US-Daten schwach … Rezessionsängste kommen auf … USD unter Druck!
22.02.2008 | Folker Hellmeyer
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Gestern lieferte die Leistungsbilanz der Eurozone per Dezember mit einem Defizit in Höhe von 10,3 Mrd. Euro in der saisonal bereinigten Fassung eine handfeste Überraschung. Erwartet war ein leichter Überschuss in Höhe von 0,2 Mrd. Euro. Der Vormonatswert wurde von +0,7 Mrd. Euro auf +2,3 Mrd. Euro revidiert. Auf nicht bereinigter Basis stellte sich ein Überschuss in Höhe von 1,9 Mrd. Euro ein.
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Das saisonal bereinigte Ergebnis ist fraglos irritierend. Trendaussagen lassen sich aus einer derartigen kurzfristigen Entwicklung nicht notwendig ableiten. Dafür bedarf es einer Bestätigung der Tendenzen im Zeitverlauf. Entsprechend ergaben sich keine wesentlichen Marktreaktionen.
Die Arbeitslosenerstanträge per 16. Februar sanken von revidiert 358.000 auf 349.000. Erwartet war ein Rückgang von 350.000 auf 348.000. Diese Abweichungen sind insignifikant. Die Veröffentlichung hatte keine nachhaltige Marktwirkung.
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Die Frühindikatoren, aufbereitet vom Conference Board, sanken erwartungsgemäß per Januar um 0,1%. Damit ergab sich der vierte Rückgang in Folge.
Die grobe Daumenregel, dass drei Rückgänge in Folge Ausdruck einer rezessiven Entwicklung sind, wurde gestern vom Markt thematisiert. Da es sich hier um den vierten Rückgang in Folge handelte, kamen Rezessionsängste auf, die sich belastend auf den USD auswirkten.
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Der Philadelphia Fed Survey per Februar verschärfte auf ersten Blick die gegebenen Konjunktursorgen und forcierte damit die Rezessionsdebatte in den USA. Der Index sank von -20,9 auf -24,0 Punkte. Erwartet war ein Anstieg auf -11,0 Punkte. Die Subindices signalisierten jedoch mit Ausnahme des Auslieferungsindex, der von -2,3 auf -12,2 Punkte sank, entspannende Signale. So legte der Beschäftigungsindex von -1,5 auf +2,5 Punkte zu. Der Auftragsindex verbesserte sich von -15,2 auf -10,9 Zähler.
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Insgesamt konnten die Daten aus den USA nicht überzeugen und waren wesentlicher Katalysator der USD-Abschwächung.
Heute erwarten wir die Veröffentlichung der Auftragseingänge der Industrie der Eurozone per Dezember. Nach dem starken Anstieg im Monatsvergleich per November um 2,7% unterstellen Analysten für den Berichtsmonat einen Rückgang um 1,0%. Im Jahresvergleich stellte sich die Zunahme dann auf 8,4% nach zuvor 11,9%, was Ausdruck einer soliden Wachstumslage ist.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD aus politischen und psychologischen Gründen favorisiert. Erst ein nachhaltiges Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1.4830 - 60 neutralisiert den negativen Bias des Euros.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
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