Edelmetall- & Minenbericht vom 23.12.2004
23.12.2004 | Martin Siegel
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Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der allerdings in den letzten Tagen von über 8,00 $/oz auf unter 7,00 $/oz einbrach (aktueller Preis 6,82 $/oz). Parallel zu dieser Entwicklung konnten in den letzten Wochen massive Vermarktungsaktivitäten im Basismetallbereich (z.B. Einrichtung der Videotextseite 303 auf n-tv, Artikel in der Welt vom 29.09.04: "Rohstoffe versprechen auch 2005 Gewinne", Handelsblatt vom 30.03.04: Fachleute rechnen mit Nickelverknappung, Preis dürfte weiter steigen, Welt vom 05.10.04: "Goldpreis steht kurz vor einem 15-Jahres-Hoch", Handelsblatt vom 26.10.04: Merrill Lynch prognostiziert weiteren Anstieg des Goldpreises, Welt vom 09.11.04: "Gold profitiert von der Wiederwahl Bushs", Handelsblatt vom 22.11.04: "Gold erstrahlt in hellem Glanz", Handelsblatt vom 06.12.04: "Der Goldpreis ist auf dem Weg nach oben") beobachtet werden, die darauf hindeuten, daß dieser Bereich demnächst weltweit "gespielt" werden könnte, was sich wiederum positiv auf den Goldbereich auswirken dürfte. Ein Anstieg des Goldpreises in Richtung 480 $/oz erscheint ohne massive Eingriffe der Zentralbanken mittelfristig weiterhin möglich.
Nach der Stabilisierung des Goldpreises und der Goldminenaktien in den letzten Tagen hat sich die Gefahr verringert (aktuelle Wahrscheinlichkeit 30:70), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend bei 400 $/oz gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/04). Trotz der massiven Bemühungen der Bundesregierung und der Unterstützung durch den Bundesbankpräsidenten Axel Weber, Goldverkäufe der Bundesbank durchzudrücken, weigert sich die Bundesbank aus grundsätzlichen Überlegungen, die Option auf die Goldverkäufe von jährlich 120 t auszuüben. Die Verkaufsquote der Bundesbank wird nun von anderen Zentralbanken übernommen. Am 20.12.04 wurde unsere Vermutung bestätigt, daß Frankreich bereits in diesem Jahr massive Goldverkäufe vorgenommen hat (vgl. "Goldmarkt", Ausgabe 23/04). Da die Zentralbanken mit den Goldverkäufen Frankreichs, der Schweiz und der Niederlande die maximale Verkaufsquote von jährlich 600 t im Jahr 2005 damit vollständig ausfüllen, ist die aktuelle Goldpreisentwicklung als überraschend fest zu beurteilen, so daß davon ausgegangen werden kann, daß sich auf der aktuellen Basis von 440 $/oz ein Ausgangsniveau für einen weiteren Goldpreisanstieg in 2005 herausbildet. Durch den massiven Abbau der Goldreserven der Zentralbanken und der unlösbaren Krise im Weltfinanzsystem bleibt der langfristige Ausblick unverändert positiv.
Im nordamerikanischen Handel gibt der xau-Goldminenindex um 0,9% oder 0,9 auf 99,1 Punkte nach. Bei den Standardwerten verlieren Iamgold 1,7% und Newmont 1,6%. Meridian kann um 0,7% zulegen. Bei den kleineren Werten bricht Thistle erneut um 66,7% ein. Minefinders geben 3,2%, Yamana 2,8% und Bema 2,3% nach. Zaruma erholt sich gegen den Trend um 10,0%.
Die südafrikanischen Werte zeigen sich im New Yorker Handel nachgebend. Harmony verlieren 1,8% und Gold Fields 1,1%.
Die australischen Goldminenaktien uneinheitlich. Bei den Produzenten erholt sich Resolute um 2,9%. Triako verliert 2,5%. Der Platinwert Zimbabwe Platinum fällt bei geringen Umsätzen um 9,8% zurück. Bei den Explorationswerten geben Range 8,8% (Vortag -5,6%), Midas 4,4% und Macmin 3,9% nach. Jackson gewinnt 6,7%. Bei den Basismetallwerten verbessern sich Sally Malay 3,5% und Perilya 2,5%.
Wichtigste Kurznachrichten:
Die nordamerikanische Glamis macht ein Übernahmeangebot für die nordamerikanische Goldcorp. Glamis bietet für jede Goldcorp Aktie 0,89 Glamis Aktien. Das Angebot wird nur wirksam, wenn die Aktionäre der Glamis das Übernahmeangebot der Goldcorp an Wheaton River ablehnen (vgl. Analyse vom 07.12.04).
Die nordamerikanische Bema Gold macht ein Übernahmeangebot an die nordamerikanische Arizona Star und bietet 1,85 Bema Aktien für jeweils 1 Arizona Star Aktie. Arizona Star kann um etwa 30 % zulegen. Beurteilung: Bema bleibt über 3,00 $ eine Verkaufsempfehlung.
© Martin Siegel
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