Effektiver Zollsatz erreicht 1909er Niveau & globaler Handelskrieg explodiert
11.04.2025 | Frank Holmes


Die Geschichte zeigt, dass Zölle oft nach hinten losgehen
Wie ich Ihnen letzten Monat erklärt habe, sind Zölle eine Art Steuer, die von inländischen Import- und Exportunternehmen bezahlt wird, die die zusätzlichen Kosten oft an die Verbraucher weitergeben. Dies kann die inländische Inflation in die Höhe treiben. Zölle können auch zu regelrechten Handelskriegen führen, wie wir bei den früheren Versuchen der Bundesregierung gesehen haben, durch die Besteuerung von Importwaren Einnahmen zu erzielen.
Der Smoot-Hawley Tariff Act, der 1930 erlassen wurde, hat nach allgemeiner Auffassung die Auswirkungen der Großen Depression verschärft, da der Welthandel um satte 65% einbrach. Einige Jahrzehnte zuvor hatte der damalige Repräsentant William McKinley mit seinem Zollgesetz Vergeltungsmaßnahmen anderer Länder ausgelöst, die zu höheren Preisen für die Verbraucher in den USA führten. Wie damals sehen wir auch heute schon Vergeltungszölle. China hat jetzt angekündigt, dass es einen Zoll von 34% auf alle aus den USA importierten Waren erheben wird.
Tesla könnte von seinem Vorteil in der heimischen Lieferkette profitieren
Als ob das nicht schon genug wäre, werden Autoimporte mit einem hohen Zoll von 25% belegt. Trump behauptet, es sei ihm "völlig egal", ob ausländische Hersteller die Preise für die US-Verbraucher erhöhen, und so wie es aussieht, werden sie das wohl auch müssen - in einigen Fällen sogar erheblich. Mitsubishi beispielsweise wird die Preise seiner Fahrzeuge in den USA um mehr als 20% anheben müssen, um die neue Abgabe auszugleichen, so die Schätzungen von CLSA.

Der Hersteller, von dem erwartet wird, dass er unter dieser Zollregelung am besten abschneidet, ist Tesla, dessen Lieferkette in den USA gut integriert ist. Laut Bloomberg-Daten sind mehr als 62% der Anlagen des Unternehmens im Inland angesiedelt, wobei etwa ein Viertel der Zulieferer ebenfalls in den USA ansässig ist. Im Vergleich dazu befindet sich derzeit weniger als die Hälfte der weltweiten Ford-Werke in den USA.
Dies könnte sich positiv auf Tesla auswirken, dessen Aktie seit ihrem Höchststand Mitte Dezember mehr als die Hälfte ihres Wertes verloren hat und damit zu den schlechtesten Werten des bisherigen Jahres gehört. Die vierteljährlichen Verkäufe des Autoherstellers sind im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um beachtliche 13% zurückgegangen, was vor allem auf den politischen Gegenwind gegen CEO Elon Musk zurückzuführen ist.
Warum sinkende Renditen Hauskäufern helfen könnten
Wenn es um den Kauf eines neuen Hauses geht, könnten schlechte Wirtschaftsnachrichten gute Nachrichten sein. Die Hypothekenzinsen orientieren sich in der Regel an der Rendite der 10-Jahresstaatsanleihe, die am Freitag aufgrund von Sorgen über den Handelskrieg unter 4% fiel. Die Anleiherenditen fallen im Allgemeinen, wenn die Kurse steigen.

Zugegeben, die Immobilienpreise in den USA bewegen sich immer noch in der Nähe von Rekordhöhen, aber die derzeitigen Hausbesitzer können möglicherweise früher als erwartet eine Refinanzierung erhalten.
Gold hat in der Vergangenheit geglänzt, wenn die realen Renditen negativ wurden
Niedrigere Renditen sind auch gut für Gold. Da es sich um einen unverzinslichen Vermögenswert handelt, wird Gold attraktiver, wenn die Renditen sinken, insbesondere wenn die Inflation historisch hoch bleibt, wie es derzeit der Fall ist. Die 10-jährige Rendite liegt derzeit nominal bei 4,1%, aber wenn man die Gesamtinflationsrate von 2,8% vom Februar berücksichtigt, liegt die reale Rendite eher bei 1,3%.
Wenn die Renditen weiter fallen oder die Inflation aufgrund von Zöllen sprunghaft ansteigt, könnten wir am Ende negative reale Renditen haben, was sich in der Vergangenheit positiv auf den Goldpreis ausgewirkt hat. Das gelbe Metall wird im Zuge des allgemeinen Ausverkaufs nach unten gehandelt, und ich bin der Meinung, dass Anleger bei diesen Kursverlusten unbedingt kaufen sollten. Gold hat gerade sein bestes Quartal seit 1986 verzeichnet und das März-Quartal mit 3.123 Dollar je Unze beendet, und es könnte weiter aufwärts gehen.

© Frank Holmes
U. S. Global Investors
Der Artikel wurde am 7. April 2025 auf www.usfunds.com veröffentlicht und exklusiv in Auszügen für GoldSeiten übersetzt.