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Interview mit Ted Butler

01.02.2008  |  Theodore Butler
- Seite 3 -
Cook: Was bedeutet das?

Butler: Wir können feststellen, dass mehr in die ETFs oder die COMEX gegangen ist. Was aber bullisch ist, denn es heißt nichts anderes, als dass in Zukunft weniger Silber rüber gebracht werden kann.


Cook: Sie haben vor der konzentrierten Short-Position beim Silber gewarnt. Ist sie mit Abstand auch der bullischste Faktor für das Metall?

Butler: Sie ist möglicherweise der bullischste Faktor, zusammen mit der allgemeinen Investitionsnachfrage. Sie ist sicherlich der aktuell wichtigste Faktor beim Silber.


Cook: Trifft das auch auf Gold zu?

Butler: Gold kommt an zweiter Stelle. Es hat die größte konzentrierte Short-Position unter allen anderen Rohstoffen - gleich nach Silber. Dennoch kommt nichts in die Nähe der konzentrierten Short-Position beim Silber.


Cook: Und warum kam es eigentlich dazu?

Butler: Ich denke, die großen Silber-Shorts haben sich an die Marktkontrolle gewöhnt und glaubten, sie könnten ihn ewig kontrollieren.


Cook: Ist es lukrativ für sie?

Butler: Das war es - bis vor kurzem.


Cook: Wie können sie nur Geld machen, wenn sie in einem steigenden Markt short gehen?

Butler: Das machen sie nicht.


Cook: Wie haben sie es gemacht?

Butler: Sie haben immer dann Geld gemacht, wenn der Markt fiel und gerade, wenn er stärker nachgab.


Cook: Sitzen sie jetzt in der Falle?

Butler: Das könnte sein. Die konzentrierte Short-Position ist so groß und extrem, dass die Großen Shorts die Preise förmlich eine gutes Stück nach unten prügeln und die Techfonds als auch andere zum Liquidieren zwingen müssen, sonst sind sie aufgeschmissen.


Cook: Wie stehen die Chancen, dass sie diesmal überrannt werden?

Butler: Ich kann ihnen nicht die exakten Wahrscheinlichkeiten geben, aber die Chancen stehen bei weitem besser als je zuvor.


Cook: Was passiert mit dem Preis, wenn sie überrannt werden?

Butler: Ich glaube fast, sie wurden geboren, um mir diese Frage zu stellen. Der Weg nach oben wird sehr ungeordnet verlaufen.


Cook: Was könnte die Shorts bewegen, geordnet zurückzukaufen und glattzustellen?

Butler: Es gibt viele Dinge, die die Shorts dazu bringen könnten, bei steigenden Preisen zurückzukaufen - aber keines deutet auf eine geordnete Bewegung hin. Einem oder mehreren Großen Shorts könnte das Geld ausgehen, wodurch keine Nachschussforderungen mehr geleistet werden können. Oder die Aufsichtsbehörden könnten veranlassen, dass die Positionen aufzulösen sind oder es kommen Anordnungen von noch weiter oben, aus den Clearing-Firmen, die die Shorts stützen. Wie man weiß, haben die großen Banken und Maklergesellschaften schreckliche Verluste in den Kreditmärkten einstecken müssen. Jetzt bringen sie schleunigst alles Kapital zusammen und die Anweisung könnte von oben an die Händler ergehen, man sollte doch diese kostspieligen und gefährlichen Leerverkäufe glattstellen.


Cook: Wissen sie, wie hoch ihre Ausstände beim Silber sind?

Butler: Seit dem ersten Tag des Jahres haben die großen konzentrierten Shorts Ausstände in Höhe von 3 Milliarden Dollar - für Gold und Silber.


Cook: Um wen handelt es sich bei den großen Shorts?

Butler: Banken haben sich leider zu den größten Spekulanten unserer Zeit verwandelt. Sie sind verantwortlich für die Short-Position, entweder direkt, wenn sie auf eigenen Namen short sind oder indirekt, als Bürgen für wie auch immer geartete Kunden, die diese Short-Positionen halten. Ich habe erst kürzlich geschrieben, dass selbst unschuldige und nicht involvierte Clearingmitglieder der NYMEX verantwortlich gemacht werden, wenn andere Clearingmitglieder wegen Silber bankrott machen.


Cook: Was würde in diesem Fall mit dem Preis passieren?

Butler: Wenn die ehemaligen großen Verkäufer zu Käufern werden, um ihre Verluste zu begrenzen, dann heißt es: "Sperr alle Türen zu, Katie". Wir werden dann wirklich auf einen Frei-Marktpreis zustürmen und möglicherweise auch weit darüber hinaus. Die Preisbewegung wird jedem verrückt erscheinen.


Cook: Ist das unvermeidlich?

Butler: Definitiv! Ich kann ihnen nicht den exakten Zeitplan geben oder die genaue Abfolge der Ereignisse, ich kann ihnen aber sagen, dass wir beim Silber irgendwann zu den Frei-Marktpreisen kommen müssen. Vielleicht kaufen die Shorts zu viel höheren Preisen und unter großen Verlusten zurück und nehmen ihre vertraglichen Verpflichtungen gegenüber den langfristigen Kontrakthaltern wahr. Vielleicht scheitert aber auch die COMEX daran und muss dicht machen - aber die enorme und obszöne Short-Position wird aufgelöst werden - so oder so.





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