Deutschland: Familienunternehmer fordern Wirtschaftswende
08.01.2025 | Folker Hellmeyer
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Deutschland: Familienunternehmer fordern WirtschaftswendeDer Verband "Die Familienunternehmen" forderte eine wirtschaftliche Wende, um die Investitions- sowie Wachstumsschwäche zu beseitigen. Die Präsidentin des Verbandes Ostermann, lobte am Rande der Klausurtagung der CSU-Landesgruppe im Bundestag die Wahlprogramme der Union und der FDP. Nötig sei eine Angebotspolitik und eine Abschaffung des Solidaritätszuschlags, der inzwischen zu einer reinen Strafsteuer für Familienunternehmen, speziell für Personengesellschaften geworden sei.
Die Familienunternehmer lehnten eine Substanzbesteuerung bei der Erbschaftsteuer sowie eine Vermögenssteuer ab. Ostermann kritisiert, dass es während der Ampel-Regierung, aber genau genommen seit 20 Jahren keine grundlegenden Reformen für die Wettbewerbsfähigkeit gegeben habe. Die letzte große Reform sei die Agenda 2010 der damaligen rot-grünen Regierung gewesen.
Kommentar: Zustimmung, es pressiert! Zu hoffen ist, dass die Tragweite der Problemstellungen den zukünftigen Entscheidern in Berlin und München umfänglich klar ist. Wir haben keine Zeit mehr! Jeder Tag ohne massive Neuausrichtung der Leistungsertüchtigung kostet dieses Land Substanz und Zukunftsfähigkeit.
Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden
Eurozone: Verbraucherpreise bei 2,4%, Bau-PMIs ex Italien schwach
Eurozone: Die Verbraucherpreise nahmen per Dezember laut Erstschätzung im Jahresvergleich um 2,4% (Prognose 2,4%) nach zuvor 2,2% zu. Die Kernrate verzeichnete einen Anstieg um 2,7% (Prognose und Vormonatswert 2,7%).
Eurozone: Die Arbeitslosenrate stellte sich per November auf 6,3% (Prognose und Vormonatswert 6,3%)
Frankreich: Die Verbraucherpreise (EU-Norm) legten per Dezember laut vorläufiger Berechnung im Jahresvergleich um 1,8% (Prognose 1,9%) nach zuvor 1,7% zu.
Italien: Die Verbraucherpreise stiegen per Dezember im Jahresvergleich um 1,3% (Prognose 1,5%, Vormonatswert 1,3%)
Italien: Die Arbeitslosenrate sank per November von 5,8% auf 5,7% (Prognose 5,9%).
UK: Hauspreise und PMIs im Monatsvergleich rückläufig
Die Hauspreise sanken laut Halifax per Berichtsmonat Dezember im Monatsvergleich um 0,2% (Prognose +0,4%) nach zuvor +1,2% (revidiert von 1,4%). Im Jahresvergleich ergab sich ein Anstieg um 3,30% (Prognose 4,20) nach zuvor 4,70% (revidiert von 4,80%).
Schweiz: Verbraucherpreise (J) nur noch bei 0,6%
Die Verbraucherpreise verzeichneten per Dezember im Monatsvergleich einen Rückgang um 0,1%. Im Jahresvergleich kam es zu einer Zunahme um 0,6% (Prognose 0,6%, Vormonat 0,7%).
USA: Starker ISM-PMI und starker JOLTS-Report
Die Handelsbilanz wies per Berichtsmonat November ein Defizit in Höhe von 78,2 Mrd. USD (Prognose -78,0 Mrd. USD) nach zuvor -73,6 Mrd. USD (revidiert von -73,8 Mrd. USD) aus. Der ISM Einkaufsmanagerindex des Dienstleistungssektors stellte sich per Dezember auf 54,1 Punkte (Prognose 53,3) nach zuvor 52,1 Zählern. Der JOLTS-Report wies per November 8,098 Millionen offene Stellen aus (Prognose 7,700 Mio., Vormonat 7,839 Mio. revidiert von 7,744 Mio.).
Japan: Index des Verbrauchervertrauens weiter schwach
Der Index des Verbrauchervertrauens stellte sich per Dezember auf 36,2 nach 36,4 Punkten.
Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine negative Tendenz. Ein Überwinden der Widerstandszone bei 1.0600 – 1.0630 negiert dieses Szenario.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
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