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Marktbericht 11.01.05, Analyse und Kaufempfehlung Perilya

11.01.2005  |  Martin Siegel
Der Goldpreis entwickelte sich im gestrigen New Yorker Handel etwas leichter in der Handelsspanne zwischen 419 und 420 $/oz. Heute morgen kann der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong auf 422 $/oz zulegen und notiert damit um etwa 2 $/oz über dem Vortagesniveau. Die Goldminenaktien entwickeln sich weltweit freundlich und bestätigen die bereits am Vortag angedeutete Stabilisierung des Gesamtmarktes, so daß kurzfristig mit einer Fortsetzung der Erholung gerechnet werden kann. Auf Eurobasis sucht der Goldpreis weiterhin nach einer neuen Unterstützung (aktueller Preis 10.325 Euro/kg, Vortag 10.324 Euro/kg). Die Widerstandsmarke von 11.300 Euro/kg spielt derzeit keine Rolle.

Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der allerdings erneut einbrach und eine neue Unterstützung sucht (aktueller Preis 6,46 $/oz, Vortag 6,43 $/oz). Parallel zu dieser Entwicklung konnten in den letzten Monaten massive Vermarktungsaktivitäten im Basismetallbereich (z.B. Einrichtung der Videotextseite 303 auf n-tv, Artikel in der Welt vom 29.09.04: "Rohstoffe versprechen auch 2005 Gewinne", Handelsblatt vom 30.03.04: Fachleute rechnen mit Nickelverknappung, Preis dürfte weiter steigen, Welt vom 05.10.04: "Goldpreis steht kurz vor einem 15-Jahres-Hoch", Handelsblatt vom 26.10.04: Merrill Lynch prognostiziert weiteren Anstieg des Goldpreises, Welt vom 09.11.04: "Gold profitiert von der Wiederwahl Bushs", Handelsblatt vom 22.11.04: "Gold erstrahlt in hellem Glanz", Handelsblatt vom 06.12.04: "Der Goldpreis ist auf dem Weg nach oben") beobachtet werden, die darauf hindeuten, daß dieser Bereich demnächst weltweit "gespielt" werden könnte, was sich wiederum positiv auf den Goldbereich auswirken dürfte. Ein Anstieg des Goldpreises in Richtung 480 $/oz erscheint ohne massive Eingriffe der Zentralbanken mittelfristig weiterhin möglich.

Mit dem zeitweiligen Rückgang des Goldpreises unter die 420 $/oz-Marke hat sich die Gefahr leicht erhöht (aktuelle Wahrscheinlichkeit 25:75), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend bei 400 $/oz gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/04). Trotz der massiven Bemühungen der Bundesregierung und der Unterstützung durch den Bundesbankpräsidenten Axel Weber, Goldverkäufe der Bundesbank durchzudrücken, weigert sich die Bundesbank aus grundsätzlichen Überlegungen, die Option auf die Goldverkäufe von jährlich 120 t auszuüben. Die Verkaufsquote der Bundesbank wird nun von anderen Zentralbanken übernommen. Am 20.12.04 wurde unsere Vermutung bestätigt, daß Frankreich bereits in diesem Jahr massive Goldverkäufe vorgenommen hat (vgl. "Goldmarkt", Ausgabe 23/04). Der aktuelle Preisrückgang deutet darauf hin, daß die Zentralbanken Frankreichs, der Schweiz und der Niederlande derzeit als Verkäufer auftreten. Durch den massiven Abbau der Goldreserven der Zentralbanken und der unlösbaren Krise im Weltfinanzsystem bleibt der langfristige Ausblick unverändert positiv.

Im nordamerikanischen Handel erholte sich der xau-Goldminenindex um weitere 0,8% oder 0,8 auf 94,2 Punkte. Bei den Standardwerten verbesserten sich Placer Dome 2,8% und Iamgold 2,1%. Bei den kleineren Werten zogen Cambior 3,1%, Gabriel 2,7% und Cumberland 2,1% an. River Gold gaben 5,0% und Wheaton River um 1,8% nach. Die Silberwerte Coeur d'Alene gewannen 3,7% und Hecla Mining 3,1%.

Die südafrikanischen Werte entwickelten sich im New Yorker Handel uneinheitlich. DRD Gold gab um 2,0% nach. Harmony konnte um 1,5% zulegen.

Die australischen Minenwerte entwickelten sich heute morgen bei geringen Umsätzen uneinheitlich. Bei den Produzenten gewannen Equigold 5,4% und Agincourt 3,7%. Dominion gaben um 4,2% und Sino Gold um 3,0% nach. Bei den Explorationswerten gewannen Oroya 14,6%, Macmin 7,7%, Midas 5,0 % und International Goldfields 4,8%. Bullion büßten 5,0%, Climax 4,4% und Northern Gold 3,5% ein. Bei den Basismetallwerten konnten Minotaur und Independance Gold um jeweils 3,5% sowie Jubilee um 2,7% zulegen.


Analyse

11.01.05 Perilya (AUS, Kurs 0,85 A$, MKP 139 Mio A$) meldet für das Septemberquartal erneut Probleme bei der Zinkproduktion in der Broken Hill Mine. Die Produktion erreichte 27.000 t, was einer Jahresrate von etwa 110.000 t entspricht und weit unter der Planung von 180.000 t liegt. Die Produktionskürzung war auf ein kleineres Erdbeben im Vorquartal zurückzuführen. Für das Dezemberquartal plante Perilya eine erhebliche Produktionsausweitung. Die Nettoproduktionskosten stiegen von 0,36 auf 0,39 $/lb, so daß bei einem Zinkpreis von etwa 0,45 $/lb erneut keine Gewinne erzielt werden konnten. Sollte die Produktionsausweitung im Dezemberquartal tatsächlich gelungen sein, dürfte sich die Gewinnsituation bei einem aktuellen Zinkpreis von 0,55 $/lb erheblich verbessert haben. Auf der Basis der geplanten Produktionskapazität liegt die Lebensdauer der Reserven bei 4,9 Jahren und die Lebensdauer der Ressourcen bei 6,3 Jahren. Sollte es Perilya gelingen, eine Umsatzrendite von 10 % zu erwirtschaften, würde das KGV auf einen Wert von 3,6 zurückfallen, woraus sich ein beachtliches Aktienkurspotential ergibt. Neben der Broken Hill Mine exploriert Perilya das Flinders Zinkprojekt, in dem bislang eine Ressource von 941.000 t Zink bei einem Zinkgehalt von 41 % definiert werden konnte. Die Entscheidung für die Produktionsaufnahme soll zum Jahresbeginn 2005 erfolgen. Da der Zinkgehalt sehr hochgradig ist, kann die Produktionsaufnahme innerhalb von wenigen Wochen erfolgen. Neben den Basismetallbeteiligungen entwickelt Perilya die Daisy Milano Goldmine aus der eine jährliche Produktion von über 50.000 oz erwartet wird. Perilya hält weiterhin eine Beteiligung von 20,7% an Strike Oil, die an der Börse eingeführt wurde. Die Beteiligung hat einen aktuellen Marktwert von 3,6 Mio A$. Am 30.06.04 (31.12.03) stand einem Cashbestand von 31,1 Mio A$ (18,5 Mio A$) eine gesamte Kreditbelastung von 94,6 Mio A$ (83,3 Mio A$) gegenüber. Beurteilung: Perilya enttäuscht mit anhaltenden Produktionsproblemen und sich anhäufenden Verlusten. Im Umfeld des gestiegenen Zinkpreises und der in Aussicht gesellten Produktionssteigerung eröffnet sich jedoch ein gewaltiger Hebel für den Aktienkurs von etwa 400 %. Substanz erhält Perilya durch das Flinders Zinkprojekt und die Daisy Milano Goldmine. Perilya bleibt eine gute Beimischung in einem Basismetallwertedepot. Empfehlung: Halten, unter 1,20 A$ kaufen, aktueller Kurs 0,85 A$, Kursziel 3,00 A$. Perilya wird an mehreren Börsen auch in Deutschland gehandelt (vgl. Kaufempfehlung vom 21.04.04 bei 0,94 A$).


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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