EUR überwindet Widerstand bei 1.5650 - IFO-Index im Fokus!
21.05.2008 | Folker Hellmeyer
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Der deutsche ZEW-Index enttäuschte gestern. Per Mai ergab sich völlig unerwartet ein Rückgang von -40,7 auf -41,4 Punkte. Analysten hatten einen Anstieg auf -37,5 Punkte im Zuge freundlicherer Aktienmärkte und positiver Verbalakrobatik erwartet, da bei dieser Umfrage Finanzmarktteilnehmer interviewt werden. Als Folge kam der Euro zunächst unter Druck.
Als Professor Franz vom ZEW äußerte, dass er Zinserhöhungen der EZB erwarte, drehte der Euro und überwand das von uns als wesentlich klassifizierte Widerstandsniveau bei 1.5650. Was so eine Professorenmeinung nicht alles ausrichten kann….
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Die US-Erzeugerpreise sind im Monatsvergleich "nur" um 0,2% gestiegen und haben damit die Konsensusprognose von 0,4% deutlich unterschritten. Im Jahresvergleich ergab sich ein Anstieg um 6,4% nach zuvor 6,9%. Ohne Lebensmittel und Energie lag der Anstieg der Kernrate bei 0,4%. Mithin haben in den USA per April die Kategorien Lebensmittel und Energie in der Kernrate für einen dämpfenden Preisanstieg gesorgt. Wir nehmen die Daten in ihrer Gesamtheit zur Kenntnis.
Gestern stand der „Chicago Fed National Activity Index“ per April auf der Agenda. Dieser Index ist ein Sammelindex aus 85 Indices der gesamten US-Wirtschaft. Werte unterhalb von -0,70 signalisieren im 3 Monatsdurchschnitt ein erhöhtes Rezessionsrisiko. Von März auf April ist der Index von -0,98 auf -1,17 Punkte gefallen. Der 3 Monatsschnitt liegt seit Dezember 2007 unterhalb der Marke von -0,70 Punkten und hat im Berichtsmonat mit -1,24 Punkten den tiefsten Stand seit Dezember markiert.
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Heute steht der deutsche IFO-Index im Mittelpunkt des Interesses. Per Mai unterstellen Marktbeobachter einen Rückgang von 102,4 auf 102,0 Punkte. Im Hinblick auf die globale Konjunkturabkühlung sind negative Überraschungen nicht ausgeschlossen.
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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das nach dem Überwinden der Widerstandszone bei 1.5620 - 50 eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Ein nachhaltiger Ausbruch aus der Bandbreite 1.5520 - 1.5780 eröffnet neue Opportunitäten.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
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