Tagesbericht vom 04.02.2005
04.02.2005 | Martin Siegel
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Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der dabei ist einen Boden um die 6,60 $/oz-Marke auszubilden (aktueller Preis 6,62 $/oz, Vortag 6,69 $/oz). Derzeit deutet sich eine massive Hausse der Basismetallaktien an, die in eine Unterstützung der Goldhausse in der 2. Jahreshälfte münden könnte. Massive Vermarktungsaktivitäten konnten im Basismetallbereich bereits in den letzten Monaten beobachtet werden (z.B. Einrichtung der Videotextseite 303 auf n-tv, Artikel in der Welt vom 29.09.04: "Rohstoffe versprechen auch 2005 Gewinne", Handelsblatt vom 30.03.04: Fachleute rechnen mit Nickelverknappung, Preis dürfte weiter steigen, Welt vom 05.10.04: "Goldpreis steht kurz vor einem 15-Jahres-Hoch", Handelsblatt vom 26.10.04: Merrill Lynch prognostiziert weiteren Anstieg des Goldpreises, Welt vom 09.11.04: "Gold profitiert von der Wiederwahl Bushs", Handelsblatt vom 22.11.04: "Gold erstrahlt in hellem Glanz", Handelsblatt vom 06.12.04: "Der Goldpreis ist auf dem Weg nach oben") beobachtet werden, die darauf hindeuten, daß dieser Bereich demnächst weltweit "gespielt" werden könnte, was sich wiederum positiv auf den Goldbereich auswirken dürfte. Ein Anstieg des Goldpreises in Richtung 480 $/oz erscheint ohne massive Eingriffe der Zentralbanken mittelfristig weiterhin möglich.
Mit dem Bruch der 420 $/oz-Marke hat sich die Wahrscheinlichkeit vergrößert (aktuelle Wahrscheinlichkeit 40:60), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend bei 410 $/oz gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/04). Da Gold kurzfristig überverkauft ist, rechnen wir vorläufig nicht mit einem Bruch des Aufwärtstrends. Trotz der massiven Bemühungen der Bundesregierung und der Unterstützung durch den Bundesbankpräsidenten Axel Weber, Goldverkäufe der Bundesbank durchzudrücken, weigert sich die Bundesbank aus grundsätzlichen Überlegungen, die Option auf die Goldverkäufe von jährlich 120 t auszuüben. Die Verkaufsquote der Bundesbank wird nun von anderen Zentralbanken übernommen. Am 20.12.04 wurde unsere Vermutung bestätigt, daß Frankreich bereits Ende 2004 massive Goldverkäufe vorgenommen hat (vgl. "Goldmarkt", Ausgabe 23/04). Der Preisrückgang der letzten Wochen deutet darauf hin, daß die Zentralbanken Frankreichs, der Schweiz und der Niederlande auch zum Jahresbeginn 2005 als Verkäufer aufgetreten sind. Mit dem massiven Abbau der Goldreserven der Zentralbanken und der unlösbaren Krise im Weltfinanzsystem bleibt der langfristige Ausblick unverändert positiv.
Im nordamerikanischen Handel schwächte sich der xau-Goldminenindex um 1,4 % oder 1,3 auf 91,0 Punkte ab. Bei den Standardwerten büßten Kinross 4,5 %, Goldcorp 2,7 % und Meridian 2,4 % ein. Bei den kleineren Werten gaben Claude 5,0 %, Stillwater 3,2 % und Glamis 2,9 % ab. Gegen den Trend konnten Gabriel 6,3 % und Mexgold 3,4 % zulegen.
Die südafrikanischen Werte entwickelten sich im New Yorker Handel nachgebend. DRD Gold verlor erneut 3,9 % (Vortag -3,7 %).
Die australischen Goldminen präsentierten sich heute morgen uneinheitlich. Bei den Standardwerten konnten Dominion 4,8 % und Resolute 3,1 % zulegen. Oceana gab um 4,1 % (Vortag +7,4 %) nach. Bei den Explorationswerten verbesserten sich Gindalbie um 10,0 % sowie Citigold und Climax um jeweils 3,7 %. Metex büßten 8,3 %, Westonia 4,8 %, Sipa 4,2 % sowie Macmin und Midas jeweils 4,0 % ein. Bei den Basismetallwerten gewannen Perilya 6,1 %, Sally Malay 3,4 % (Vortag +3,5 %), Mincor 2,9 % (Vortag +9,7 %) und Jubilee 2,2 %. CBH fiel um 5,7 % (Vortag +10,4 %) zurück.
© Martin Siegel
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