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US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag enttäuschend - EUR/USD trotzdem zum ...

07.04.2008  |  Folker Hellmeyer
US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag enttäuschend - EUR/USD trotzdem zum Wochenauftakt etwas schwächer!

Der Euro eröffnet heute Morgen bei 1.5670 - etwas unter den Kursen von Freitagabend. USD/JPY tendiert mit 102.50 wieder etwas fester, EUR/JPY notiert bei 160.60.

Die deutsche Industrie hat den dritten Monat in Folge ein Auftragsminus gemeldet. Im Februar verzeichneten die Unternehmen preis- und saisonbereinigt 0,5% weniger Bestellungen als im Vormonat. Das Ergebnis von Januar wurde allerdings deutlich nach oben revidiert (0,7% statt 1,5%). Auch die Nachfrage aus dem Ausland ist zurückgegangen. Sowohl die allgemein schwächere Konjunktur als auch der starke Euro spielen hier sicherlich eine Rolle. Trotz der Eintrübung sind die Auftragsbücher deutscher Unternehmen gut gefüllt und bieten Anlass zu einem weiterhin positiven Jahresausblick.

Die amerikanischen Arbeitsmarktdaten waren relativ schlecht am Freitag. Im Februar wurden 80.000 Stellen abgebaut (Prognose -60.000). Dies war der stärkste Fall seit März 2003. Der Vormonat wurde nach unten revidiert (76.000 statt 63.000 Stellen). Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 5,1% (zuvor 4,8%) - und ist damit auf dem höchsten Stand seit September 2005. Die Rezession in Amerika ist allgegenwärtig und schlägt nun auch auf den Arbeitsmarkt durch. Im ersten Quartal 2008 wurden 232.000 Jobs abgebaut. Wir haben nun 3 aufeinander folgende Quartale negativen Wachstums bei den "nonfarm payrolls". Dies wird sich die kommende Monate fortsetzen. Sowohl Konsumenten als auch Unternehmen sehen der Zukunft in den entsprechenden Erhebungen negativ entgegen - der sinkende Konsum wird weitere Arbeitsplätze kosten. Die Fed wird die Zinsen weiter senken - ihre Mittel sind in dieser Phase doch sehr limitiert. Gleichzeitig wird Amerika in ein Inflationsproblem laufen. Der schwache Dollar verteuert Importe, die niedrigen Zinsen verschärfen den Preisauftrieb. Grundlegende Restrukturierungen der amerikanischen Wirtschaft sind notwendig - ansonsten wird es anhaltende Probleme geben.

Heute kommen Daten zur Deutschen Industrieproduktion. Im Monatsvergleich zeigt der untenstehende Chart die Volatilität dieser Kennziffer. Im Jahresvergleich lag die Produktion per letzten Monat um erfreuliche 7% höher. Allerdings spielte hier wohl das warme Wetter zu Jahresbeginn eine Rolle, welches eine vorzeitige Produktion gewisser Güter zuließ. Dementsprechend werden auch niedrigere Werte erwartet.

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Es folgen neueste Daten zu amerikanischen Privatkrediten. Die Entwicklung der Gesamtkredite ist unten aufgeführt und spricht für sich. Hier zeigt sich eine der wesentlichen Ursachen für die derzeitige amerikanische Krise. Wir schauen deswegen sehr gespannt auf die Zahlen heute Abend.

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Es bleibt bei dem negativen Bias für den Euro, der zunächst Abwärtspotential bis in den Bereich von 1.5300 - 30 offeriert. Erst ein Überwinden des Widerstandsfelds bei 1.5880 -1.5910 dreht den Bias auf positiv.

Viel Erfolg!


© Stephan Beilke
Bremer Landesbank






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