Tagesbericht vom 03.02.2005
03.02.2005 | Martin Siegel
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Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der dabei ist einen Boden um die 6,60 $/oz-Marke auszubilden (aktueller Preis 6,69 $/oz, Vortag 6,73 $/oz). Parallel zu dieser Entwicklung konnten in den letzten Monaten massive Vermarktungsaktivitäten im Basismetallbereich (z.B. Einrichtung der Videotextseite 303 auf n-tv, Artikel in der Welt vom 29.09.04: "Rohstoffe versprechen auch 2005 Gewinne", Handelsblatt vom 30.03.04: Fachleute rechnen mit Nickelverknappung, Preis dürfte weiter steigen, Welt vom 05.10.04: "Goldpreis steht kurz vor einem 15-Jahres-Hoch", Handelsblatt vom 26.10.04: Merrill Lynch prognostiziert weiteren Anstieg des Goldpreises, Welt vom 09.11.04: "Gold profitiert von der Wiederwahl Bushs", Handelsblatt vom 22.11.04: "Gold erstrahlt in hellem Glanz", Handelsblatt vom 06.12.04: "Der Goldpreis ist auf dem Weg nach oben") beobachtet werden, die darauf hindeuten, daß dieser Bereich demnächst weltweit "gespielt" werden könnte, was sich wiederum positiv auf den Goldbereich auswirken dürfte. Ein Anstieg des Goldpreises in Richtung 480 $/oz erscheint ohne massive Eingriffe der Zentralbanken mittelfristig weiterhin möglich.
Mit der stabilen Entwicklung des Goldpreises über der 420 $/oz-Marke bleibt die Wahrscheinlichkeit zunächst gering (aktuelle Wahrscheinlichkeit 30:70), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend bei 410 $/oz gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/04). Trotz der massiven Bemühungen der Bundesregierung und der Unterstützung durch den Bundesbankpräsidenten Axel Weber, Goldverkäufe der Bundesbank durchzudrücken, weigert sich die Bundesbank aus grundsätzlichen Überlegungen, die Option auf die Goldverkäufe von jährlich 120 t auszuüben. Die Verkaufsquote der Bundesbank wird nun von anderen Zentralbanken übernommen. Am 20.12.04 wurde unsere Vermutung bestätigt, daß Frankreich bereits Ende 2004 massive Goldverkäufe vorgenommen hat (vgl. "Goldmarkt", Ausgabe 23/04). Der Preisrückgang der letzten Wochen deutet darauf hin, daß die Zentralbanken Frankreichs, der Schweiz und der Niederlande auch zum Jahresbeginn 2005 als Verkäufer aufgetreten sind. Mit dem massiven Abbau der Goldreserven der Zentralbanken und der unlösbaren Krise im Weltfinanzsystem bleibt der langfristige Ausblick unverändert positiv.
Im nordamerikanischen Handel erholte sich der xau-Goldminenindex um weitere 0,7% oder 0,7 auf 92,3 Punkte. Bei den Standardwerten verbesserten sich Iamgold 3,8% und Meridian 2,7%. Bei den kleineren Werten zogen Queenstake und Claude um 5,3%, Yamana um 4,2%, Novagold um 3,7% und Northern Orion um 3,5% an. Gegen den Trend verloren Mexgold 6,3% und Richmont 2,1%.
Die südafrikanischen Werte entwickelten sich im New Yorker Handel nachgebend. DRD Gold verlor 3,7%.
Die australischen Goldminen präsentierten sich heute morgen freundlich. Bei den Standardwerten gewannen Oceana 7,4%, Giants Reef und Sedimentary jeweils 4,1%. Triako büßte um 6,7% ein. Bei den Explorationswerten konnten Gateway 10,5% und Macmin 4,2% zulegen. Oroya fielen um 10,5% und International Goldfields um 4,5%. Bei den Basismetallwerten sprangen CBH um 10,4%, Mincor um 9,7%, Cons Minerals um 4,1 % und Sally Malay um 3,5% nach oben. Jubilee gab um 2,7% nach.
Wichtigste Kurznachrichten:
Sie australische Avoca meldet aus ihrem Trident Projekt Bohrergebnisse von bis zu 4,2 g/t über eine Bohrkernlänge von 70 Metern. Die Ergebnisse sind vielversprechend und deuten auf einen abbaubaren Erzkörper hin. Die Risiken liegen in der Tiefe des Erzkörpers von über 300 Metern. Eine Ressource konnte noch nicht ausgewiesen werden. Der Aktienkurs der Avoca konnte nach der Meldung um 29,8% auf 0,37 A$ zulegen nachdem er sich bereits an den Vortagen stabil entwickelt hat.
© Martin Siegel
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