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Edelmetall- & Minenbericht vom 15.12.2004

15.12.2004  |  Martin Siegel
Der Goldpreis fiel im gestrigen New Yorker Handel von 438 auf 435 $/oz zurück, kann sich aber heute morgen im Handel in Sydney und Hongkong wieder auf 437 $/oz erholen. Damit liegt der Goldpreis um etwa 2 $/oz unter dem Vortagesniveau. Die gestrige Zinsanhebung der Fed hatte keine wesentlichen Auswirkungen auf die Dollar- und Goldpreisentwicklung. Derzeit wird der Goldmarkt eher vorsichtig beurteilt (z.B. Zitat: "Wichtig ist zur Zeit, dass Minenwerte massiv abgebaut werden..."), was darauf hindeuten könnte, daß die Korrektur bereits weitgehend abgeschlossen ist. Das Publikum bleibt weiterhin völlig unterinvestiert und kann daher überhaupt nicht in größerem Umfang verkaufen. Sollte die Erholung des Dollars ausbleiben, ist mit einer relativ zügigen Wiederaufnahme der Goldhausse zu rechnen. Auf Eurobasis stabilisiert sich der Goldpreis ebenfalls, gibt aber heute leicht nach und befindet sich weit von der entscheidenden 11.300 Euro/kg-Marke entfernt (aktueller Preis 10.551 Euro, Vortag 10.609 Euro). Sollte die Marke von 11.300 Euro/kg überwunden werden, kann mit einer weltweiten Beschleunigung der Goldhausse gerechnet werden. Damit ist allerdings nach der Entwicklung in den letzten Tagen kurzfristig nicht zu rechnen.

Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der allerdings in den letzten Tagen von über 8,00 $/oz auf unter 7,00 $/oz einbrach (aktueller Preis 6,74 $/oz). Parallel zu dieser Entwicklung konnten in den letzten Wochen massive Vermarktungsaktivitäten im Basismetallbereich (z.B. Einrichtung der Videotextseite 303 auf n-tv, Artikel in der Welt vom 29.09.04: "Rohstoffe versprechen auch 2005 Gewinne", Handelsblatt vom 30.03.04: Fachleute rechnen mit Nickelverknappung, Preis dürfte weiter steigen, Welt vom 05.10.04: "Goldpreis steht kurz vor einem 15-Jahres-Hoch", Handelsblatt vom 26.10.04: Merrill Lynch prognostiziert weiteren Anstieg des Goldpreises, Welt vom 09.11.04: "Gold profitiert von der Wiederwahl Bushs", Handelsblatt vom 22.11.04: "Gold erstrahlt in hellem Glanz", Handelsblatt vom 06.12.04: "Der Goldpreis ist auf dem Weg nach oben") beobachtet werden, die darauf hindeuten, daß dieser Bereich demnächst weltweit "gespielt" werden könnte, was sich wiederum positiv auf den Goldbereich auswirken dürfte. Ein Anstieg des Goldpreises in Richtung 480 $/oz erscheint ohne massive Eingriffe der Zentralbanken mittelfristig weiterhin möglich.

Nach der Stabilisierung des Goldpreises und der Goldminenaktien in den letzten Tagen hat sich die Gefahr wieder etwas verringert (aktuelle Wahrscheinlichkeit 40:60), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend bei 400 $/oz gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/04). Daß es hinter den Kulissen mächtig brodelt, verdeutlichen Hinweise auf einen "regen" Schriftverkehr der SPD- Bundestagsfraktion mit der Bundesbank, in dem auf Goldverkäufe gedrängt wird und Schlagzeilen, die von der Nachrichtenagentur Reuters plaziert werden, wie z.B. "Wirtschaftsweiser Bofinger: Bundesbank soll Gold verkaufen". Die Goldpreiseinbrüche der letzten Tage sind wahrscheinlich auf massive Abgaben der Zentralbank Frankreichs zurückzuführen (der Verkauf von 250-300 t scheint bis zum Jahresende durchgezogen zu werden, vgl. "Goldmarkt" Ausgabe 23/04). Erstaunlich ist dabei die Widerstandsfähigkeit des Marktes, die darauf hindeutet, daß sich Privatanleger durch die Verkaufsaktionen der Zentralbanken nicht zu Anschlußverkäufen hinreißen lassen. Obwohl noch keine Veröffentlichungen gemacht wurden, verdichten sich die Hinweise darauf, daß die Zentralbanken derzeit massiv unter Druck gesetzt werden, die im Rahmen des verlängerten Washingtoner Agreements on Gold vereinbarten jährlichen Verkäufe von 600 t auszufüllen, was mittelfristig zu weiteren Rückschlägen beim Goldpreis führen könnte. Der langfristige Ausblick bleibt unverändert positiv.

Im nordamerikanischen Handel schwächte sich der xau-Goldminenindex um 0,7% oder 0,7 auf 99,2 Punkte ab. Bei den Standardwerten verloren Barrick 1,8%, Iamgold 1% und Placer Dome 1,6%. Bei den kleineren Werten gaben Cambior 5,6%, Rio Narcea 3,7% sowie Minefinders und Queenstake jeweils 3,3% ab. Eldorado stieg gegen den Trend um 2,5%.

Die südafrikanischen Werte zeigten sich im New Yorker Handel uneinheitlich. DRD Gold verlor 1,9%, Gold Fields gewann 0,2%.

Die australischen Goldminenaktien entwickelten sich heute morgen uneinheitlich. Bei den Produzenten stiegen Kingsgate um 8,5%, Sino Gold 4,9% und Resolute 3,6%. Croesus gab um 3,6% nach. Bei den Explorationswerten verbesserten sich Range 8,8% und Gindalbie 4,9%. Jackson verloren 4,3% und Sipa 4,0%. Bei den Basismetallwerten erholten sich Minara um 9,6% und Sally Malay um 2,4%.


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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