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Edelmetall- & Minenbericht vom 13.12.2004

13.12.2004  |  Martin Siegel
Der Goldpreis schwankte im New Yorker Handel am Freitag in der Handelsspanne zwischen 431 und 435 $/oz und schloß bei 433,50 $/oz. Heute morgen notiert der Goldpreis in Sydney und Hongkong in der Handelsspanne zwischen 435 und 436 $/oz etwas freundlicher auf dem Freitagsniveau. Die Goldminenaktien entwickeln sich weltweit uneinheitlich und deuten weiterhin auf eine Stabilisierung des Marktes hin. Der Silberpreis stabilisiert sich ebenfalls und kann im Vergleich zum Freitag um etwa 2% zulegen. Auch die Goldpreisentwicklung auf Eurobasis ist wenig erfreulich. Auf Eurobasis konnte der Goldpreis seine Talfahrt ebenfalls beenden, befindet sich aber jetzt weit von der entscheidenden 11.300 Euro/kg-Marke entfernt (aktueller Preis 10.561 Euro, Vortag 10.543 Euro). Sollte die Marke von 11.300 Euro/kg überwunden werden, kann mit einer weltweiten Beschleunigung der Goldhausse gerechnet werden. Damit ist allerdings nach der Entwicklung in den letzten Tagen kurzfristig nicht zu rechnen.

Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der allerdings in den letzten Tagen von über 8,00 $/oz auf unter 7,00 $/oz einbrach (aktueller Preis 6,79 $/oz). Parallel zu dieser Entwicklung konnten in den letzten Wochen massive Vermarktungsaktivitäten im Basismetallbereich (z.B. Einrichtung der Videotextseite 303 auf n-tv, Artikel in der Welt vom 29.09.04: "Rohstoffe versprechen auch 2005 Gewinne", Handelsblatt vom 30.03.04: Fachleute rechnen mit Nickelverknappung, Preis dürfte weiter steigen, Welt vom 05.10.04: "Goldpreis steht kurz vor einem 15-Jahres-Hoch", Handelsblatt vom 26.10.04: Merrill Lynch prognostiziert weiteren Anstieg des Goldpreises, Welt vom 09.11.04: "Gold profitiert von der Wiederwahl Bushs", Handelsblatt vom 22.11.04: "Gold erstrahlt in hellem Glanz", Handelsblatt vom 06.12.04: "Der Goldpreis ist auf dem Weg nach oben") beobachtet werden, die darauf hindeuten, daß dieser Bereich demnächst weltweit "gespielt" werden könnte, was sich wiederum positiv auf den Goldbereich auswirken dürfte. Ein Anstieg des Goldpreises in Richtung 480 $/oz erscheint ohne massive Eingriffe der Zentralbanken mittelfristig weiterhin möglich.

Mit den am Dienstag und Donnerstag (30.11.04 und 02.12.04) im New Yorker Handel zu beobachtenden Handelsverläufen, die auf massive lenkende Eingriffe in den Goldmarkt zu interpretieren sind, hat sich die Gefahr deutlich erhöht, (aktuelle Wahrscheinlichkeit 50:50), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend bei 400 $/oz gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/04). Daß es hinter den Kulissen mächtig brodelt, verdeutlichen Hinweise auf einen "regen" Schriftverkehr der SPD-Bundestagsfraktion mit der Bundesbank, in dem auf Goldverkäufe gedrängt wird und Schlagzeilen, die von der Nachrichtenagentur Reuters plaziert werden, wie z.B. "Wirtschaftsweiser Bofinger: Bundesbank soll Gold verkaufen". Trotz solcher Schlagzeiten und der erneuten Veröffentlichung der Verkaufsabsichten der Zentralbank Frankreichs (der Verkauf von 250-300 t bis zum Jahresende scheint geplant zu sein, vgl. "Goldmarkt" Ausgabe 23/04) reagierte der Goldpreis allerdings noch nicht nach unten. Deutliche Abwärtsreaktionen sind jedoch bereits in den nächsten Tagen zu erwarten. Obwohl noch keine Veröffentlichungen gemacht wurden, verdichten sich die Hinweise darauf, daß die Zentralbanken derzeit massiv unter Druck gesetzt werden, die im Rahmen des verlängerten Washingtoner Agreements on Gold vereinbarten jährlichen Verkäufe von 600 t auszufüllen, was mittelfristig zu Rückschlägen beim Goldpreis führen könnte. Der langfristige Ausblick bleibt unverändert positiv.

Im nordamerikanischen Handel gab der xau-Goldminenindex nach der vorsichtigen Erholung des Vortages erneut um 0,9% oder 0,9 auf 98,3 Punkte nach. Bei den Standardwerten verloren Kinross 3,4% und Barrick 1,3%. Iamgold konnte um 1,4% zulegen. Bei den kleineren Werten büßten Thistle 12,5%, Novagold 4,3% (Vortag +5,1%), Bema 3,4%, Claude 3,3%, Gammon Lake 3,2%, Yamana 3,1% und Cambior 3,0% ein. High River konnten 6,7%, Rio Narcea 4,7%, Miramar und Stillwater 4,2% und Richmont 3,1% zulegen.

Die südafrikanischen Werte zeigten sich im New Yorker Handel leichter. Harmony gaben um 1,5% und Anglogold um 1,0% nach.

Die australischen Goldminenaktien entwickelten sich heute morgen freundlicher. Bei den Produzenten verbesserten sich Equigold und Oxiana 4,4%, GRD 4,0%, Oceana 3,7%, Newcrest 2,8% und Lihir 2,7%. Gegen den Trend verloren Sedimentary 3,9%, Dominion 3,8%, Dioro 3,2% und Aquarius Platinum 3,1%. Bei den Explorationswerten zog De Grey um 7,0% an. Gateway gaben 7,5%, Jackson 6,4%, Oroya 5,9% und Climax 4,4% nach. Bei den Basismetallwerten verbesserten sich Sally Malay 5,0% und Jubilee 2,7%. Minara verloren 7,8% und Western Areas 5,4%.


Wichtigste Kurznachrichten:

Die australische De Grey meldet erneut gute Bohrergebnisse aus dem Mt Berghaus Projekt. Unsere Bewertung bleibt unverändert: Halten, unter 0,40 A$ kaufen, aktueller Kurs 0,46 A$, Kursziel 1,50 A$.


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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