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Tagesbericht vom 09.02.2005

09.02.2005  |  Martin Siegel
Der Goldpreis fiel im gestrigen New Yorker Handelsverlauf bis auf die Marke von 410 $/oz zurück. Hier verläuft die Linie des Aufwärtstrends, der sich seit 2001 etabliert hat. Außerdem verläuft hier gleichzeitig die 200-Tagelinie, so daß ein Bruch der 410 $/oz-Marke die längerfristige Goldhausse verzögert hätte. Wegen der schwachen Entwicklung der Goldminenaktien kann jedoch noch keine Entwarnung gegeben werden. Dazu müßten die Goldminenaktien deutlich fester notieren und einen Anstieg des Goldpreises über die 420 $/oz-Marke vorwegnehmen. Heute morgen notiert der Goldpreis in Sydney und Hongkong in der Handelsspanne zwischen 412 und 413 $/oz um das Vortagsniveau. Die Basismetalle verzeichneten trotz der stabilen Entwicklung der Basismetallpreise weitere Gewinnmitnahmen. Auf Eurobasis notiert der Goldpreis stabil (aktueller Preis 10.388 Euro/kg, Vortag 10.393 Euro/kg). Die Widerstandsmarke von 11.300 Euro/kg spielt derzeit keine Rolle.

Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der dabei ist einen Boden um die 6,60 $/oz-Marke auszubilden (aktueller Preis 6,51 $/oz, Vortag 6,50 $/oz). Derzeit deutet sich eine Hausse der Basismetallaktien an, die in eine Unterstützung der Goldhausse in der 2. Jahreshälfte münden könnte. Massive Vermarktungsaktivitäten konnten im Basismetallbereich bereits in den letzten Monaten beobachtet werden (z.B. Einrichtung der Videotextseite 303 auf n-tv, Artikel in der Welt vom 29.09.04: "Rohstoffe versprechen auch 2005 Gewinne", Handelsblatt vom 26.10.04: Merrill Lynch prognostiziert weiteren Anstieg des Goldpreises, Welt vom 09.11.04: "Gold profitiert von der Wiederwahl Bushs", Handelsblatt vom 22.11.04: "Gold erstrahlt in hellem Glanz", Handelsblatt vom 06.12.04: "Der Goldpreis ist auf dem Weg nach oben") beobachtet werden, die darauf hindeuten, daß dieser Bereich demnächst weltweit "gespielt" werden könnte, was sich wiederum positiv auf den Goldbereich auswirken dürfte. Ein Anstieg des Goldpreises in Richtung 480 $/oz erscheint ohne massive Eingriffe der Zentralbanken mittelfristig weiterhin möglich.

Mit dem aktuellen Goldpreisrückgang auf 412 $/oz und der schwachen Entwicklung der Goldminenaktien hat sich die Wahrscheinlichkeit erneut vergrößert (aktuelle Wahrscheinlichkeit 50:50), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend bei 410 $/oz gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/04). Die schwache Entwicklung der Goldminenaktien der letzten Tage spricht für einen Bruch des Trends, die kurzfristig überverkaufte Situation am Goldmarkt und der Trendwechsel bei 410 $/oz im gestrigen New Yorker Handelsverlauf gegen einen solchen Bruch.

Trotz der massiven Bemühungen der Bundesregierung und der Unterstützung durch den Bundesbankpräsidenten Axel Weber, Goldverkäufe der Bundesbank durchzudrücken, weigert sich die Bundesbank aus grundsätzlichen Überlegungen, die Option auf die Goldverkäufe von jährlich 120 t auszuüben. Die Verkaufsquote der Bundesbank wird nun von anderen Zentralbanken übernommen. Am 20.12.04 wurde unsere Vermutung bestätigt, daß Frankreich bereits Ende 2004 massive Goldverkäufe vorgenommen hat (vgl. "Goldmarkt", Ausgabe 23/04). Der Preisrückgang der letzten Wochen deutet darauf hin, daß die Zentralbanken Frankreichs, der Schweiz und der Niederlande auch zum Jahresbeginn 2005 als Verkäufer aufgetreten sind. Mit dem massiven Abbau der Goldreserven der Zentralbanken und der unlösbaren Krise im Weltfinanzsystem bleibt der langfristige Ausblick unverändert positiv.

Im nordamerikanischen Handel erholt sich der xau-Goldminenindex leicht um 0,1% oder 0,1 auf 88,6 Punkte. Bei den Standardwerten steigen Meridian um 2,4% und Placer Dome um 1,8%. Kinross fällt um 2,2% zurück. Bei den kleineren Werten verbessern sich Zaruma 3,7%, Bema 3,1% und Cumberland 2,9%. Richmont fallen um 6,8%, High River um 5,4% und Cambior um 2,9% zurück.

Die südafrikanischen Werte entwickelten sich im New Yorker Handel ruhig. DRD Gold kann um 3,3% zulegen, wobei an den letzten beiden Tagen im Handel in Johannesburg kurz vor Handelsschluß umfangreiche Käufe bei steigenden Kursen zu beobachten waren, die auf eine Kurspflege vor der erwarteten Kapitalerhöhung hindeuten.

Die australischen Goldminen präsentierten sich heute morgen uneinheitlich. Bei den Produzenten verbesserte sich Triako um 3,9% und Lihir um 2,9%. Troy fielen um 5,5% und Herald um 3,3% zurück. Bei den Explorationswerten stiegen Midas 12,5%, Gateway 9,6%, Climax 7,7% und Oroya 5,6%. Gindalbie büßten 7,4%, Macmin 4,4% und Sipa 3,9% ein. Bei den Basismetallwerten verzeichnete Mincor Gewinnmitnahmen von 5,5%.


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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