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Edelmetall- & Minenbericht vom 20.12.2004

20.12.2004  |  Martin Siegel
Der Goldpreis stieg am Freitag im New Yorker Handel von 338 auf 441 $/oz und notiert heute morgen im Handel in Sydney und Hongkong um die 441 $/oz-Marke um etwa 2 $/oz über dem Vortagesniveau. Die Goldminenaktien entwickeln sich weiterhin weltweit uneinheitlich und deuten kurzfristig eine Seitwärtsbewegung des Gesamtmarktes an. Bei den nordamerikanischen Werten eskalieren die Übernahmeschlachten um Goldcorp und Wheaton River (vgl. Analyse vom 20.12.04). Auf Eurobasis stabilisiert sich der Goldpreis ebenfalls, befindet sich weit von der entscheidenden 11.300 Euro/kg-Marke entfernt (aktueller Preis 10.638 Euro, Vortag 10.638 Euro). Sollte die Marke von 11.300 Euro/kg überwunden werden, kann mit einer weltweiten Beschleunigung der Goldhausse gerechnet werden. Damit ist allerdings nach der Entwicklung in den letzten Tagen in diesem Jahr nicht mehr zu rechnen.

Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der allerdings in den letzten Tagen von über 8,00 $/oz auf unter 7,00 $/oz einbrach (aktueller Preis 6,79 $/oz). Parallel zu dieser Entwicklung konnten in den letzten Wochen massive Vermarktungsaktivitäten im Basismetallbereich (z.B. Einrichtung der Videotextseite 303 auf n-tv, Artikel in der Welt vom 29.09.04: "Rohstoffe versprechen auch 2005 Gewinne", Handelsblatt vom 30.03.04: Fachleute rechnen mit Nickelverknappung, Preis dürfte weiter steigen, Welt vom 05.10.04: "Goldpreis steht kurz vor einem 15-Jahres-Hoch", Handelsblatt vom 26.10.04: Merrill Lynch prognostiziert weiteren Anstieg des Goldpreises, Welt vom 09.11.04: "Gold profitiert von der Wiederwahl Bushs", Handelsblatt vom 22.11.04: "Gold erstrahlt in hellem Glanz", Handelsblatt vom 06.12.04: "Der Goldpreis ist auf dem Weg nach oben") beobachtet werden, die darauf hindeuten, daß dieser Bereich demnächst weltweit "gespielt" werden könnte, was sich wiederum positiv auf den Goldbereich auswirken dürfte. Ein Anstieg des Goldpreises in Richtung 480 $/oz erscheint ohne massive Eingriffe der Zentralbanken mittelfristig weiterhin möglich.

Nach der Stabilisierung des Goldpreises und der Goldminenaktien in den letzten Tagen hat sich die Gefahr wieder etwas verringert (aktuelle Wahrscheinlichkeit 40:60), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend bei 400 $/oz gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/04). Daß es hinter den Kulissen mächtig brodelt, verdeutlichen Hinweise auf einen "regen" Schriftverkehr der SPD- Bundestagsfraktion mit der Bundesbank, in dem auf Goldverkäufe gedrängt wird und Schlagzeilen, die von der Nachrichtenagentur Reuters plaziert werden, wie z.B. "Wirtschaftsweiser Bofinger: Bundesbank soll Gold verkaufen". Die Goldpreiseinbrüche der letzten Tage sind wahrscheinlich auf massive Abgaben der Zentralbank Frankreichs zurückzuführen (der Verkauf von 250-300 t scheint bis zum Jahresende durchgezogen zu werden, vgl. "Goldmarkt" Ausgabe 23/04). Erstaunlich ist dabei die anhaltend starke physische Nachfrage, die darauf hindeutet, daß sich Privatanleger durch die Verkaufsaktionen der Zentralbanken nicht zu Anschlußverkäufen hinreißen lassen. Obwohl noch keine Veröffentlichungen gemacht wurden, verdichten sich die Hinweise darauf, daß die Zentralbanken derzeit massiv unter Druck gesetzt werden, die im Rahmen des verlängerten Washingtoner Agreements on Gold vereinbarten jährlichen Verkäufe von 600 t auszufüllen, was mittelfristig zu weiteren Rückschlägen beim Goldpreis führen könnte. Der langfristige Ausblick bleibt unverändert positiv.

Im nordamerikanischen Handel befestigt sich der xau-Goldminenindex um 0,1% oder 0,1 auf 98,3 Punkte. Bei den Standardwerten verbessert sich Kinross um 1,3%. Iamgold fällt 4,0% zurück. Bei den kleineren Werten steigen Rio Narcea 11,6%, Zaruma 10,0%, Claude 4,2%, Northern Orion 3,0%, Eldorado und Yamana jeweils 2,7% und Novagold 2,3%. High River und Gabriel fallen 4,4%, Miramar 3,5%, Queenstake 3,1% und Wheaton River 3,0% zurück.

Die südafrikanischen Werte zeigten sich im New Yorker Handel freundlicher. Harmony steigen um 3,0% und Durban Roodepoort Deep um 2,6%.

Die australischen Goldminenaktien entwickelten sich uneinheitlich. Bei den Produzenten steigen Croesus 5,7% und Dominion 5,3%. Dragon verliert 7,1%. Bei den Explorationswerten verbessern sich Gateway 11,8%, sowie Bullion und Range 5,9%. International Gold fällt 7,3% zurück. Bei den Basismetallwerten verzeichnet Perilya mit einem Verlust von 2,6% die größte Kursbewegung.


Wichtigste Kurznachrichten:

Die nordamerikanische Glamis macht ein Übernahmeangebot für die nordamerikanische Goldcorp. Glamis bietet für jede Goldcorp Aktie 0,89 Glamis Aktien. Das Angebot wird nur wirksam, wenn die Aktionäre der Glamis das Übernahmeangebot der Goldcorp an Wheaton River ablehnen (vgl. Analyse vom 07.12.04).


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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