Bitcoin – Zwischen Höhenflug und Absturz wird es hoch volatil
06.01.2025 | Florian Grummes
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Bei Kursen von rund 97.600 USD für einen Bitcoin und ca. 2.640 USD für eine Feinunze Gold, muss man für einen Bitcoin derzeit fast 37 Unzen Gold bezahlen. Andersherum gesagt kostet eine Feinunze Gold aktuell ca. 0,027 Bitcoin. Damit hat das Gold gegen den Bitcoin in den letzten siebeneinhalb Wochen rund 28% verloren! Mit einem Doppeltief am 5.August sowie am 6.September im Bereich um 21,5 hatte das Bitcoin/Gold-Ratio im Sommer das Ender seiner sechsmonatigen Korrektur gefunden. Seitdem ist das Ratio um fast 93% zu Gunsten des Bitcoins angestiegen. Mit Werten um 41 wurden auch die beiden Allzeithochs aus dem Jahre 2021 bei ca. 37 klar übertrumpft.In der Summe bestätigt das Bitcoin/Gold-Ratio das klare Kaufsignal für den Bitcoin gegen das Gold. Der Rücksetzer von 41 auf 35,5 in den letzten zweieinhalb Wochen hat auf dem Tageschart eine stark überverkaufte Lage erschaffen, von der Bitcoin wohl zum nächsten Schlag gegen den Goldpreis ausholen dürfte. Auf dem abgebildeten Wochenchart ist der Aufwärtstrend hingegen intakt und der Stochastik-Oszillator bewegt sich mit beiden Signallinien weiterhin bullisch eingebettet oberhalb von 80.
6. Makro-Update - Hochkomplexe Gemengelage dürfte eine deutlich erhöhte Volatilität für 2025 bringen
Shanghai Shenzen CSI 3000 Index, vom 2. Januar 2025. Quelle: Holger Zschäpitz
Gleich zu Beginn des neuen Jahres verzeichnete der chinesische CSI 300 Index mit einem Tagesminus von -2,9% den stärksten Rückgang am ersten Handelstag eines Jahres seit 2016. Da der CSI 300 im Jahr 2016 insgesamt 11,3% verlor, könnte der erste Handelstag richtungsweisend gewesen sein. Auch der DAX legte am dem ersten beiden Handelstagen eine wilde Achterbahn aufs Parkett und macht damit nicht den allergesündesten Eindruck. Der Dow Jones handelt bereits rund 5,3% unter seinem Allzeithoch vom 4.Dezember, während sich der S&P500 und vor allem die NSADAQ etwas robuster präsentieren.
Bitcoin korrigiert 15% innerhalb von zwei Wochen
Der Bitcoin hingegen setzte vom neuen Allzeithoch in nicht mal zwei Wochen um satte 15% bis auf 91.315 US zurück und tastet sich jetzt langsam wieder an die psychologische Marke von 100.000 USD heran. Bislang sieht das Ganze nach einer normalen Konsolidierung um diese große psychologische Marke aus.
Gold überzeugt mit grundlegender Stärke und outperformt den S&P 500 seit 2021
US-Aktien gegen Gold, vom 31. Dezember 2024. Quelle: Bloomberg Intelligence
Am Goldmarkt konnte Mitte Dezember wie erwartet die Unterstützung um 2.600 USD erneut verteidigt werden. Der Goldpreis überzeugt nicht nur zum Jahresauftakt mit neuem Aufwärts-Momentum, sondern outperformt den S&P500 bereits seit 2021. Diese Tatsache weist als möglicher Frühindikator zunehmend auf deflationäre Tendenzen im globalen Finanzsystem hin.
Ob das Edelmetall die Aktien im Jahr 2025 erneut schlagen wird, könnte daher eine der wichtigsten makroökonomischen Fragen sein. Die derzeitige Ausgangslage ähnelt nach dem Abflauen der großen Covid-Liquiditätsspritzen den gefährlichen Situationen von 1999/2000 bzw. 2006/2007 durchaus. Bemerkenswert bleiben die Widerstandsfähigkeit und die grundlegende Stärke vom Gold, welches sich trotz des deutlich stärkeren US-Dollars in den letzten Wochen gut gehalten hat und seit Ende Oktober lediglich die zuvor erfolgten Anstiege seitwärts konsolidiert.
Heißgelaufenen US-Techaktien sind anfällig in 2025
Insgesamt sind die globalen Finanzmärkte nach den steilen und teilweise blasenartigen Kursanstiegen bei den US-Techaktien mit einem erhöhten Risiko konfrontiert und anfällig für Gewinnmitnahmen. Eine deutlich anziehende Volatilität dürfte den Anlegern daher das Leben über alle Anlageklassen hinweg in diesem Jahr wesentlich schwerer machen. Sollten aber starke Turbulenzen für Unruhe und genügend Unsicherheit sorgen, dürften in der Jahresendabrechnung dank lockerer Geldpolitik dann trotzdem wieder ein Plus an den Aktienmärkten zu Buche stehen. Zumindest kurzfristig könnte der bevorstehende Machtwechsel in Amerika die Aktien- und insbesondere die Krypto-Märkte im Zuge des „Post-Election Pump“ nochmal boomen lassen.
Buffett Indicator, vom 30. September 2024. Quelle: Gramalam, LLC.
Jim Rogers und Warren Buffet, zwei der bekanntesten Investoren weltweit, haben in jüngster Zeit ihre US-Aktienquoten jedoch drastisch reduziert. Diese beiden voneinander völlig unabhängigen Entscheidungen basieren vor allem auf der Annahme einer Überbewertung der Aktienmärkte und der Befürchtung einer bevorstehenden Rezession in den USA. Rogers warnt vor einem "sehr schlimmen" wirtschaftlichen Absturz aufgrund der weltweit gestiegenen Schuldenlast, während Buffetts berühmter "Buffett-Indikator", der das Verhältnis des Aktienmarktwerts zum BIP misst, auf eine signifikante Überbewertung hindeutet. Beide Investoren folgen dem Prinzip, vorsichtig zu sein, wenn andere gierig sind.
Zinsstrukturkurvenmodell, vom 30. September 2024. Quelle: Gramalam, LLC.