Realitätsnähe ist wohltuend, denn nur wer sich der Realität stellt, ist in der Lage die richtige Medizin zu empfehlen, um der Krisenlage Herr zu werden.
Die vorherige Kritik von Herrn Nagel an den Stimmen, die die strukturellen Probleme zeitig benannten (O-Ton "Standort nicht schlechtreden"), waren wenig Ziel führend. Mit dem anstehenden Regierungswechsel ändern sich offenbar Tonalitäten.
Nagel verwies auf Probleme auf dem Arbeitsmarkt. Die Jobs, die in der Industrie verloren gingen, würden nicht so problemlos wie bisher ersetzt durch Stellen im Dienstleistungsbereich. Zwar sei das Beschäftigungsniveau noch hoch, aber inzwischen hätten sich die Aussichten eingetrübt. Das Zinsniveau der EZB hält der Bundesbank-Chef für angemessen.
Kommentar: Die Jobs, die in der Industrie verloren gehen, untergraben unser Wirtschaftsmodell, das uns trägt. Die Jobs gehen insbesondere wegen nicht konkurrenzfähiger Energiepreise verloren (siehe unten Strom!), nicht wegen Missmanagement! Arbeitsmarktdaten sind nachlaufende Wirtschaftsindikatoren. Die Quote hat sich in Deutschland seit Mai 2022 von 5,0% auf 6,1% aktuell erhöht, während die Quote der Eurozone auf dem historischen Tiefpunkt bei 6,3% liegt.
Deutschland zieht Europa nach unten! Wann reagiert Berlin und agiert in der Energiepolitik interessenorientiert. Die Symbolpolitik bei Energieimporten zu Lasten der Wirtschaft und Bürger können wir uns nicht leisten. Nehmen wir uns ein Beispiel an den USA (Uranimporte, Freistellung russischer Banken von Sanktionen bis 25. April 2025 im Energiegeschäft, Japan Energieimporte via Sachalin)!
Wirtschaftsweise: Müssen Politik zu zukunftsorientierten Ausgaben zwingen
Die Wirtschaftsweisen forderten, man müsse die Politik zu zukunftsorientierten Ausgaben zwingen (Verkehrsinfrastruktur, Verteidigung, Bildung). Es brauche dafür einen Sonderfonds oder gesetzlich verankerte Mindestquoten.
Kommentar: Das ist ein sehr begrenzter Ausschnitte der Gesamtproblemlage. Auf 400 Seiten wurden die drängenden Probleme, unter anderem Energieversorgungssicherheit und Energiepreise erfolgreich in politischer Korrektheit umgangen.