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Märkte ruhig in bekanntem Fahrwasser…

10.07.2008  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute bei 1.5725, nachdem in den letzten 24 Stunden enge Bandbreiten im internationalen Devisenhandel dominierten. Der USD notiert aktuell gegenüber dem JPY bei 106.80. "Carry-Trades" zeigen sich unverändert in freundlicher Verfassung. EUR-JPY stellt sich auf 168.10, während EUR-CHF bei 1.6190 oszilliert.

Gestern stand lediglich die Revision des BIP per 1. Quartal zur Veröffentlichung an. Hier wurden milde Molltöne geliefert. Im Quartalsvergleich ergab sich ein Anstieg in Höhe von 0,7%. Analysten hatten eine Zunahme um 0,8% prognostiziert. Im Jahresvergleich stellte sich der Zuwachs auf 2,1%. Die Konsensusprognose war bei 2,2% angesiedelt. Die Anpassung hatte keinen wesentlichen Markteinfluss.

Der Chart (Wachstum im Jahresvergleich) verdeutlicht die konjunkturelle Abkühlung in der Eurozone über die letzten Quartale hinweg. Das zweite Quartal 2008 wird voraussichtlich deutlich ernüchternder als das 1. Quartal 2008 ausfallen.
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Gestern kamen Gerüchte in den USA auf, dass Merrill Lynch weitere Abschreibungen in der Größenordnung von 5-6 Mrd. USD schultern muss. Beteiligungen an Bloomberg und Black Rock stünden bei Merrill in diesem Zusammenhang zur Disposition.

Das Thema Bilanzrezession im Finanzsektor bleibt aktuell. Ein Ende ist hier auf globaler Basis nichtabsehbar, ebenso wenig wie eine abrupte globale Konjunkturbelebung. Im Gegenteil stehen die Zeichen auf weitere globale konjunkturelle Schwäche. In diesem Zuge sind sinkende Energie- und Industrierohstoffpreise in höchstem Maße in dauerhafterer Natur absehbar. Das gilt jedoch nicht für die edlen Metalle Gold, Silber und Platin!

Heute stehen die US-Arbeitslosenerstanträge per 5. Juli auf der Agenda. Analysten erwarten einen leichten Rückgang von 404.000 auf 395.000 in der Berichtswoche. Der beigefügte Chart belegt den Anstieg der Anträge im Zeitverlauf seit Frühjahr 2007 von circa 300.000 auf aktuell 400.000. Mithin wird auch an dieser Datenreihe die Belastung des Arbeitsmarkts durch die Konjunkturabschwächung in den USA deutlich.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Erst ein nachhaltiges Unterschreiten der Unterstützung bei 1.5600 oder ein nachhaltiges Überwinden der bisherigen historischen Höchstmarken oberhalb von 1.6018 eröffnet neue Opportunitäten.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank






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