Tagesbericht vom 17.01.2005
17.01.2005 | Martin Siegel
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Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der sich von den Tiefständen der letzten Tage erholten konnte (aktueller Preis 6,57 $/oz, Vortag 6,66 $/oz). Parallel zu dieser Entwicklung konnten in den letzten Monaten massive Vermarktungsaktivitäten im Basismetallbereich (z.B. Einrichtung der Videotextseite 303 auf n-tv, Artikel in der Welt vom 29.09.04: "Rohstoffe versprechen auch 2005 Gewinne", Handelsblatt vom 30.03.04: Fachleute rechnen mit Nickelverknappung, Preis dürfte weiter steigen, Welt vom 05.10.04: "Goldpreis steht kurz vor einem 15-Jahres-Hoch", Handelsblatt vom 26.10.04: Merrill Lynch prognostiziert weiteren Anstieg des Goldpreises, Welt vom 09.11.04: "Gold profitiert von der Wiederwahl Bushs", Handelsblatt vom 22.11.04: "Gold erstrahlt in hellem Glanz", Handelsblatt vom 06.12.04: "Der Goldpreis ist auf dem Weg nach oben") beobachtet werden, die darauf hindeuten, daß dieser Bereich demnächst weltweit "gespielt" werden könnte, was sich wiederum positiv auf den Goldbereich auswirken dürfte. Ein Anstieg des Goldpreises in Richtung 480 $/oz erscheint ohne massive Eingriffe der Zentralbanken mittelfristig weiterhin möglich.
Mit der stabilen Entwicklung des Goldpreises über der 420 $/oz-Marke bleibt die Gefahr gering (aktuelle Wahrscheinlichkeit 30:70), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend bei 400 $/oz gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/04). Trotz der massiven Bemühungen der Bundesregierung und der Unterstützung durch den Bundesbankpräsidenten Axel Weber, Goldverkäufe der Bundesbank durchzudrücken, weigert sich die Bundesbank aus grundsätzlichen Überlegungen, die Option auf die Goldverkäufe von jährlich 120 t auszuüben. Die Verkaufsquote der Bundesbank wird nun von anderen Zentralbanken übernommen. Am 20.12.04 wurde unsere Vermutung bestätigt, daß Frankreich bereits in diesem Jahr massive Goldverkäufe vorgenommen hat (vgl. "Goldmarkt", Ausgabe 23/04). Der Preisrückgang der letzten Wochen deutet darauf hin, daß die Zentralbanken Frankreichs, der Schweiz und der Niederlande derzeit als Verkäufer auftreten. Durch den massiven Abbau der Goldreserven der Zentralbanken und der unlösbaren Krise im Weltfinanzsystem bleibt der langfristige Ausblick unverändert positiv.
Im nordamerikanischen Handel verliert der xau-Goldminenindex 0,9% oder 0,9 auf 93,3 Punkte. Bei den Standardwerten geben Wheaton River 2,6%, Kinross 2,2% und Placer Dome 1,8% nach. Iamgold kann sich um 1,4% erholen. Bei den kleineren Werten bröckeln Zaruma 9,1%, Queenstake 3,6 % (Vortage -9,8%, -6,0%), River 3,6% und Cambior 2,7% ab. Apollo können 3,6%, Yamana 2,8% und Gammon Lake 2,1% zulegen.
Die südafrikanischen Werte entwickelten sich im New Yorker Handel nachgebend. Harmony verlieren 2,1% und Anglogold 1,5%. DRD Gold kann sich um 0,8% erholen.
Die australischen Minenwerte entwickelten sich heute morgen freundlicher. Bei den Produzenten steigen Croesus 9,1%, Giants Reef 7,5% und Sino Gold 6,8%. Bei den Explorationswerten ziehen Northern Gold 7,4%, Nustar 6,7%, Gindalbie 4,3% und Austindo 4,0% an. Gegen den Trend fallen Oroya 6,5% und Midas 4,6%. Bei den Basismetallwerten kann Perilya erneut um 4,2% auf 0,99 A$ zulegen (vgl. Analyse vom 11.01.05).
Wichtigste Kurznachrichten:
Die australische Croesus meldet die Ausweitung der Goldreserven im Central Norseman Projekt auf das Rekordniveau von über 500.000 oz.
Die australische Giants Reef meldet Explorationsergebnisse von bis zu 60,0 g/t über eine Bohrkernlänge von 14 Metern.
Die australische Nustar meldet einen neuen Großaktionär, was auf eine Übernahmeschlacht um Nustar hindeuten könnte.
© Martin Siegel
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