Das Leben nach Bear Stearns
21.03.2008 | Theodore Butler
Bevor wir heute zum eigentlichen Thema kommen, noch ein paar aktuelle Angaben zum Silber. Zuallererst ist, mit Blick auf den jüngsten Commitment of Traders Report (COT), zu sagen, dass es keine großen Veränderungen in der COMEX-Marktstruktur für Gold und Silber gibt. Die historische, konzentrierte Short-Position besteht sozusagen weiter und wird sogar noch größer.
Nach Stand vom 11. März sind die vier größten Händler jetzt insgesamt mit mehr als 310 Mio. Unzen Silber short, während die acht größten Händler eine Rekord-Short-Position halten und mit über 400 Mio. Unzen short sind. Rechnet man diese Position in Tagen der Weltproduktion, oder wendet man irgendeinen anderen objektiven Vergleich mit sonstigen Rohstoffen an, dann liegt die konzentrierte Netto-Short-Position beim Silber "jenseits der Charts". Eine interessante Entwicklung sind die jüngsten Käufe der Raptoren (die 9+ Commercials), was eine Isolation der größten 4 und 8 Händler (T-Rexes) zur Folge hat. Dies hebt die Unwirtschaftlichkeit der konzentrierte Short-Position hervor und verstärkt sie. Wenn der Leerverkauf von Silber so ein attraktives Geschäft wäre, warum sollten dann nur so wenige Commercials mitgemacht haben?
Selbst im Vergleich zum Gold, wo die vier größten Händler jetzt mit 17,4 Mio. Unzen Gold eine größere konzentrierte Short-Position halten als jemals zuvor, bleibt die Silber-Short-Position noch unerreicht und offengestanden auch eine Abscheulichkeit. Ich weiß nicht, wie die Aufsichtsbehörden an der CFTC und der NYMEX sich noch gegenseitig ins Gesicht schauen können, da sie es zulassen, dass diese offensichtliche Manipulation weiterhin bestehen kann. Es erfüllt einen mit Scham, wenn man daran denkt, dass die im Auftrag der Regierung handelten Aufsichtsbehörden einen Treueschwur geleistet haben, Recht walten zu lassen. (Nachrichten nach denen die Chicago Merc. formell einer Übernahme der NYMEX zugestimmt hat, bringen eine weitere Partei in den Fokus der Manipulation. Mehr dazu in kommenden Kommentaren.)
Wie ich schon zuvor geschrieben habe, hat die konzentrierte Short-Position beim COMEX-Silber zwei Seiten - eine gute und eine schlechte. Schlecht ist, dass diese Position die relativ gedrückten Preise für Silber erklärt und für einen Großteil der Volatilität verantwortlich ist, da die Großen Shorts um einen Sell-Off kämpfen, in der Hoffnung, einen Teil ihrer Short-Position zurückkaufen zu können. Gut ist sie in zweifacher Hinsicht. Silber ist heute noch erschwinglich in Anbetracht der subventionierten, niedrigen Preise, darüberhinaus wird die konzentrierte Short-Position eines Tages eine mächtige Quelle der Silberkäufe darstellen und die Preise nach oben treiben. Aber wann? Eine bessere Frage ist: Was werden die Gründe sein, die die Shorts zum Rückzug zwingen?
Das logischste Szenario, bei dem die Großen Shorts schnellstmöglich ihre Positionen in einem Aufwärtstrend begleichen, könnte das Entstehen einer physischen Silberknappheit sein. Denken sie daran, dass die Shorts echtes Metall liefern müssen, wenn die Long-Gegenseite es so fordert. Das ist die Achilles Sehne der Shorts und dazu sind sie eines Tages auch verdammt. Es ist die Kombination aus einer extrem konzentrierten Short-Position und dem Potential für eine physische Knappheit beim Silber, die in eine explosive Preisreaktion beim Silber mündet (anders verhält es sich beim Gold, wo es keine plausible Erklärung für eine industrielle Knappheit zu greifen scheint).
Wenn wir schließlich deutliche Hinweise auf eine ausgeprägte Knappheit beim Silber erhielten, dann würde sich dieser Umstand schon längst in den Preisen wiedergespiegelt haben. Es wird dann, anders ausgedrückt, schon zu spät sein, Silber zu "vernünftigen" Preisen zu kaufen. Es scheint daher logisch, zu schlussfolgern, dass wir nach feinsinnigen Anhaltspunkten Ausschau halten müssen, die auf eine eventuell bevorstehende Silberknappheit hindeuten könnten. Mit der Einschränkung, dass feinsinnig auch irreführend sein kann, denke ich hierbei an zwei Anhaltspunkte, die derzeit bieten.
Beim ersten dreht es sich um die jüngsten Verkäufe von Silber Eagles durch die US-Prägeanstalt. Zum ersten Mal, seit ich denken kann, konnte die US-Prägeanstalt nicht mit der Nachfrage nach Silber Eagles Schritt halten - einfacher formuliert: Sie gingen ihnen vor kurzem aus. Ich zweifle gar nicht daran, dass dies die direkten Auswirkungen des im November an die IRI-Kunden versandten Artikels "Ein wirklich guter Plan" waren, der von meinem Freund und Mentor Izzy verfasst wurde. (Es waren eigentlich zwei Artikel von ihm, dazu zählte auch ein Artikel über die Krise im Immobilien- und Hypothekensektor, der meiner Meinung nach die bisher beste Idee zur Milderung des Immobiliendebakels enthält.)
Nach Izzys Artikel verkaufte die Prägeanstalt über die folgenden drei Monate mehr Silber Eagles, als sie jemals zuvor verkauft hatte. Dann gingen die Verkäufe im Februar schlagartig zurück, um dann in März die höchsten Stände jemals zu erreichen - trotzdem der Monat erst zur Hälfte vorbei ist. Dieses Muster sowie informierte Quellen aus dem Umfeld der US-Prägeanstalt bestätigen, dass der Prägeanstalt die zur Herstellung benötigten Silberrohlinge aufgrund der unerwarteten Nachfrage ausgingen. Die Nachfrage ist offensichtlich Izzys Artikel geschuldet. Bedenken sie bitte auch, dass es in diesem Zeitraum keine steilen Zuwächse bei den Verkäufen von Gold Eagles gegeben hatte - somit scheint klar, dass es sich hierbei ausschließlich um ein Silber-Phänomen handelt.
Dass der US-Prägeanstalt aufgrund der steil ansteigenden Nachfrage die Silber Eagles ausgingen, beweist noch nicht, dass es ein weitreichende Silberknappheit gibt, es macht jedoch deutlich oder deutet darauf hin, dass es zu Einschränkungen bei der physischen Versorgung mit Metall gekommen ist. Und es scheint Izzys Voraussage weiter zu untermauern, die da lautete, dass die Prägeanstalt eines Tages die Prägung von Silber-Eagle-Münzen einstellen werde, um die zukünftige Silberknappheit nicht noch schlimmer zu machen. Wenn sie schon jetzt nicht mit der Nachfrage Schritt halten können, wie sollten sie es dann in Zeiten einer zukünftigen Silberknappheit schaffen?
Nach Stand vom 11. März sind die vier größten Händler jetzt insgesamt mit mehr als 310 Mio. Unzen Silber short, während die acht größten Händler eine Rekord-Short-Position halten und mit über 400 Mio. Unzen short sind. Rechnet man diese Position in Tagen der Weltproduktion, oder wendet man irgendeinen anderen objektiven Vergleich mit sonstigen Rohstoffen an, dann liegt die konzentrierte Netto-Short-Position beim Silber "jenseits der Charts". Eine interessante Entwicklung sind die jüngsten Käufe der Raptoren (die 9+ Commercials), was eine Isolation der größten 4 und 8 Händler (T-Rexes) zur Folge hat. Dies hebt die Unwirtschaftlichkeit der konzentrierte Short-Position hervor und verstärkt sie. Wenn der Leerverkauf von Silber so ein attraktives Geschäft wäre, warum sollten dann nur so wenige Commercials mitgemacht haben?
Selbst im Vergleich zum Gold, wo die vier größten Händler jetzt mit 17,4 Mio. Unzen Gold eine größere konzentrierte Short-Position halten als jemals zuvor, bleibt die Silber-Short-Position noch unerreicht und offengestanden auch eine Abscheulichkeit. Ich weiß nicht, wie die Aufsichtsbehörden an der CFTC und der NYMEX sich noch gegenseitig ins Gesicht schauen können, da sie es zulassen, dass diese offensichtliche Manipulation weiterhin bestehen kann. Es erfüllt einen mit Scham, wenn man daran denkt, dass die im Auftrag der Regierung handelten Aufsichtsbehörden einen Treueschwur geleistet haben, Recht walten zu lassen. (Nachrichten nach denen die Chicago Merc. formell einer Übernahme der NYMEX zugestimmt hat, bringen eine weitere Partei in den Fokus der Manipulation. Mehr dazu in kommenden Kommentaren.)
Wie ich schon zuvor geschrieben habe, hat die konzentrierte Short-Position beim COMEX-Silber zwei Seiten - eine gute und eine schlechte. Schlecht ist, dass diese Position die relativ gedrückten Preise für Silber erklärt und für einen Großteil der Volatilität verantwortlich ist, da die Großen Shorts um einen Sell-Off kämpfen, in der Hoffnung, einen Teil ihrer Short-Position zurückkaufen zu können. Gut ist sie in zweifacher Hinsicht. Silber ist heute noch erschwinglich in Anbetracht der subventionierten, niedrigen Preise, darüberhinaus wird die konzentrierte Short-Position eines Tages eine mächtige Quelle der Silberkäufe darstellen und die Preise nach oben treiben. Aber wann? Eine bessere Frage ist: Was werden die Gründe sein, die die Shorts zum Rückzug zwingen?
Das logischste Szenario, bei dem die Großen Shorts schnellstmöglich ihre Positionen in einem Aufwärtstrend begleichen, könnte das Entstehen einer physischen Silberknappheit sein. Denken sie daran, dass die Shorts echtes Metall liefern müssen, wenn die Long-Gegenseite es so fordert. Das ist die Achilles Sehne der Shorts und dazu sind sie eines Tages auch verdammt. Es ist die Kombination aus einer extrem konzentrierten Short-Position und dem Potential für eine physische Knappheit beim Silber, die in eine explosive Preisreaktion beim Silber mündet (anders verhält es sich beim Gold, wo es keine plausible Erklärung für eine industrielle Knappheit zu greifen scheint).
Wenn wir schließlich deutliche Hinweise auf eine ausgeprägte Knappheit beim Silber erhielten, dann würde sich dieser Umstand schon längst in den Preisen wiedergespiegelt haben. Es wird dann, anders ausgedrückt, schon zu spät sein, Silber zu "vernünftigen" Preisen zu kaufen. Es scheint daher logisch, zu schlussfolgern, dass wir nach feinsinnigen Anhaltspunkten Ausschau halten müssen, die auf eine eventuell bevorstehende Silberknappheit hindeuten könnten. Mit der Einschränkung, dass feinsinnig auch irreführend sein kann, denke ich hierbei an zwei Anhaltspunkte, die derzeit bieten.
Beim ersten dreht es sich um die jüngsten Verkäufe von Silber Eagles durch die US-Prägeanstalt. Zum ersten Mal, seit ich denken kann, konnte die US-Prägeanstalt nicht mit der Nachfrage nach Silber Eagles Schritt halten - einfacher formuliert: Sie gingen ihnen vor kurzem aus. Ich zweifle gar nicht daran, dass dies die direkten Auswirkungen des im November an die IRI-Kunden versandten Artikels "Ein wirklich guter Plan" waren, der von meinem Freund und Mentor Izzy verfasst wurde. (Es waren eigentlich zwei Artikel von ihm, dazu zählte auch ein Artikel über die Krise im Immobilien- und Hypothekensektor, der meiner Meinung nach die bisher beste Idee zur Milderung des Immobiliendebakels enthält.)
Nach Izzys Artikel verkaufte die Prägeanstalt über die folgenden drei Monate mehr Silber Eagles, als sie jemals zuvor verkauft hatte. Dann gingen die Verkäufe im Februar schlagartig zurück, um dann in März die höchsten Stände jemals zu erreichen - trotzdem der Monat erst zur Hälfte vorbei ist. Dieses Muster sowie informierte Quellen aus dem Umfeld der US-Prägeanstalt bestätigen, dass der Prägeanstalt die zur Herstellung benötigten Silberrohlinge aufgrund der unerwarteten Nachfrage ausgingen. Die Nachfrage ist offensichtlich Izzys Artikel geschuldet. Bedenken sie bitte auch, dass es in diesem Zeitraum keine steilen Zuwächse bei den Verkäufen von Gold Eagles gegeben hatte - somit scheint klar, dass es sich hierbei ausschließlich um ein Silber-Phänomen handelt.
Dass der US-Prägeanstalt aufgrund der steil ansteigenden Nachfrage die Silber Eagles ausgingen, beweist noch nicht, dass es ein weitreichende Silberknappheit gibt, es macht jedoch deutlich oder deutet darauf hin, dass es zu Einschränkungen bei der physischen Versorgung mit Metall gekommen ist. Und es scheint Izzys Voraussage weiter zu untermauern, die da lautete, dass die Prägeanstalt eines Tages die Prägung von Silber-Eagle-Münzen einstellen werde, um die zukünftige Silberknappheit nicht noch schlimmer zu machen. Wenn sie schon jetzt nicht mit der Nachfrage Schritt halten können, wie sollten sie es dann in Zeiten einer zukünftigen Silberknappheit schaffen?