Das Leben nach Bear Stearns
21.03.2008 | Theodore Butler
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Das Problem ist nur, dass das Universum an sicheren Finanzfirmen, zu denen sich große Investoren flüchten können, zusehends schrumpft. Was dieses Problem noch schwieriger macht, sind die unaufhaltsamen Bewegungen hin zu weniger Fremdfinanzierung und zur Sicherstellung der Qualität der Gegenpartei.Die Lösung für dieses komplexe Problem, vor dem die großen Investoren stehen, ist einfach – Silber kaufen. Aufgrund der begrenzten Menge an echtem Silber, das für Investitionen zur Verfügung steht, sollte sich Silber als lohnende Investition für diejenigen Investoren herausstellen, die die Voraussicht haben und rechtzeitig zu handeln verstehen - so wie es seit Jahren auch eine lohnende Investition für kleinere Investoren gewesen ist.
Zudem müsste sich Silber als eine sichere Investition für sehr große Investoren herausstellen, so wie es eine sichere Investition für alle vorgehenden Investoren gewesen ist - weil Silber, wenn es in der richtigen Form gehalten wird, nicht bankrott gehen kann. Es kann nicht wegen einer Gegenpartei scheitern. Es kann nicht über Nacht wertlos werden. Und es unterliegt keinen Nachschussforderungen, wenn sie es nicht vorrangig auf Margin kaufen.
Der Schlüssel für sehr große Investoren ist der Silberkauf in der richtigen Form. Sagen wir, wie es ist - ein sehr großer Investor kann keine sinnvolle Menge an Silver Eagles, kleinen Barren oder Säcke voller Altmünzen kaufen. Der Großinvestor kann echtes Silber ausschließlich in einer einzigen Form kaufen - in Form von 1.000 oz-Barren, dem Industriestandart.
Aus diesem Anlass (und das ist auch völlig real) werde ich die minimale Größe von Silberkäufen durch Investoren bei 500.000 oz festmachen, wobei sich die Menge auch erweitern lässt. Diese Menge entspricht 100 COMEX-Silber-Kontrakten und, im Umfang, einem "Korb" SLV-Aktien, nämlich 50.000 Anteilen (à 10 Unzen). Bei 20 $ pro Unze kommt eine solche Handelseinheit der institutionellen oder großen Investoren auf 10 Millionen $.
Da der große Investor sich nicht erst die Zeit nehmen muss zu entscheiden, in welcher Form er Silber kaufen soll, so kann er sich dem einzig verbleibenden Thema zuwenden, nämlich sicher zu stellen, dass die 1.000 oz-Barren, die er kauft, auch wirklich existieren. Hierbei braucht sich der große Investor nur ein Wort zu merken: Seriennummern.
Solange wie der große Investor Seriennummern bekommt (zusammen mit den spezifischen Gewichten und dem Echtheitsstempel) und auch die Möglichkeit hat, die betreffenden Barren auf Anfrage physisch geliefert zu bekommen, solange kann er sicher sein, dass er echtes Silber besitzt. Alles andere ist verdächtig und muss vermieden werden. Der Investor sollte die Zahlung von jährlich 0,25-0,5% für Lagerkosten und Versicherung einberechnen.
Es gibt nur drei Quellen aus denen der institutionelle oder der große Investor Silber in guter Form und in Mengen von 500.000 oz aufwärts kaufen kann: die COMEX, der SLV und über eine private OTC-Transaktion direkt mit einer Bank oder einer Finanzinstitution. Von diesen drei Möglichkeiten sind die ersten beiden zu bevorzugen, wegen der geringeren Auflagen bezüglich des Kaufes, des Transfers und bezüglich der Vermeidung von Adressenausfallrisiken. Sollte es schließlich zu einem Bailout einer Finanzinstitution kommen, bei der sie privat eine beträchtliche Menge Silber lagern, wie viel Beachtung, denken sie, werden die Aufsichtsbehörden dem Halter eines großen Silberdepots schenken, um sicherzustellen, dass er sein Silber bald zurück erhält?
Lagert man das Silber in einem von der COMEX zugelassenen Lagerhaus (nicht in der COMEX selbst, aber in einem unabhängigen und konzessionierten Lager) oder im SLV, dann hält der große Investor echtes Metall in einem unabhängigen Depot einer dritten Partei. Und genau so sollte man es auch machen. Silber, das für sie in den von der COMEX zugelassenen Lagerhäusern gehalten wird, kann in Barrenform auf Anfrage und in jeder Stückzahl entnommen werden, die Mindeststückelung liegt bei 5000 oz. Im Falle des SLV muss man einen autorisierten Beteiligten (Authorized Participant) dazu bringen, das Silber für sie zu entnehmen, in einer Stückelung von 500.000 Unzen (so wie es im Emissionsprospekt steht). Als großer Investor werden sie dann zweifellos schon Kontakt mit einem AP aufgenommen haben oder ihn zumindest schnell herstellen können.
Es ist wichtig, sicher zu stellen, dass sie das Silber entnehmen können. Das ist Dreh- und Angelpunkt, wenn es um die Rechtsmäßigkeit geht. Ohne diese Möglichkeit besitzen sie eine ungesicherte Forderung gegenüber einer Gegenpartei - und genau das wollen sie ja eigentlich vermeiden. Dies ist ja das Verlockende und Sichere am echten Silber - es sind keine Verbindlichkeiten daran geknüpft, wenn sie das von vorneherein ausschließen.