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3…, 2¼…, 1… meins!

19.03.2008  |  Folker Hellmeyer
Tja so kann es gehen: Diesmal war es nicht mehr ganz ein Wunschkonzert nach Maß: Kurz vor der gestrigen Sitzung war nach Future-Implikation eine Zinssenkung von 100 bp ausgemachte Sache - dann wäre obiger Slogan komplett richtig - aber - und das ist gut so - wurden diesmal doch einige Markteilnehmer überrascht und unsere Parität übrigens auch: Diese hat nach der Senkung um "nur" 75bp von 1,58 deutlich Federn gelassen und erreichte erst bei gut 1,56 den Boden.

Heute Morgen allerdings eröffnen wir schon wieder bei 1,57. Im übrigen wird nun erst wieder im Juni eine Zinssenkung von 25bp mit 50% Wahrscheinlichkeit eingepreist. Mit diesem Schritt hält sich die FED zumindest ein bißchen Pulver trocken, falls noch einmal ein "Wall Street Titan" ins Straucheln gerät. EURJPY und USDJPY konnten beide gestern zwischen 3 und 4 BigFigures zulegen, damit hat sich in EURJPY kurzfristig zumindest ein Doppeltief gebildet.
  • Bevor wir zu den gestrigen Wirtschaftszahlen kommen wurde die "Kniffel-Runde" von Goldman-Sachs und Lehman Brothers eröffnet. Passend zum aktuellen Durchatmen der Aktienmärkte wurden Zahlen gereicht, die die gestressten Gemüter beruhigten: Goldman Sachs lag mit 3,23 USD/Aktie um 25% über den Erwartungen und auch Lehman konnte die Erwartung übertreffen.

  • Die US-Erzeugerpreise sind im Februar mit einer Rate von +6,4% zum Vorjahr gestiegen (erw. +6,8%), die Monatsveränderung stellte sich auf +0,3% (erw. +0,4%). Deutlich negativ viel die Kernrate "mit Hunger im Dunkeln" alias „ohne Nahrungsmittel und Energie“ auf: hier stellte sich die Jahresveränderung auf +2,4% (erw. +2,1%) nach +2,3% im Vormonat. Interessant gestaltet sich nach wie vor ein Blick auf die verschiedenen Produktionsstufen: die oben genannten Zahlen sind für Endprodukte; bereits im Bereich der Halb-Fertigprodukte stellte sich die Jahresveränderung auf +8,8% und auf der Rohwarenebene stellt sich eine enorme Steigerung von +24,6% zum Vorjahr ein. Falls sich nicht alle Unternehmen rechtzeitig gegen steigende Einkaufspreise - vornehmlich im Bereich Agrar, Metalle und Energie abgesichert haben, kann dies nur zu Lasten der Gewinnmarge gehen, oder - bei entsprechender Weitergabe an den Endverbraucher - zu Gunsten der Inflation. Beides erfreut nicht!

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  • Für die US-Baubeginne im Februar haben nur die wenigsten Marktteilnehmer interessiert. Eingedenke des mittlerweile erreichten Niveaus ist das auch zu verstehen: Nur wer völlig schmerzfrei ist, übersteht die aktuelle Situation. Aber bei allem Sarkasmus sollte erwähnt werden, dass mit Zahlen um 1 Mio. Baubeginne und einer Stabilisierung des NAHB Index ein auf längere Zeit tragfähiges Niveau erreicht ist!

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• An dieser Stelle noch ein paar Anmerkungen zu den FED Funds: Bei der gestrigen Entscheidung waren 2 Teilnehmer gegen eine Senkung um 75bp. Weiterhin besteht durchaus ein Zusammenhang zwischen FED-Funds und Immobilienmarkt:

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Im Übrigen hat die - wie ein Krebsgeschwür wuchernde - Geldmenge MZM (Money of Zero Maturity), vergleichbar mit unserer Geldmenge M1 noch deutlich an Fahrt aufgenommen und sich allein seit Januar 2008 um weitere 400 Mrd. USD auf nun ca. 8.500 Mrd. USD erhöht. Bei zeitlich verzögerter Betrachtung (1 bis 2 Jahre) besteht ebenfalls ein Zusammenhangen zwischen Geldmengenwachstum und Inflation!

Alle Euro Optimisten schauen sich bitte den folgenden Chart NICHT an!: Die Stochastik vollzieht die neuen Hochs in der Parität schon länger nicht mehr nach - bedenklicher ist allerdings, dass der aktuelle (Aufwärts-) Trend abflacht - was

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.5500 - 30 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Christian Löhr
Bremer Landesbank






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