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Euro Future: 20 Wochentief trotz positiver Saisonalität

06:31 Uhr  |  Björn Heidkamp
Der abgebildete Chart zeigt die langfristige Kursentwicklung des Währungspaares EUR/USD von 2013 bis heute, bei Kursen von 1,0485 USD. Ein Notierungsstab bildet das Kursverhalten des Euro Futures für jeden Monat ab.

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Euro Future seit fast zwei Jahren richtungslos

Aus der Perspektive des langfristigen Monatscharts befindet sich die europäische Gemeinschaftswährung weiter in der seit Januar 2023 bestehenden Seitwärtsbewegung: Eingegrenzt wird diese neutrale Zone mit den Widerständen um 1,1080 und 1,1130, erweitert um den Widerstand bei 1,1305 und den analytisch extrem bedeutsamen Unterstützungen zwischen 1,0370 und 1,0550.

Im Zeitraum von Mitte August bis Ende September scheiterte der Euro Future beim Ausbruchversuch am oberen Rand der Schiebezone. Ausgehend von diesem Marktwendepunkt bei 1,1250 drückten die Bären den Euro Future durch die komplette Schiebezone bis zum 22. November auf das Bewegungstief bei 1,0402 am unteren Rand der Seitwärtsbewegung. Mit diesem Bewegungstief wurde das Unterstützungsbollwerk höchster Qualität zwischen 1,0550 und 1,0370 erstmals seit Oktober 2023 erreicht. Dieser Bereich ist durch wichtige Marktwendepunkte aus März 2015, Ende 2016, dem ersten Quartal 2017, sowie mehreren Monatstiefs aus 2023 gekennzeichnet.


MACD vor langfristigem Verkaufssignal

Aus der Sichtweise des langfristigen Monatscharts erhöht die Gefahr eines rein technischen Verkaufssignals des viel beobachteten MACD-Indikators die technische Ausgangssituation. Da dieser Indikator auf Basis von Schlusskursen berechnet wird, könnte ein starker Anstieg des Euro Futures bis Ende Dezember das potentielle Verkaufssignal noch entkräften.

Bei einem Monatsschlusskurs auf dem aktuellen Niveau jedoch hätte der MACD seine Signallinie von oben nach unten durchstoßen und somit erstmalig seit August 2021 ein technisches Verkaufssignal generiert. Natürlich ist der MACD Indikator nicht das Evangelium, aber in Kombination mit dem realen Kursgeschehen, wie z.B. ein Unterschreiten eines wichtiger Aufwärtstrendlinie oder eines wichtigen Unterstützungsbereiches (wie z.B. 1,0550 bis 1,0370), erhöht sich die analytische Bedeutung deutlich.


Konsolidierung auf dem Wochenchart


Eine starke Abwärtsbewegung wie die von Ende September bis Mitte/Ende November von über 8 US Cent muss in der Regel erst einmal verdaut, sprich konsolidiert werden. Genau in dieser Phase befindet sich der Euro Future seit Erreichen des Bewegungstiefs bei 1,0402. Aktuell pendelt die europäische Gemeinschaftswährung zwischen 1,0635 und 1,04 richtungslos hin und her.

Eher negativ zu werten ist, dass sich der Markt trotz des starken Kursrutschs der Vormonate nie angepasst zur Abwärtsbewegung erholen konnte. Innerhalb der abgelaufenen Börsenwoche wurde das Jahrestief aus dem November kurzfristig knapp unterschritten, eine Anschlussbewegung und somit ein Bruch des Unterstützungsbollwerks blieb bis dato jedoch aus.

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Saisonale Schwäche im neuen Jahr

Aufgrund historischer Erfahrungswerte lassen sich auch für Währungen statistische Durchschnittswerte berechnen. Aus einer rein saisonalen und statistischen Sicht steigen die Kurse des Euros typischerweise im Zeitraum von Mitte November bis Ende Dezember. Dieser statistisch zu den stärksten Zyklen des Jahres zählende Anstieg ist bis dato jedoch ausgeblieben. Diese Tatsche ist eher negativ zu bewerten.

Nach einem lokalen Hoch Ende Dezember übernahmen die Bären in der Regel das Zepter. Folgend ist eine sichtbare Schwächeperiode bis Ende Februar/Anfang März aus der Historie abzuleiten.


Fazit:

Aus der Perspektive des langfristigen Monatscharts befindet sich der Euro Future in der auf eingezeichneten neutralen Seitwärtsbewegung zwischen den bedeutsamen Widerständen um 1,11 und 1,13 und den wichtigen Unterstützungen um 1,05 bis 1,0350. Erst Kurs außerhalb dieses Clusters etablieren eine neue langfristige Trendrichtung. Der Versuch der Bullen im Zeitraum zwischen Mitte August bis Ende September das angegebene Widerstandsbollwerk zu überwinden ist gescheitert und als Bullenfalle einzuordnen.

Aus der Sichtweise des mittelfristigen Wochencharts befindet sich der Euro Future innerhalb der übergeordneten großen Seitwärtsbewegung in einem (trendbestätigenden) neutralen Konsolidierungsbereich zwischen 1,0635 und 1,04.

Zeigt der Euro weiter Schwäche und unterschreitet das angegebene Unterstützungsbollwerk zwischen 1,0550 und 1,0370 verschlechtert sich das mittel- und langfristig neutrale Chartbild deutlich. Bei diesem negativen Szenario wären durchaus wieder Kurse im Bereich der Parität in den nächsten Monaten vorstellbar. Aktuell ist, insbesondere im neuen Jahr im Zusammenhang mit der negativen Saisonalität und dem potentiellem MACD-Verkaufssignal, diesem Szenario eine etwas höhere Wahrscheinlichkeit zuzuordnen als eine Fortsetzung der langfristigen Seitwärtsbewegung.

Kurse über 1,07 neutralisieren die mittelfristig verschlechterte Ausgangsposition. Als nächsthöherer Widerstandsbereich wäre dann die offene Notierungslücke zwischen 1,0907 und 1,0840 zu nennen.


© Björn Heidkamp
www.kagels-trading.de


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