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Schweigende Analysten!

21.07.2008  |  Mirko Schmidt
Sehr geehrte Damen und Herren,

wie einem Online-Bericht auf N-TV zu entnehmen ist, will für die kommende Handelswoche der Großteil der Analysten keine konkrete Prognose bezüglich der Entwicklung an den Standardaktienmärkten abgeben. Begründet wird diese Zurückhaltung mit dem Hinweis auf die hohe Zahl an Unternehmensbilanzen, die in den nächsten Tagen in den USA und Europa veröffentlicht werden. Weitläufig gehe man weiterhin von einem volatilen Handel aus. Auf der Konjunkturseite stehe der Ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland im Focus der Investoren. Aus Sicht einiger Markttechniker könnten sämtliche Korrekturen an den Standardaktienmärkten vorläufig bereits beendet sein und eine Erholung nach oben anstehen. Man wird sehen, ob der Markt diese Meinung teilen wird. Selbst für den Fall, dass die Standardaktien eine Erholungsbewegung in Form einer technischen Gegenreaktion starten, sollte das "große Bild" nicht außer Acht gelassen werden: Wir befinden uns weiterhin in einem säkularen realen Bärenmarkt, was die Standardaktien betrifft, der von zyklischen nominalen Haussen unterbrochen wird. Sämtliche Rohstoffe (insbesondere Edelmetalle) befinden sich in einer nach wie vor intakten säkularen realen Hausse, die von Zeit zu Zeit durch nominale Konsolidierungen auf Wochen- und Monatsbasis unterbrochen wird. Nominal steigende Standardaktien boten in jüngster Zeit auch immer einen enormen Rückenwind für Edelmetalle und "edelmetallverwandte" Investments. Am Ende übertraf die Performance der Edelmetallinvestments die der Standardaktien bei weitem, was sich in den einzelnen sinkenden (Aktien:Gold)-Ratios sehr leicht ablesen lässt.

Am letzten Handelstag der vergangen Woche erlebten wir erneut einen sehr volatilen Handel beim Gold. Die Feinunze des gelben Edelmetalls ging bei über 958 USD in den Handel, stieg auf über 964 USD, korrigierte dann aber auf knapp unter 950 USD je Feinunze. Auf diesem Niveau setzte sofort eine technische Gegenreaktion ein, die den Preis auf beinahe 962 USD steigen ließ. Von dieser Marke ging es dann nochmals leicht bergab. Der Schlusskurs konnte bei 954,60 USD markiert werden. Am heutigen Tag notiert das Gold bei rund 961 USD je Feinunze.

Silber ging bei über 18,55 USD in den Handel, tendierte zunächst leicht seitwärts, korrigierte dann aber heftig auf unter 18,10 USD. Auf diesem Niveau ging das Silber abermals in eine Seitwärtsbewegung über. Der Schlusskurs wurde nahe der Lows bei 18,11 USD je Feinunze gebildet. Heute Morgen notiert Silber bei 18,23 USD je Feinunze.

Der EUR/USD-Wechselkurs startete bei 1,5856, erreichte im Tageshoch kurzzeitig 1,5887 und ging in eine mäßig volatile Seitwärtsbewegung über. Aktuell notiert das Währungspaar bei 1,5861.

Nach einem Tageshoch mit 443,10 Punkten, das kurz nach Eröffnung erreicht wurde, korrigierte der Goldminenindex HUI auf unter 434 Punkte und tendierte bis Handelsschluss seitwärts. Mit einem Schlussstand von 437,15 Punkten veränderte sich der HUI insgesamt bezogen auf den Vortag kaum.

Bei den Ratios ergibt sich nun folgende Konstellation: Das Gold/Silber-Ratio stieg markant auf 52,64. Das Gold/Öl-Ratio beträgt aktuell rund 7,40.

Nach dem volatilen Handelsverlauf der letzten Wochen lohnt es sich, den einen oder anderen Blick auf den Commitments of Traders Report zu werfen. Zum Stichtag (18.07.2008) erhöhten die eher spekulativen Fonds an der New Yorker Futuresbörse Comex ihr Engagement um 24.498 Kontrakte à 100 Unzen auf nunmehr 219.699 Kontrakte (Optionen und Futures kombiniert). Somit sitzen diese Fonds aktuell auf einem "Goldberg" von 683,4 Tonnen Gold im Gegenwert von aktuell 13,35 Mrd. Euro. Das Verhältnis von Longpositionen zu Shortpositionen innerhalb dieser Gruppe stieg auf 8,20:1. Somit ist die Möglichkeit von schnellen Kursrückschlägen durch Verkäufe der Fonds weiter latent. Diese Bewegungen könnten sich durch die Liquidierung von Goldpositionen durch die so genannten "Kleinen Spekulanten" beschleunigen. Diese Gruppe ist zum Tag der Erhebung 46.906 Kontrakte long. Weiterhin sind es die kommerziellen Händler, die dagegen halten. Diese Gruppe hält per Saldo eine Shortposition von 266.605 Kontrakten. Für den Fall, dass diese Gruppe ihre massive Shortposition teilweise eindecken muss, sind Kursexesse nach oben vorprogrammiert. Sollte aber die Gruppe der spekulativen Fonds durch sich ändernde Marktbedingungen zu Verkäufen gezwungen werden, ist der eine oder andere Kursrutsch nach unten denkbar. Mittel- bis langfristig ergaben sich aber in der Vergangenheit im Falle solcher Kursdellen sehr gute Einstiegszeitpunkte für Buy-and-Hold-Investoren.

In eigener Sache: Wie bereits mehrfach angekündigt, gibt es die Möglichkeit, unsere Analysen zum "Gold in verschiedenen Währungen" kostenlos per PDF-Datei zu beziehen. Sollten Sie noch nicht im "Analyse-Mail-Verteiler" sein, können Sie sich gerne bei Herrn Michael Gasteiner bei pro aurum München melden. Er ist unter der E-Mail-Adresse Michael.Gasteiner@proaurum.de erreichbar und schickt Ihnen auf Ihren Wunsch hin die aktuellen Analysen zu.


München aktuell

Wie bereits erwähnt haben wir eine erste Tranche Gold bei einem Preis von 921 USD je Feinunze erworben. Den Stoppkurs belassen wir heute bei 941 USD pro Feinunze. Unsere bei 16,50 USD erworbene Position im Silber wurde bei unserer festgelegten Marke von 18,30 USD ausgestoppt. Da wir sowohl mittel- als auch langfristig positiv für Silber gestimmt sind, suchen wir uns in den nächsten Tagen wieder geeignete Einstiegsniveaus. Wir halten unsere strategische Position auf ein steigendes Gold/Öl-Ratio. Der durchschnittliche Einstandskurs liegt bei 6,65. Diese Position ist langfristig angelegt und deshalb verzichten wir hier auf eine Stopporder. Unsere langfristigen Edelmetallpositionen zur Vermögenssicherung bleiben unangetastet in den Tresoren. Die realisierte Performance im kurzfristigen Tradingbereich liegt seit der letzten Transaktion bei 49% im Jahr 2008.


Berlin aktuell

Erlebten am vergangenen Freitag unsere Münchner Kollegen den gesamten Handelstag über einen regelrechten Kundenansturm, so konzentrierter sich dieser in unserer Berliner Niederlassung nur auf die Vormittags- und Mittagsstunden. Dagegen hatten sich am Freitagnachmittag wahrscheinlich bereits viele Berliner und Brandenburger in das Wochenende oder die Ferien verabschiedet, so dass unsere Geschäftsräume ein ungewohnt verwaistes Bild boten. Von den Umsatzzahlen hingegen gab es kaum Veränderungen zu den Vortagen - lediglich der Anteil der kleinen Münzeinheiten a ¼ und 1/10 Unze stieg gegenüber den Vortagen exorbitant.


Wien aktuell

Keine neuen Erkenntnisse aus Wien.


Zürich aktuell

Keine besonderen Vorkommnisse in Zürich.


Wir wünschen Ihnen einen positiven Wochenstart
Ihr Team von pro aurum


© Mirko Schmidt

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