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Fundamentales Umfeld bewegt Gold!

15.07.2008  |  Robert Hartmann
Sehr geehrte Damen und Herren,

wie aktuell auf der N-TV-Online-Nachrichtenübersicht zu lesen ist, verschärfte die FED (=Federal Reserve Bank) jüngst das Reglement für US-Hypothekenanbieter. Dabei betonte FED-Chef Ben Bernanke, dass damit das Ziel eines Verbots sämtlicher "irreführender Geschäftspraktiken bei der Kreditvergabe" verfolgt würde, was in weiterer Folge den Konsumenten davor schützen solle, zu "hohe Schuldenberge" anzuhäufen. Ob diese Maßnahmen zur rechten Zeit kamen und die aktuell sehr angespannte Situation wesentlich verbessern werden, bleibt vorerst abzuwarten. Neben systemischen Problemen im Finanzsystem rücken auch immer mehr Meldungen in den Focus, die über die Vorbereitung eines möglichen israelischen Militärschlags gegen den Iran berichten bzw. darüber spekulieren. Immobilienkrise, Kreditderivate, hohe Inflationszahlen und Raketentests - Ist es in einem solchen Umfeld verwunderlich, dass das gelbe Edelmetall mehr und mehr in den Blickpunkt der Investoren rückt?

Die Feinunze Gold startete bei unter 965 USD in den Handel und korrigierte zunächst bis auf unter 955 USD. Dann setzte allerdings eine Aufwärtsbewegung ein, die den Goldpreis bis auf über 975 USD klettern ließ. Nach einer leichten Seitwärtsbewegung auf hohem Niveau wurde schließlich ein Schlusskurs bei 972,10 USD je Feinunze markiert. Auch der Goldpreis gegen Euro schloss sich dem Aufwärtstrend an. So kostet heute Morgen der 1.000 Gramm Goldbarren bereits 19.901 Euro.

Silber startete bei ca. 18,80 USD je Feinunze in den asiatischen Handel, korrigierte parallel zum Gold auf unter 18,60 USD und startete ebenfalls noch im Londoner Handel von diesem Niveau aus eine Aufwärtsbewegung, im Zuge derer sogar die 19 USD-Marke erobert werden konnte. Der Schlusskurs wurde bei 19,09 USD je Feinunze markiert.

Der EUR/USD-Wechselkurs betrug in den frühen Morgenstunden 1,5902, ging im weiteren Handelsverlauf auf rund 1,5840 zurück, konnte aber in den Nachtstunden die 1,59er Marke wieder von unten nach oben durchbrechen. Aktuell notiert das Währungspaar bei 1,5980.

Goldminenbullen kamen gestern wieder großteils auf ihre Rechnung: Der Amex Gold Bugs Index (=HUI) bot nämlich eine bemerkenswerte Performance. Eröffnet wurde bei 454,30 Punkten und gegen Handelsschluss standen 469,33 Punkte auf dem Ticker. Dies entspricht einem Zuwachs von beachtlichen 15,03 Punkten bzw. 3,31%.

Bei den Ratios ergibt sich nun folgende Konstellation: Das Gold/Silber-Ratio fiel um knapp einen Prozentpunkt auf 50,58. Das Gold/Öl-Ratio hingegen stieg auf 6,68.

Nach den enormen Kursanstiegen der letzten Handelstage lohnt sich der eine oder andere Blick auf den Commitments of Traders Report, denn aus der neuesten Analyse zu den offenen Kontrakten an der New Yorker Futuresbörse Comex lässt sich eine weiterhin hohe Volatilität in den kommenden Tagen und Wochen ableiten. In der Woche zum 8. Juli schwankte der Goldpreis zwischen 915 USD und 945 USD, wobei die Notierung am Ende des Berichtszeitraumes die Tiefststände erreichte. Zum Stichtag erhöhten die eher spekulativ orientierten Fonds ihr Engagement um 1.783 Kontrakte à 100 Unzen auf nunmehr 195.202 Kontrakte (Futures und Optionen kombiniert). Somit sitzen die Fonds aktuell auf einem "Goldberg" von 607 Tonnen Gold im Gegenwert von aktuell 11,8 Mrd. Euro. Das Verhältnis von Longpositionen zu Shortpositionen innerhalb dieser Gruppe stieg marginal auf 7,13:1. Somit ist die Möglichkeit von schnellen Kursrückschlägen durch Verkäufe der Fonds weiter latent. Diese Bewegungen könnten sich durch die Liquidierung von Goldpositionen durch die so genannten "Kleinen Spekulanten" beschleunigen. Diese Gruppe ist zum Tag der Erhebung 42.614 Kontrakte long. Weiterhin sind es die kommerziellen Händler, die dagegen halten. Für den Fall, dass diese Gruppe ihre massive Shortposition von per Saldo 237.817 Kontrakten teilweise eindecken muss, sind Kursexesse nach oben vorprogrammiert. Sollten aber die Gruppe der spekulativen Fonds durch sich ändernde Marktbedingungen zu Verkäufen gezwungen werden, ist der eine oder andere Kursrutsch nach unten denkbar. Mittel- bis langfristig ergaben sich aber in der Vergangenheit im Falle solcher Kursdellen sehr gute Einstiegszeitpunkte für Buy-and-Hold-Investoren.


In eigener Sache: Gestern abends wurde die neue Gold-Analyse in sämtlichen Währungen versandt. Sollten Sie noch nicht im "Analyse-Mail-Verteiler" sein, können Sie sich gerne bei Herrn Michael Gasteiner bei pro aurum München melden. Er ist ab sofort unter der E-Mail-Adresse Michael.Gasteiner@proaurum.de erreichbar und schickt Ihnen auf Ihren Wunsch hin die aktuellen Analysen zu.


München aktuell:

Wie bereits erwähnt haben wir letzte Woche eine erste Tranche Gold bei einem Preis von 921 USD je Feinunze erworben. Wir sichern diese Position nun bei 953 USD pro Feinunze ab.

Silber sind wir weiterhin long bei 16,50 USD. Hier erhöhen wir den Stoppkurs auf 18,30 USD. Somit sind bereits Gewinne für beide Positionen sicher. Wir halten unsere strategische Position auf ein steigendes Gold/Öl-Ratio. Der durchschnittliche Einstandskurs liegt bei 6,65. Diese Position ist langfristig angelegt und deshalb verzichten wir hier auf eine Stopporder. Unsere langfristigen Edelmetallpositionen zur Vermögenssicherung bleiben unangetastet in den Tresoren. Die Performance im kurzfristigen Tradingbereich liegt seit der letzten Transaktion bei 45% im Jahr 2008.

Im Goldbereich lag das Interesse unserer Kunden bei den Barren der Gewichtseinheit 500 Gramm und bei den 1/10-Unzen Wiener Philharmonikern. Beim Silber wurden die klassischen 1-Unzen-Bullionmünzen bevorzugt.


Berlin aktuell:

Erwartungsgemäß belebte sich mit den hohen Edelmetallnotierungen auch das Schaltergeschäft in unserer Berliner Niederlassung. Neben den Käufern, die wieder überwiegend zu den Standardstücken 1 Unze Krügerrand, Goldbarren ab 250 Gramm aufwärts und Silberunzen Philharmoniker griffen, suchten uns aber auch viele Kunden auf, die sich von ihren Edelmetallen trennen wollten. Das Verhältnis von Verkauf zu Kauf betrug an diesem Montag ca. 1:2.


Wien aktuell:

Keine neuen Erkenntnisse aus Wien.


Zürich aktuell:

Heute waren wir in Zürich bei steigenden Preisen sehr beschäftigt. Vor allem die Silberbarren 5.000 Gramm waren sehr gefragt aber auch die Standardbarren Silber (ca. 30 Kilogramm) wurden fleißig gekauft. In der Schweiz sind wir unseres Wissens nach die einzige Firma, die der Kundschaft Silberbarren in der Gewichtseinheit 5.000 Gramm anbietet. Dies hat sich wohl in den letzten Wochen und Monaten im Markt herumgesprochen. Bei den Silbermünzen bevorzugte die Kundschaft heute die preisgünstigsten Unzenmünzen Philharmoniker, Eagle und den Maple Leaf. Im Goldbereich waren der Krügerrand und die Vrenelis sowie Goldbarren 250 Gramm Umsatzspitzenreiter.


Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag.
Ihr Team von pro aurum


© Robert Hartmann

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