USD im Verlauf unter Druck - Produktionsdaten aus der Eurozone ernüchternd!
15.07.2008 | Folker Hellmeyer
![USD im Verlauf unter Druck - Produktionsdaten aus der Eurozone ernüchternd!](https://www.goldseiten.de/media/goldseiten-news.jpg)
Gestern lieferte die Industrieproduktion der Eurozone per Mai mit einem Rückgang im Monatsvergleich um 1,9% keine Unterstützung für den Euro. Zwar war das Ergebnis im Monatsvergleich etwas besser als mit -2,3% unterstellt, jedoch enttäuschte der Jahresvergleich mit einem Rückgang um -0,6% nach zuvor noch +4,0% per April. Die Konsensusprognose war bei +0,3% angesiedelt. Die Entschleunigung der Konjunkturdynamik in der Eurozone ist markant. Der Chart belegt, dass hier wenig Raum für alternative Interpretationsvarianten gegeben ist.
![Open in new window](http://www.goldseiten.de/bilder/marktberichte/hellmeyer-7764_1.png)
Heute steht zunächst der deutsche ZEW-Index per Juli auf der Agenda. Im Vormonat wurde der niedrigste Wert seit 1992 markiert. Es kam zum elften negativen Wert in Folge. Der Berichtsmonat wird den zwölften negativen Wert in Folge mit sich bringen. Analysten unterstellen im Berichtsmonat einen Rückgang von -52,4 auf -55,0 Punkte. Hinsichtlich der aktuellen Krisensituation sind negative Überraschungen nicht ausgeschlossen.
![Open in new window](http://www.goldseiten.de/bilder/marktberichte/hellmeyer-7764_2.png)
Aus den USA steht der NY-Fed Manufacturing Index per Juli auf der Agenda. Analysten unterstellen einen marginalen Anstieg von -8,68 auf -8,00 Punkte.
![Open in new window](http://www.goldseiten.de/bilder/marktberichte/hellmeyer-7764_3.png)
Die Erzeugerpreise werden per Juni einen deutlichen Anstieg hinsichtlich der Energiepreise ausweisen. Analysten prognostizieren eine Zunahme im Monatsvergleich um 1,3%. Die Einzelhandelsumsätze profitieren in den USA von den Steuerschecks (Gesamtvolumen 106 Mrd. USD). Per Juni erwarten Marktbeobachter einen Anstieg im Monatsvergleich um 0,4% nach zuvor +1,0%. Im Jahresvergleich kam es im Vormonat zu einem Anstieg um 2,5% in dieser nicht inflationsbereinigten Datenreihe. Ergo ist bei einer inflationsbereinigten Betrachtung (CPI 4,1%) kein reales Wachstum in diesem Segment erkennbar.
![Open in new window](http://www.goldseiten.de/bilder/marktberichte/hellmeyer-7764_4.png)
Die Lagerbestände sollen in den USA per Berichtsmonat Mai wie bereits im Vormonat um 0,5% zulegen. Bei dieser Datenreihe ist keine wesentliche Marktrelevanz gegeben. Den Abschluss des Datenreigens macht der ABC News Money Magazine Consumer Comfort Index per 13. Juli 2008. Analysten favorisieren einen leichten Rückgang von -41 auf -40 Punkte. Auch hier dürfen wir die Steuerschecks als Katalysator der Beruhigung anführen. Der Chart verdeutlicht jedoch, dass das Niveau nicht ansatzweise nachhaltige Entspannung signalisiert.
![Open in new window](http://www.goldseiten.de/bilder/marktberichte/hellmeyer-7764_5.png)
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das unverändert eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Erst ein nachhaltiges Unterschreiten der Unterstützung bei 1.5600 oder ein nachhaltiges Überwinden der bisherigen historischen Höchstmarken oberhalb von 1.6018 eröffnet neue Opportunitäten.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Bremer Landesbank oder deren assoziierter Unternehmen dar. Sie können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hier enthaltenen Aussagen sind nicht als Angebot oder Empfehlung bestimmter Anlageprodukte zu verstehen. Dies gilt auch dann, wenn einzelne Emittenten oder Wertpapiere erwähnt werden. Hier enthaltene Informationen können auf die individuellen Verhältnisse des Anlegers abgestellte, kundenspezifische und objektorientierte Beratung nicht ersetzen. Bitte setzen Sie sich deshalb mit Ihrem bei der Bremer Landesbank zuständigen Berater in Verbindung.