US-Daten ernüchternd - USD hoch, US-Aktien hoch, Gold runter …
28.05.2008 | Folker Hellmeyer
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Gestern standen US-Daten im Mittelpunkt des Interesses. In der Gesamtheit waren die Daten bezüglich der aktuellen Konjunkturlage schlicht weg und ergreifend ernüchternd. USKonjunkturoptimisten riskieren in der Folge, sich dem Vorwurf auszusetzen, als Opportunisten eingestuft zu werden.
Im Zuge der Veröffentlichungen konnte sich der USD befestigen und die US-Aktienmärkte legten zu, der Goldpreis sank. Ach ja, der Ölpreis verlor auch. Manch einer mag jetzt den Fall des Ölpreises für den Anstieg am Aktienmarkt verantwortlich machen. Das erscheint ambitioniert hinsichtlich der Amplitude des Rückgangs als auch hinsichtlich der Tatsache, dass der Anstieg der Energiepreise überwiegend nicht den Aktienmarkt belastete. Wir nehmen diese Reaktionsmuster zur Kenntnis und philosophieren über freie Märkte dabei das Lied vor sich her summend …
"Die Gedanken sind frei,
wer kann sie erraten,
sie fliehen vorbei,
wie nächtliche Schatten,
kein Mensch kann sie wissen,
kein Jäger erschießen,
es bleibe dabei,
die Gedanken sind frei …"
wer kann sie erraten,
sie fliehen vorbei,
wie nächtliche Schatten,
kein Mensch kann sie wissen,
kein Jäger erschießen,
es bleibe dabei,
die Gedanken sind frei …"
Wenden wir uns nach dieser "kulturellen" Einführung den harten Daten der US-Realität zu:
- Der "S&P/Case Shiller Home Price Index" per März unterstrich die Krisenlage am USWohnimmobilienmarkt. In der 20-Städte Statistik ergab sich ein Rückgang der Immobilienpreise um 14,4%. Die Prognose war bei 14,0% angesiedelt. In der 10-Städte Statistik lag der Rückgang bei 15,3%. Damit wurde der stärkste Rückgang auf Jahresbasis in der Geschichte dieses Index ausgehend von 1988 markiert.
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- Das Verbrauchervertrauen nach Lesart des "Conference Board" per Mai sank unerwartet stark von 62,8 auf 57,2 Punkte. Analysten hatten einen Rückgang auf 60,0 Punkte unterstellt. Damit markierte dieser Index den tiefsten Stand seit 16 Jahren.
- Der "ABC News Money Magazine Consumer Comfort Index" gab in der Berichtswoche von -49 auf -51 Punkte nach. Die Prognose war bei -49 Punkten angesiedelt. Damit markierte dieser Index in seiner 22 jährigen Historie den tiefsten Stand.
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- Der "Richmod Fed Manufacturing Survey" per Mai sank von 0 auf -3 Punkte. Die Subindices spiegelten diesen Rückgang des "Composite Index".
- Der Absatz neuer Immobilien "überraschte" auf ersten Blick per April positiv. Es ergab sich unerwartet ein Anstieg um 3,3% auf 526.000 Immobilien auf annualisierter Basis. Die Prognose war bei 520.000 angesiedelt. Um auf obigen Anstieg um 3,3% im Monatsvergleich als Ergebnis zu kommen, bedurfte es einer Revision des Vormonatswert von 526.000 auf 510.000 Immobilien. Aggregiert ergab sich damit in einer Zweimonatsbetrachtung ein geringerer Absatz in Höhe von 1.036.000 (526.000 +510.000) gegenüber antizipiert 1.046.000 (520.000 + 526.000) Immobilien. Fakt ist darüber hinaus, dass der Absatz im Jahresvergleich um 42% gesunken ist!
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Heute steht zunächst die Veröffentlichung der Leistungsbilanz der Eurozone per März auf der Agenda. Zuletzt stellte sich auf nicht saisonal bereinigter Basis ein Überschuss in Höhe von 5,0 Mrd. Euro ein. eine Konsensusprognose war nicht erhältlich.
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Aus den USA folgt der Auftragseingang für langlebige Wirtschaftsgüter per April. Nach dem Rückgang per März um 0,3% prognostizieren Analysten für den Berichtsmonat eine weitere Abschwächung um 1,0%. Sofern es dazu käme, ergäbe sich der vierte Rückgang in Folge.
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Zusammenfassend ergibt sich unverändert ein Szenario, das den Euro favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützung bei 1.5650 - 70 neutralisiert den positiven Bias des Euros. Nachdenklich stimmt, dass schwache US-Daten keine Traktion zu Gunsten des Euros entwickeln.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
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