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Feiertag in den USA und Großbritannien lähmt Märkte zu Wochenbeginn

27.05.2008  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute bei 1.5815 und zeigt sich damit behauptet, nachdem gestern Tiefstkurse im Bereich von 1.5762 - 67 markiert wurden. Der USD notiert aktuell gegenüber dem JPY bei 103.50. "Carry-Trades" zeigen sich uneinheitlich. EUR-JPY zeigt Stabilität bei 163,75, während EUR-CHF zu leichter Schwäche neigt und aktuell bei 1.6175 oszilliert.

Die Einkaufsmanagerindices vom Freitag lieferten für die Eurozone enttäuschende Daten. Der "Composite" Index per Mai sank von 51,9 auf 51,1 Punkte. Erwartet war ein Indexwert von 51,6 Punkten. Im Bereich der produzierenden und verarbeitenden Gewerbes ergab sich ein Rückgang von 50,7 auf 50,5 Zähler. Im Dienstleistungssektor stellte sich ein Wert von 50,6 nach 52,0 Punkten ein. Hier lag die Prognose bei 51,7 Punkten.

Der Absatz gebrauchter Immobilien sank im Monatsvergleich um 1% und stellte sich in den USA damit per April auf annualisiert 4,89 Mio. nach zuvor 4,94 Mio. Immobilien. Die Anzahl zu verkaufender Objekte lag bei 11,2 nach zuvor 10,0 Monatsumsätzen. Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang um 17,5%. Der Chart belegt, dass eine Trendwende nicht erkennbar ist.

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Heute steht eine Phalanx an US-Veröffentlichungen auf der Agenda, die voraussichtlich die schwache Verfassung der US-Wirtschaft bestätigen wird. Der Datenreigen wird mit dem "Case Shiller Home Price Index" per März eröffnet. Der 20-Städte Index soll laut Konsensusprognose im Jahresvergleich einen Preisrückgang von 14,0% nach 12,7% mit sich bringen. Der beigefügte Chart mit dem 10 und 20-Städteindex unterstreicht die sich fortsetzende Preisabschwächung am US-Wohnimmobilienmarkt. Hier sind keine Ansätze einer Stabilisierung auszumachen.

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Das Verbrauchervertrauen nach Lesart des "Conference Board" soll laut Konsensusprognose per Mai von zuvor 62,3 auf 60,0 Punkte sinken. Derzeit verstetigen sich die Anzeichen, dass sich die Lage für die privaten Haushalte zuspitzt. Ergo ist nicht damit zu rechnen, dass der private Verbrauch eine verstetigende Rolle für die US-Wirtschaft spielen kann. Im Gegenteil bietet sich zunehmend Raum für die Interpretationsvariante, dass der private Verbrauch sich belastend auf das Wachstumsbild auswirken wird. Ohnehin stellt sich die Frage, ob fremdfinanzierter Konsum auch nur ansatzweise ein echter Lösungsansatz für die USA ist? Ist nicht gerade die zu hohe Konsumbereitschaft in den USA eine Ursache der aktuellen Krise?

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Der Absatz neuer Immobilien soll laut Marktbeobachtern per April auf annualisierter Basis von 526.000 auf 520.000 Immobilien gefallen sein. Auch hier sind voraussichtlich keine Anzeichen einer Trendwende absehbar.

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Den Abschluss liefert der Einkaufsmanagerindex aus Richmond per Mai. Im Vormonat ergab sich ein Rückgang von 6 auf 0 Punkte. Eine Konsensusprognose ist hier nicht erhältlich.

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Zusammenfassend ergibt sich unverändert ein Szenario, das den Euro zunächst aus Gründen der Marktdynamik favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützung bei 1.5650 - 70 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank






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