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Probleme bei "Private Equity Player" KKR - Devisenmärkte gefasst und ...

20.02.2008  |  Folker Hellmeyer
Probleme bei "Private Equity Player" KKR - Devisenmärkte gefasst und kontrolliert!

Der Euro eröffnet heute bei 1.4710, nachdem gestern im europäischen Geschäft Höchstkurse bei 1.4756 markiert wurden. Der USD notiert aktuell gegenüber dem JPY bei 107.65 und zeichnet sich damit unverändert durch Stabilität aus. Gleiches gilt grundsätzlich für die „Carry-Trades EUR-JPY (158.35) und EUR-CHF (1.6095), die jedoch ihre Tageshöchststände nicht halten konnten.

Der japanische Aktienmarkt verlor heute früh massiv an Boden, nachdem durch einen Report der FT bekannt wurde, dass KKR Financial Holding, eine Tochter der Private Equity Gruppe Kohlberg Kravis Roberts & Co., das zweite Mal Rückzahlungen aus Commercial Paper Verpflichtungen in Milliardenhöhe verzögerte und mit den Gläubigern eine neue Gesprächsrunde anberaumte.

Mithin erreicht die globale Finanzkrise offensichtlich nun auch Ikonen dieser Geschäftssparte. Es wird kolportiert, dass die Tochtergesellschaft von KKR über Commercial Paper hypothekenbesicherte Finanzinstrumente finanzierte. Der Devisenmarkt reagierte einmal mehr gefasst und kontrolliert. Im Zuge schwächerer Notierungen am japanischen Aktienmarkt kam es zu JPY und CHF Käufen. Mithin konnten die "Carry-Trades" ihre Höchststände auf Tagesbasis nicht weiter ausbauen und kamen unter moderaten Druck. Gleichwohl notieren die "Carry-Trades" hinsichtlich einer mehrtägigen Betrachtung zunächst weiter stabil.

Der "ABC News Money Magazine Consumer Comfort Index" verharrte in der Berichtswoche unverändert bei -37 Punkten und bestätigte damit das niedrigste Niveau dieses Index seit 15 Jahren.

Der "NAHB Housing Market Index" verbesserte sich per Februar unwesentlich von 19 auf 20 Punkte. Der beigefügte Chart verdeutlicht, dass hinsichtlich des aktuellen Werts von 20 Punkten keine Basis für nachhaltigen Optimismus gegeben ist.

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Die Veröffentlichungen hatten keine wesentliche Marktwirkung.

Heute erwarten wir aus den USA die Veröffentlichung der Neubaubeginne und der Baugenehmigungen per Januar. Bei den Neubaubeginnen wird ein unwesentlicher Anstieg von 1.006.000 auf 1.010.000 auf annualisierter Basis erwartet. Baugenehmigungen sollen von annualisiert 1.080.000 auf 1.040.000 sinken sollen. Hier sind Überraschungen in alle Richtungen denkbar. Nicht denkbar ist jedoch eine nachhaltige Trendwende in diesem Sektor!

Die US-Verbraucherpreise sollen per Januar im Monatsvergleich um 0,3% zugelegt haben. Auf Jahresbasis entspräche das einem Anstieg von 4,2% nach zuvor 4,1%. Die Kernrate, also Verbraucherpreise ohne den Bereich Lebensmittel und Energie, wird mit einer Zunahme um 0,2% im Monatsvergleich und 2,4% im Jahresvergleich prognostiziert. Fakt ist, dass die EZB bei einem derartigen Datenkranz keine Bereitschaft gezeigt hätte, einen Zinssenkungspfad einzuschlagen. Und nun diskutieren wir umfänglich die gerne betonte Unabhängigkeit der US-Zentralbank von der Politik … Sie können doch Spaß verstehen, oder?

Das Protokoll des Offenmarktausschuss bildet den Abschluss des heutigen Eventkalenders. Hier dürfen wir uns auf Einsichten in Ansichten der Protagonisten des Offenmarktausschusses freuen. Wir dürfen versichert sein, dass es aber nur die Einsichten in Ansichten sein werden, die dem gemeinen Volk der globalen Finanzgemeinde zugemutet werden sollen. Einmal mehr bekommen Finanzanalysten die Möglichkeit zu Sprachanalysten zu mutieren. Ist das Ziel führend bei der Prognosequalität der Fed? "Food for thought!"

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD aus politischen, psychologischen und technischen Gründen favorisiert. Erst ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1.4830 - 60 neutralisiert den negativen Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank






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