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Die "22 Cent Frage" - ein neuer Begriff?

06.08.2008  |  Robert Hartmann
Sehr geehrte Damen und Herren,

wie letzten Freitag in einem Artikel der Süddeutschen Zeitung (Nr. 178/Seite 25) zu lesen war, sei der Gewinn vor Steuern bei der Deutschen Bank im Vergleich zum Vorjahresquartal um drei Viertel von 2,7 Mrd. Euro auf aktuell 642 Mio. Euro eingebrochen. Man hätte nämlich 2,3 Mrd. Euro auf "Wohnungsbaukredite, Übernahmedarlehen, gewerbliche Immobilienfinanzierungen und Anleiheversicherungen" (zit.) abgeschrieben, was schließlich zu einem solchen Quartalsergebnis geführt hätte. Analysten seien weiterhin beunruhigt, was nun diese "Zahlen wert seien" (zit.). Kian Abouhossein beispielsweise, Bankanalyst bei J.P Morgan, hätte viel höhere Abschreibungen erwartet und sei überzeugt, die Deutsche Bank müsse sämtliche Werte in Bezug auf ihre strukturierten Produkte weiter nach unten korrigieren, was sich negativ auf das Ergebnis niederschlagen würde.

Nun zur Vorgeschichte der sogenannten "22-Cent-Frage": Die amerikanische Investmentbank Merrill Lynch hätte letzte Woche beim Verkauf von problematischen Wertpapieren mit einem Nennwert von 30,6 Mrd. USD an den Finanzinvestor Lone Star für einen US-Dollar lediglich 22 Cent (!) (also etwas mehr als ein Fünftel) bekommen. Angesprochen auf diese Problematik ließ Anthony Di Iorio, Finanzvorstand der Deutschen Bank, zwischen den Zeilen durchblicken, dass er den Verkaufserlös, den Merrill Lynch mit diesen Produkten erzielt habe, als zu gering einstufe. Man wird sehen, ob die "22-Cent-Frage" der neue Begriff schlechthin wird, wenn die Kreditkrise, die nach unserer Sicht der Dinge noch lange nicht (!) ausgestanden ist, wieder volle Fahrt aufnimmt.

Was gibt es vom Handel im Gold und Silber an einem Tag zu berichten, an dem alle gespannt auf die Leitzinsentscheidung in den USA warteten, die sich letzten Endes als „Nullrunde“ herausstellen sollte?

Gold startete bei rund 893 USD je Feinunze in den Handel und schlug eine Abwärtsbewegung ein, die im Zwischentief einen Wert um die 872 USD erreichte. Der Schlusskurs betrug 873,50 USD je Feinunze.

Silber ging knapp unter 16,90 USD je Feinunze in den Handel und schlug ebenfalls eine Abwärtsbewegung ein. Im Tagestief sah man Silberpreise von rund 16,40 USD je Feinunze. Der Schlusskurs wurde bei 16,42 USD markiert.

Aus Tagessicht festigte sich der USD gegenüber dem EUR zusehends. Zu Handelsbeginn betrug der EUR/ USD-Wechselkurs noch 1,5571, im Tagestief "lediglich" 1,5436. Heute Morgen erhalten die Händler für einen EUR rund 1,5505 USD.

Der HUI (= Amex Gold Bugs Index) kannte gestern nur eine Richtung, nämlich die nach unten: Eröffnet wurde bei 378,04 Punkten, im Tagestief sah man 355,35 Punkte. Gegen Handelsschluss standen 356,17 Punkte auf dem Ticker, was auf den Vortag bezogen einem Verlust von 21,87 Punkten bzw. 5,79% entspricht.

Bei den Ratios ergibt sich nun folgende Konstellation: Das Gold/Silber-Ratio stieg um knapp einen Prozentpunkt auf 53,47. Das Gold/ Öl-Ratio hingegen fiel um mehr als einen halben Prozentpunkt auf 7,44.


In eigener Sache: In den kommenden Tagen wird eine neue Analyse zum HUI erstellt. Diese wird dann über den "Analyse-Mail-Verteiler" versandt. Für Interessierte, die noch nicht in besagtem Mail-Verteiler stehen, besteht die Möglichkeit, sich bei Herrn Gasteiner unter der E-Mail-Adresse Michael.Gasteiner@proaurum.de dafür anzumelden. Er schickt Ihnen dann auf Ihren Wunsch hin künftige Analysen kostenfrei per PDF-Datei zu.


München aktuell

Gold sind wir derzeit long mit einem Durchschnittskurs von 912,33 USD je Feinunze. Im Silber sind wir aktuell mit einem Durchschnittskurs von 17,15 USD je Feinunze voll investiert.

Wir halten unverändert unsere strategische Position auf ein steigendes Gold/ Öl-Ratio. Der durchschnittliche Einstandskurs liegt bei 6,65. Diese Position ist langfristig angelegt und deshalb verzichten wir hier auf eine Stopporder. Unsere langfristigen Edelmetallpositionen zur Vermögenssicherung bleiben unangetastet in den Tresoren. Seit der letzten Transaktion hat sich unsere Performance im kurzfristigen Tradingbereich auf 51% erhöht.

Wir erlebten gestern trotz oder gerade wegen der zurückgegangen Kurse ein großes Orderaufkommen. Offenbar nutzen viele Kunden aktuell die Gelegenheit, sich erstmalig am physischen Edelmetallmarkt zu engagieren oder ihr bereits bestehendes Edelmetallportfolio aufzustocken.


Berlin aktuell

Es scheint, als ob alles nur darauf gewartet hätte: Mit unterschreiten der 900er Marke beim Goldpreis kehren immer mehr Investoren zurück und bescheren unserer Berliner Niederlassung damit eine täglich wachsende Zahl an Kaufaufträgen. Auf der anderen Seite sind bei diesen Notierungen natürlich immer weniger Kunden bereit, sich von ihren Edelmetallen zu trennen, so dass mittlerweile auf einen Verkauf statistisch gesehen, neun Käufe folgen. Auch das durchschnittliche Anlagevolumen pro Kaufauftrag stieg, je tiefer die Gold- und Silberpreise fielen. So durften wir am späten Dienstagnachmittag noch einige überdurchschnittlich große Kaufaufträge entgegennehmen. Dagegen gibt es bei den georderten Gattungen keine nennenswerten Änderungen zu den Vorwochen: Beim Gold wurden - gerade bei den umsatzstarken Aufträgen - wieder überwiegend die Unzen Krügerrand und Barren a 100, 250 und 500 Gramm geordert; beim Silber fokussierte sich die Nachfrage auf die gängigen Unzen- und die australischen Kilo–Münzen.


Wien aktuell

Der Montag und Dienstag brachten gute Umsätze in Gold und Silber. So kam es zu zahlreichen Exekutionen von neuen Limitorder Kaufaufträgen (erwähnenswert: die meisten Anleger staffeln jetzt ihre Investments in 3er Tranchen bei 19.000/ 600 € bereits exekutiert. Im Silber kam es zu einer Welle von Direktkäufen. Hier wurden vermehrt die Barreneinheiten 1000 und 5000 Gramm nachgefragt.

Die meist gehandelten Produkte am 01-08-2008:
  • Gold: Goldbarren 500, 1000 Gramm, Kruger Rand, Philharmoniker ATS
  • Silber: Barren 1000 und 5000 Gramm, Philharmoniker
  • Platin: 1 Unze Koala
  • Palladium: 100 Gramm Barren. 1 Unze EMU


Zürich aktuell

Keine Neuigkeiten aus Zürich.


Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag.
Ihr Team von pro aurum


© Robert Hartmann

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