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Zum Glück ist heute Freitag…

11.07.2008  |  Folker Hellmeyer
Guten Morgen.

Nachdem die gestrige Handelsspanne im Euro immerhin einen guten Cent ausgemacht hat, können wir heute Morgen knapp unter den Hochs bei 1,58 eröffnen.

Schauen wir auf EURJPY so können wir - falls wir über 169,08 schließen - erkennen, dass auf Wochenbasis neue Highs gemacht wurden und somit rein technisch ein Kaufsignal generiert wurde. Wird die vorherige Konsolidierung als "großes W" interpretiert, so leitet sich als neues Kursziel 186 ab.

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  • Den gestrigen US-Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe wurde besondere Aufmerksamkeit zu Teil, denn falls wieder eine Zahl größer 400 Tausend erschienen wäre, hätte sich die Rezessions-Angst wieder spürbar erhöht. Dies konnte vom Labor Department erfolgreich verhindert werden, auf Grund einer "saisonalen Adjustierung" in der Berechnungsformel. Ein Schelm, wer da Trickserei vermutet. Im folgenden - noch mal - ein Chart der Erstanträge und BIP-Wachstums darstellt. Die Vermutung nahe liegt nahe, dass aller Voraussicht in den kommenden Wochen wieder das "R-Wort" vermehrt in der Presse auftauchen wird.


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  • Eine Kommentierung zu Fannie und Freddie:
    Zuerst: Schulden sind öffentlich, Gewinne privat. Unser Großmeister heißt NICHT David Copperfield sondern Mervyn King. Aber nicht mehr lange…


Nun ein kurzer Blick auf die Situation der beiden ?-Banken:

Fannie Mae (Federal National Mortgage Association) hat z. Zt. einen Kurs von gut 13 USD eine Marktkapitalisierung von beachtlichen 13 Mrd. USD. Gut, das war schon mal mehr bei einem Kurs von 89 USD, ist aber immer noch viel, wenn man beachtet, dass der Kurs 1981 bei 50 US-Cent war.

Der Blick auf die Schulden: In Summe kommt Fannie auf ca. 830 Mrd. ausstehende Schulden (soweit man das beurteilen kann), davon sind alleine in diesem Jahr wieder 262 Mrd. zu refinanzieren. 2009 sind’s dann noch mal 118 Mrd. USD und 2010 noch 98 Mrd. USD. Viel Spaß.

Insgesamt stehen 978 Mio. Aktien aus, davon sind 138 Mio. leer verkauft! Was signalisiert, dass einige Kandidaten auf deutlich niedrigere Kurse setzen. Dass der Staat mitmischt und ein Konkurs nach Chapter 11 eher unwahrscheinlich ist, spiegeln die "Ausfall-Versicherungen" (auch CDS genannt) wider: lediglich 80 bp für 10 Jahre. Selbst die "Saubermann Bank" Goldman Sachs kommt auf 120 bp für die gleiche Laufzeit.

Freddie Mac hat die Börse bereits auf 5 Mrd. USD eingedampft. Nominal betrachtet ist Freddie schon da, wo Fannie noch hin möchte: Zurück zu den Kursen von 1981!

Auch bei Freddie lohnt ein Blick auf die Schulden: 645 Mrd. USD stehen hier aus, davon in 2009 123 Mrd. USD und in 2010 105 Mrd.

Na ja, wie die Vorstellung ausgeht... wissen wir ja.

Heute haben wir gute Unterstützung bei 1,5750, die zu Käufen genutzt werden kann, da ein erneuter Test der 1,58 wahrscheinlich ist. Stopp Loss bei Unterschreiten der 1,5720.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Erst ein nachhaltiges Unterschreiten der Unterstützung bei 1.5600 oder ein nachhaltiges Überwinden der bisherigen historischen Höchstmarken oberhalb von 1.6018 eröffnet neue Opportunitäten.

Viel Erfolg! Und ein schönes Wochenende


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank






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