Gewinnmitnahmen bei Edelmetallen!

Sehr geehrte Damen und Herren,

gestern begann auf der japanischen Halbinsel Hokkaido der G-8 Gipfel. Bereits im Vorfeld konnten Beobachter erkennen, dass die Problematik der weltweit steigenden Lebensmittelpreise besonders in den Diskussionsmittelpunkt treten würde. Ankündigungen wie das Einrichten von Nahrungsmittelreserven seitens der Japaner oder das Auflegen eines milliardenschweren Fonds für Entwicklungsländer durch die Europäische Union wurden schon vor dem Gipfeltreffen in Erwägung gezogen. Man wird sehen, ob derartige Hilfsmaßnahmen, sofern sie implementiert werden, etwas gegen eine galoppierende Preissteigerung bei essentiellen Gütern bewirken kann. Die enormen Preissteigerungsraten bei essentiellen Gütern kann man aber auch anders interpretieren: Könnte es sein, dass viele Investoren auf Grund negativer Realverzinsung und schwindendem Vertrauen in manche Papieranlage immer mehr in Richtung Sachwerte gehen und dabei in Öl, Getreide, Sojabohnen etc. investieren? Wäre es denkbar, dass unsere Papierwährungen gegenüber essentiellen Gütern enorm abwerten und wir diese Problematik einfach als "Preisexplosion bei Dingen des täglichen Bedarfs" wahrnehmen? Aus der Luft gegriffen sind diese Argumente gewiss nicht. Betrachtet man den Ölpreis sowie Lebensmittelpreise als Vorlaufindikatoren für den Goldpreis, so könnte in diesem Markt in den kommenden Wochen und Monaten eine enorme Dynamik zu beobachten sein.

Reagierte Gold bereits gestern angemessen? Eher nein! Aus Tagessicht oder in gar noch kleineren Zeitfenstern werden Edelmetallfreunde weiterhin vor die eine oder andere Herausforderung in Sachen Volatilität gestellt. So eröffnete Gold in Asien über 925 USD je Feinunze, korrigierte im Anschluss scharf bis knapp über die 915er Marke und startete noch im New Yorker Handel eine Rückkehrbewegung. Gegen Handelsschluss standen 926,10 USD je Feinunze auf dem Ticker.

Der Goldpreis gegen Euro gab unwesentlich nach. So kostet aktuell der 1.000 Gramm Goldbarren 19.276 Euro.

Silber startete bei über 17,90 USD je Feinunze in den Handel, fiel dann aber, nachdem es die psychologisch wichtige Marke von 18 USD wieder nach oben durchbrochen hatte, auf unter 17,60 USD je Feinunze zurück. Die 18 USD konnten im weiteren Verlauf zwar nicht mehr zurückerobert werden, aber gegen Handelsschluss musste man doch 17,79 USD für die Feinunze Silber bezahlen.

Der EUR/USD-Wechselkurs betrug zu Handelsbeginn 1,5694, ging auf 1,5610 zurück (=festerer Dollar) und startete von diesem Zwischentief aus eine Rückkehrbewegung auf 1,5735. Aktuell notiert das Währungspaar bei 1,5701.

Die Bullen im Amex Gold Bugs Index (=HUI) kamen gestern nicht auf ihre Rechnung: Der ungehedgte Minenindex eröffnete bei 435,95 Punkten und ging im Tagestief bis auf 421,95 Punkte zurück. Der Schlussstand wurde bei 424,99 Punkten markiert, was auf den letzten Handelstag bezogen einem 2,51%-Rückgang entspricht.

Bei den Ratios ergibt sich aktuell folgende Konstellation: Das Gold/Silber-Ratio stieg leicht auf 51,83. Das Gold/Öl-Ratio hingegen stieg markant um mehr als zwei Prozentpunkte auf 6,57.

In eigener Sache: Wie bereits in einigen Marktkommentaren angekündigt, führen wir aktuell Analysen zum Gold in verschiedenen Währungen durch. Aus gegebenem Anlass wurden diese Überlegungen auf den HUI sowie das HUI/GOLD-Ratio erweitert. Im Verlaufe dieser Woche werden diese Arbeiten aktualisiert. Bei Interesse erhalten Sie sämtliche Analysen (ältere und aktuelle) bei Herrn Michael Gasteiner, kostenlos per PDF-Datei. Er ist bei pro aurum in München unter der Telefonnummer 089/ 550 548 48 erreichbar.


München aktuell:

Wir haben unsere Goldposition bei 867 USD pro Feinunze erworben. Den Stoppkurs belassen wir unverändert bei 915 USD je Feinunze. Silber sind wir long bei 16,50 USD. Der Stoppkurs bleibt hier unverändert bei 17,30 USD. Somit sind bereits Gewinne für diese Positionen sicher. Wir halten unsere strategische Position auf ein steigendes Gold/Öl-Ratio. Der durchschnittliche Einstandskurs liegt bei 6,65. Diese Position ist langfristig angelegt und deshalb verzichten wir hier auf eine Stopporder. Unsere langfristigen Edelmetallpositionen zur Vermögenssicherung bleiben unangetastet in den Tresoren. Die Performance im kurzfristigen Tradingbereich liegt seit der letzten Transaktion bei 43% im Jahr 2008.

Gestern erlebten wir einen vergleichsweise ruhigen Handelstag. Jene Investoren, die in den Markt einstiegen, bevorzugten im Goldbereich Barren der Gewichtseinheit 100 Gramm und im Silberbereich wiederum die 1-Unzen-Bullion Coins.


Berlin aktuell:

Am gestrigen Montag halbierten sich gegenüber dem Freitag vergangener Woche die Kauforders unserer Kunden. Dagegen blieb die Anzahl der Kundenverkäufe auf konstantem Niveau, so dass sich das Verhältnis von Verkauf zu Kauf ebenfalls auf 1 : 1,7 halbierte. Anhand vieler Telefonate und Anfragen können wir allerdings ablesen, dass viele Investoren in den Startlöchern sitzen und auf ein günstiges Einstiegsniveau in Form einer Korrektur warten. Diejenigen, die sich gestern zu einem Kauf entschieden, investierten hauptsächlich in die Standardwerte 1 Unze Krügerrand und 100 bzw. 250 Gramm Goldbarren. Heute erwarten wir eine größere Position Silberunzen, so dass wir auch in dieser Position wieder sofort lieferfähig sind.


Wien aktuell:

Keine neuen Erkenntnisse aus Wien.


Zürich aktuell:

Keine Neuigkeiten aus Zürich.


Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag.
Ihr Team von pro aurum


© Robert Hartmann