Edelmetall- & Minenbericht vom 05.01.2005
05.01.2005 | Martin Siegel
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Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der allerdings erneut einbrach und eine neue Unterstützung sucht (aktueller Preis 6,43 $/oz, Vortag 6,40 $/oz). Parallel zu dieser Entwicklung konnten in den letzten Monaten massive Vermarktungsaktivitäten im Basismetallbereich (z.B. Einrichtung der Videotextseite 303 auf n-tv, Artikel in der Welt vom 29.09.04: "Rohstoffe versprechen auch 2005 Gewinne", Handelsblatt vom 30.03.04: Fachleute rechnen mit Nickelverknappung, Preis dürfte weiter steigen, Welt vom 05.10.04: "Goldpreis steht kurz vor einem 15-Jahres-Hoch", Handelsblatt vom 26.10.04: Merrill Lynch prognostiziert weiteren Anstieg des Goldpreises, Welt vom 09.11.04: "Gold profitiert von der Wiederwahl Bushs", Handelsblatt vom 22.11.04: "Gold erstrahlt in hellem Glanz", Handelsblatt vom 06.12.04: "Der Goldpreis ist auf dem Weg nach oben") beobachtet werden, die darauf hindeuten, daß dieser Bereich demnächst weltweit "gespielt" werden könnte, was sich wiederum positiv auf den Goldbereich auswirken dürfte. Ein Anstieg des Goldpreises in Richtung 480 $/oz erscheint ohne massive Eingriffe der Zentralbanken mittelfristig weiterhin möglich.
Nach der Stabilisierung des Goldpreises und der Goldminenaktien hat sich die Gefahr verringert (aktuelle Wahrscheinlichkeit 30:70), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend bei 400 $/oz gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/04). Trotz der massiven Bemühungen der Bundesregierung und der Unterstützung durch den Bundesbankpräsidenten Axel Weber, Goldverkäufe der Bundesbank durchzudrücken, weigert sich die Bundesbank aus grundsätzlichen Überlegungen, die Option auf die Goldverkäufe von jährlich 120 t auszuüben. Die Verkaufsquote der Bundesbank wird nun von anderen Zentralbanken übernommen. Am 20.12.04 wurde unsere Vermutung bestätigt, daß Frankreich bereits in diesem Jahr massive Goldverkäufe vorgenommen hat (vgl. "Goldmarkt", Ausgabe 23/04). Der aktuelle Preisrückgang deutet darauf hin, daß die Zentralbanken Frankreichs, der Schweiz und der Niederlande derzeit als Verkäufer auftreten. Durch den massiven Abbau der Goldreserven der Zentralbanken und der unlösbaren Krise im Weltfinanzsystem bleibt der langfristige Ausblick unverändert positiv.
Im nordamerikanischen Handel gab der xau-Goldminenindex erneut um 2,2% (Vortag -3,7%) nach. Bei den Standardwerten verloren Meridian 5,2% (Vortag -4,9%) und Freeport 4,0%. Kinross konnte sich gegen den Trend um 0,4% befestigen (Vortag -4,0%). Bei den kleineren Werten brachen vor allem die kanadischen Werte ein, nachdem der Handel am Vortag geschlossen blieb. Apollo Gold sackten 10,7%, Richmont 7,5%, Rio Narcea und Novagold 7,3%, Gabriel 6,4%, Yamana 6,1%, Eldorado 5,6%, Northern Orion 5,4 % und Cumberland 5,0% weg. Cambior konnte um 0,4 % zulegen (Vortag -6,0%).
Die südafrikanischen Werte entwickelten sich im New Yorker Handel schwächer. Anglogold verloren 2,9% und Harmony 2,1%. DRD Gold konnte um 0,7% zulegen (Vortag -5,8%).
Die australischen Minenwerte entwickelten sich heute morgen bei geringen Umsätzen nachgebend. Bei den Produzenten büßten Troy 6,0%, Equigold 3,8%, Sedimentary 3,5%, Kingsgate 3,2% (Vortag +0,8%) und Oxiana 3,1% ein. Perseverance verbesserte sich gegen den Trend um 1,4%. Bei den Explorationswerten verloren Range 8,8% und Sipa 4,2%. Jackson konnten um 9,1%, Oroya 7,1%, Citigold 3,7% und Metex 1,7% zulegen. Bei den Basismetallwerten gaben Minara 2,7% und Sally Malay 2,3% nach.
© Martin Siegel
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