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Edelmetall- & Minenbericht vom 16.12.2004

16.12.2004  |  Martin Siegel
Der Goldpreis stieg bereits im gestrigen europäischen Handel von 437 auf 439 $/oz und konnte im New Yorker Handel bis auf 441 $/oz weiter zulegen. Heute morgen zeigt sich der Goldpreis erneut fester und notiert im Handel in Sydney und Hongkong um die 442 $/oz-Marke und damit um etwa 5 $/oz über dem Vortagesniveau. Der Anstieg des Goldpreises wird durch die freundliche Entwicklung der Goldminenaktien bestätigt. Die Silberaktien entwickelten in den letzten Tagen eine ausgeprägte relative Stärke gegenüber dem Silberpreis und deuten auf eine sprunghafte Erholung des Silberpreises in den nächsten Tagen hin. Wir haben bereits in den letzten Tagen darauf hingedeutet, daß der Markt von den Experten eher vorsichtig beurteilt wird (z.B. Zitat vom 08.12.04: "Wichtig ist zur Zeit, dass Minenwerte massiv abgebaut werden..."), was darauf hindeuten könnte, daß die Korrektur bereits weitgehend abgeschlossen ist. Das Publikum bleibt weiterhin völlig unterinvestiert und kann daher überhaupt nicht in größerem Umfang verkaufen. Sollte die Erholung des Dollars ausbleiben, ist mit einer relativ zügigen Wiederaufnahme der Goldhausse zu rechnen. Wenn sich der Goldpreis heute über der Marke von 440 $/oz hält, ist damit zu rechnen, daß die negativ eingestellten Marktteilnehmer erkennen, daß sie mit ihren Verkäufen der letzten Tage auf der falschen Seite des Marktes stehen und massive Rückkäufe in steigende Kurse tätigen werden. Auf Eurobasis stabilisiert sich der Goldpreis ebenfalls, befindet sich weit von der entscheidenden 11.300 Euro/kg-Marke entfernt (aktueller Preis 10.593 Euro, Vortag 10.551 Euro). Sollte die Marke von 11.300 Euro/kg überwunden werden, kann mit einer weltweiten Beschleunigung der Goldhausse gerechnet werden. Damit ist allerdings nach der Entwicklung in den letzten Tagen kurzfristig nicht zu rechnen.

Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der allerdings in den letzten Tagen von über 8,00 $/oz auf unter 7,00 $/oz einbrach (aktueller Preis 6,90 $/oz). Parallel zu dieser Entwicklung konnten in den letzten Wochen massive Vermarktungsaktivitäten im Basismetallbereich (z.B. Einrichtung der Videotextseite 303 auf n-tv, Artikel in der Welt vom 29.09.04: "Rohstoffe versprechen auch 2005 Gewinne", Handelsblatt vom 30.03.04: Fachleute rechnen mit Nickelverknappung, Preis dürfte weiter steigen, Welt vom 05.10.04: "Goldpreis steht kurz vor einem 15-Jahres-Hoch", Handelsblatt vom 26.10.04: Merrill Lynch prognostiziert weiteren Anstieg des Goldpreises, Welt vom 09.11.04: "Gold profitiert von der Wiederwahl Bushs", Handelsblatt vom 22.11.04: "Gold erstrahlt in hellem Glanz", Handelsblatt vom 06.12.04: "Der Goldpreis ist auf dem Weg nach oben") beobachtet werden, die darauf hindeuten, daß dieser Bereich demnächst weltweit "gespielt" werden könnte, was sich wiederum positiv auf den Goldbereich auswirken dürfte. Ein Anstieg des Goldpreises in Richtung 480 $/oz erscheint ohne massive Eingriffe der Zentralbanken mittelfristig weiterhin möglich.

Nach der Stabilisierung des Goldpreises und der Goldminenaktien in den letzten Tagen hat sich die Gefahr wieder etwas verringert (aktuelle Wahrscheinlichkeit 40:60), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend bei 400 $/oz gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/04). Daß es hinter den Kulissen mächtig brodelt, verdeutlichen Hinweise auf einen "regen" Schriftverkehr der SPD- Bundestagsfraktion mit der Bundesbank, in dem auf Goldverkäufe gedrängt wird und Schlagzeilen, die von der Nachrichtenagentur Reuters plaziert werden, wie z.B. "Wirtschaftsweiser Bofinger: Bundesbank soll Gold verkaufen". Die Goldpreiseinbrüche der letzten Tage sind wahrscheinlich auf massive Abgaben der Zentralbank Frankreichs zurückzuführen (der Verkauf von 250-300 t scheint bis zum Jahresende durchgezogen zu werden, vgl. "Goldmarkt" Ausgabe 23/04). Erstaunlich ist dabei die Widerstandsfähigkeit des Marktes (Proaurum berichtet im gestrigen Marktbericht sogar von zeitweiligen Engpässen bei der Lieferung von physischer Ware), die darauf hindeutet, daß sich Privatanleger durch die Verkaufsaktionen der Zentralbanken nicht zu Anschlußverkäufen hinreißen lassen. Obwohl noch keine Veröffentlichungen gemacht wurden, verdichten sich die Hinweise darauf, daß die Zentralbanken derzeit massiv unter Druck gesetzt werden, die im Rahmen des verlängerten Washingtoner Agreements on Gold vereinbarten jährlichen Verkäufe von 600 t auszufüllen, was mittelfristig zu weiteren Rückschlägen beim Goldpreis führen könnte. Der langfristige Ausblick bleibt unverändert positiv.

Im nordamerikanischen Handel zieht der xau-Goldminenindex um 0,9% oder 0,9 auf 100,0 Punkte an. Bei den Standardwerten verbesserten sich Iamgold um 10,5% und Meridian um 3,7%. Bei den kleineren Werten gewannen Cambior 7,1%, Gabriel 6,5%, Minefinders 6,2%. Yamana 4,6% und Bema Gold um 3,6%. Gegen den Trend verloren Claude 8,0% und River Gold 2,1%.

Die südafrikanischen Werte zeigten sich im New Yorker Handel stabil. DRD Gold gewannen 3,1% und Gold Fields 1,0%.

Die australischen Goldminenaktien entwickelten sich heute morgen freundlich. Bei den Produzenten verbesserten sich Giants Reef 4,4%, Sedimentary 4,0% und Croesus 3,7%. Bei den Explorationswerten legten Climax 13,6%, Bullion 5,9%, Sipa 4,2% und Macmin 3,7% zu. Bei den Basismetallwerten stiegen Perilya 5,3% und Cons Minerals um 3,1%. Western Areas gab um 4,7% nach.


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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