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Verstaatlichung, Fiasko, US-Dollar und Gold

12.08.2008  |  Jim Willie CB
Der US-Wirtschaft, dem US-Finanzsystem, dem politischen System der USA und den ahnungslosen US-Bürgern werden gerade, Schritt für Schritt, groteske Verstaatlichungsinitiativen aufgezwungen. In dieser Hinsicht dient die aussichtslose Situation, die sich unter Banken, Hypothekengläubigern und Immobilienbesitzern breit macht, als Schmelztiegel. Steigende Kosten, sinkende Einkommen, Bankenpleiten, abnehmender Immobilienwert, ruinierte Hypotheken-Bonds, Eingriffe in die Finanzmärkte, Korruption im Kongress, endloser Krieg, zerstörerische Beratung in wirtschaftlichen Fragen, ein verfassungswidriger Dollar ohne Golddeckung - diese Faktoren tragen alle zur Krise bei, für die es keine Gegenmittel gibt.

Die einzig mögliche Antwort wird eine Implosion sein, bei der Verluste und Verantwortung im stärkeren Maße durch den Staat übernommen werden, dessen Macht sich ausweitet. Systemische Pleiten, schwere Kreditflussunterbrechungen, umfassende Verluste von Arbeitsplätzen, schwere Versorgungsengpässe und Gewalt in der Öffentlichkeit werden eine dringendere Lösung erforderlich machen. Ironischerweise wird den ursächlichen Auslösern und Mechanismen, die zu systemischen Pleiten führten, demnächst fast die alleinige Macht zugestanden, als Belohnung für deren Unfähigkeit, deren Korruption und deren Verbindung zu den Zentren der Macht. Als Reaktion auf systemische Pleiten werden Verstaatlichungsaufträge und andere verzweifelte Maßnahmen die Garanten für einen deutlichen Verfall des Dollars sein, was zu einem Anstieg der Gold- und Silberpreise auf 1.500 bzw. 40 führen wird.

Jetzt gehen wir zur akuten Phase der Zusammenbrüche im Bereich Banken und Bonds über, wobei sich das Epizentrum von der Wall Street auf Fannie Mae ausgeweitet hat. Diese Gruppen sind die primären Zentren des kriminellen Betrugs - sie alle werden Bailouts erhalten. Eine großangelegte Liquidation von Bankanlagen wird die Krise in einigen Wochen verschlimmern und zu sofortigem Handeln einladen, einige Aktionen könnten zu einem gut inszenierten Griff nach der Macht werden. Die Lösungen werden alle mit den aktuellen Mitteln auf den Weg gebracht, was für gewöhnlich stärkere staatliche Kontrolle bedeutet. Die Behörden scheinen in keinster Weise über eine Liste mit Alternativmethoden zu verfügen.

Mit den Bailouts kommt auch die Kontrolle. Würde man bei der Wahrheit bleiben, dann liegt die Ursache des Scheiterns bei der Wirtschaftpolitik, den schäbigen Beziehungen zwischen der US-Regierung, der US-Notenbank, dem US-Finanzministerium, den Aufsichtsbehörden, den Bankern der Wall Street, einigen Bankengiganten, den Schulden-Rating-Agenturen, gewissen Private-Equity-Gesellschaften und den Mediennetzwerken. Manche mag es verwundern, warum die Mediennetzwerke so unterwürfig sein sollten und nicht über die wirklich wesentlichen Geschichten berichten. Werfen Sie einen Blick auf ihre Werbepartner, die die Rechnungen begleichen und schauen Sie auch darauf, woher sie ihre internationalen Informationen erhalten. Aus Gründen der Effizienz und der Sicherheit stellt die US-Regierung den Korrespondenten Daten, Interviews, Video-Clips und Stories zur Verfügung, was im Verlauf der Jahre tendenziell zu einer allmählichen Schieflage geführt hat. Über viele Geschichten wird erst gar nicht berichtet, wie über ausländische Gipfeltreffen von Bankengruppen in Asien und Südamerika.

Schauen Sie doch noch mal in meinen Artikel von Januar. Es lohnt sich, ihn noch einmal kurz durchzulesen. In "2008: Das System stürzt ab" wurden zahlreiche systemische Faktoren aufgelistet. Viele von ihnen stehen jetzt direkt vor unserer Haustür, verpesten die Wirtschaftsluft und dämpfen die nationale Psychologie so sehr, dass die Nation bestens auf Veränderungen vorbereitet wird, die wohl jenen gleichkommen werden, die ganz am Ende der Großen Depression angeordnet wurden. Die wirtschaftliche Depression wird anders sein. Sie wird Rezession genannt werden. Die entstehenden Verluste werden um ein Vielfaches höher liegen. Anstatt die Wall-Street-Banker aus den Fenstern springen, werden sie Top-Ämter in der Regierung übernehmen, von wo aus sie die Ringkämpfe überwachen. Die Nation ist nicht bereit für die Einführung nationaler Infrastrukturprogramme, wie damals die Tennessee Valley Authority (TVA - 1933 im Zuge des New Deal gegründete, unabhängige Regierungsorganisation, die hautsächlich der Verwaltung von Wasserkraft- und Flussregulierungsanlagen am Tennessee-Fluss diente; Anm. d. Red.).

Hurrikan Katrina und der Endloskrieg haben reichlich gezeigt, dass sich die Prioritäten hin zu privater Profitmache und Korruption verschoben haben, die höchsten Prioritäten für die Führer der Nation. Die Menschen werden vor den Lebensmittelgeschäften nicht Schlange stehen, sie werden wohl eher in die Supermärkte einbrechen, wenn sie auf der Suche nach Essbarem sind. Damals vor sieben Jahrzehnten war Eigenheimbesitz noch eine konstante Größe. Die US-Bürger von heute werden weiterhin ihre Häuser verlieren, in Größenordnungen von 7.000 pro Tag (das ist die aktuelle und tragische Rate) aufgrund von gerichtlichen Zwangsvollstreckungen. Mit dem Immobilienmarkt wird es weiter abwärts gehen, angeführt vom endlosen Anwachsen der unverkauften Bestände. In Anbetracht dieser Entwicklungen wird es den Bankern, Gesetzgebern, sowie den wichtigen Investoren dämmern, dass Fannie Mae auf einer Schatzgrube für potentielle Verdienstmöglichkeiten sitzt, wenn diese säurehaltige Agentur ihren vollstreckten Besitz nur vermieten könnte, anstatt weiterhin zu versuchen, sie auf dem ohnehin schon gedrückten und aufgeblähten Markt verkaufen zu wollen. Die Fannie-Vermietungsgesellschaft wird als neues Geschäftssegment auftauchen.


Trend zur Verstaatlichung

Die folgenden Sektoren sind eindeutig auf dem Weg zur Verstaatlichung - nach Wahrscheinlichkeit geordnet:

  • Fannie Mae & Freddie Mac (Hypothekenfinanzierung)
  • Großbanken
  • Fluglinien
  • Detroit Automobiles
  • Benzin- und Dieselraffinerien
  • einige Transportsysteme einschließlich LKWs und Eisenbahn
  • Vermietungsgesellschaften (begrenzt auf den Immobilienbesitz von Fannie Mae)
  • Stahlindustrie





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