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Euro innerhalb Bandbreite leicht befestigt - "ruhige See" am Devisenmarkt!

22.07.2008  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute bei 1.5920, nachdem in Fernost Höchstmarken im Tagesgeschäft bei 1.5936 gesetzt wurden. Der USD hat gegenüber dem JPY an Boden verloren und notiert aktuell bei 106.50. „Carry-Trades“ bleiben stabil auf dem erhöhten Niveau. EUR-JPY stellt sich auf 169.50, während EUR-CHF bei 1.6205 oszilliert.

Der "Chicago Fed National Activity Index" setzte mit einem Anstieg auf Monatsbasis von -1,06 auf -0,60 positive Akzente. Den Anstieg führen wir auf die Regierungssubvention der Steuerschecks im Volumen von 109 Mrd. USD zurück. Ergo handelt es sich um eine exogene Aufhellung und nicht um eine endogene Stärke. Der aussagefähigere 3-Monatsdurchschnittswert verbesserte sich in der Folge von -1,08 auf -0,93 Punkte und oszilliert damit jedoch weiterhin im kritischen Bereich jenseits der -0,70 Punkte, der ein rezessives Umfeld impliziert.

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Die Frühindikatoren nach Berechnung des "Conference Board", einer sehr vom Zeitgeist abhängigen Datenreihe (siehe gestriger Kommentar), lieferten einen Rückgang um 0,1% und entsprachen damit vollständig der Konsensusprognose. Der Vormonatswert wurde von +0,1% auf -0,2% revidiert. Ergo kam es in einer Zweimonatsbetrachtung zu einer Enttäuschung.

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Insgesamt ergab sich hinsichtlich der US-Daten einmal mehr ein ambivalentes Bild, das in der Gesamtheit bezüglich Nachhaltigkeit (CFNAI) oder Datenqualität (Frühindikatoren) nicht überzeugen kann.

Heute stehen erneut solitär US-Daten zur Veröffentlichung an. Der Fokus liegt zunächst auf dem Richmond Fed Composite Index per Juli. Hier kam es im Vormonat zu einem Rückgang von -3 auf -12 Punkte, der sein Echo umfänglich in den Subindices fand. Eine Konsensusprognose ist hier nicht erhältlich. Im Zuge der leichten Stabilisierung der US-Wirtschaft dank der Steuersubvention von 109 Mrd. USD ist eine Verbesserung des Indexstandes durchaus realistisch.

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Den Abschluss des Datenreigens macht der "ABC News Money Magazine Consumer Comfort Index" per 20.7.2008. Zuletzt stellte sich hier eine Stabilisierung zwischen -41 und -43 Punkten ein, nachdem per Ende Mai Tiefstwerte bei -51 Punkten erreicht wurden. Auch hier darf die Entspannung kausal mit den Steuerschecks in Verbindung gebracht werden. Für die aktuelle Berichtswoche unterstellen Analysten mit einem Erwartungswert von -42 Punkten eine Bestätigung der aktuellen Bandbreite zwischen -41 und -43 Punkten.

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Zusammenfassend ergibt sich ein unverändertes Szenario, das den USD leicht favorisiert. Ein weiteres Abgleiten unter die Marke von 1.5750 erhöht das Abwärtsmomentum des Euros. Erst ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1.6020-50 neutralisiert den negativen Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank






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