Geburtswehen eines neuen Bullenmarktes
07.08.2008 | Clif Droke
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Vor einer Weile haben wir einen Blick auf die Antwort der US-Notenbank auf die Kreditkrise geworfen, so, wie sie sich in den nationalen Liquiditätsindikatoren darstellt. Noch bis vor Kurzem ist die monetäre Basis das ganze Jahr über größtenteils stagnierend gewesen, trotz der Not-Zinssenkungen als Antwort auf den Subprime-Ansturm. Erst kürzlich hatte die Notenbank jedoch die Liquidität hochgeschraubt. Und diese Geldvermehrung spiegelt sich in anhand eines "Ausbruchs" im Chart für die monetäre Basis wider. Das sind wieder gute Nachrichten, dass Hilfe unterwegs ist und dass die Feuer der Kreditkrise sehr schnell gelöscht sein werden. Die Straße wird sehr bald frei sein für den Start des nächsten zyklischen Bullenmarkts. Diese Entwicklung müsste sich im 4. Quartal beschleunigen, sobald der 6-Jahre-Zyklus den kompletten Tiefpunkt erreicht hat.
Die Krisenmacher haben das gewünschte Niveau von maximaler Angst bei Verbrauchern und Investoren erreicht. Ihr Ziel war nicht die Zerstörung der Kapitalmärkte, sondern eher Aufruhr und Unruhestiftung, um finanziell und politisch davon zu profitieren zu können. Um ihre Ziele hinter der Schaffung der Kreditkrise zu erkennen, brauchen wir uns nur die damit einhergehenden Folgen anzuschauen.
Wenn wir jetzt wieder einen Blick auf die Aussichten am Aktienmarkt werfen, dann wäre es untertrieben zu behaupten, dass die negative Stimmung einen "überverkauften" Aktienmarkt geschaffen hat. Die überverkauften Bedingungen die in diesem Sommer erreicht wurden, haben am Markt sogar für die stärksten überverkauften Bedingungen seit März 2003, dem Ende des letzten Bärenmarkts, gesorgt. Ich möchte ihnen gerne die jüngsten Stände des 10-Monate-Preisozillators für den S&P 500 zeigen. Dieser einfache Indikator misst die längerfristig bestehenden überkauften und überverkauften Positionen im S&P und er ist hilfreich hinsichtlich größerer Hochs und Tiefs. Er wird zu Beginn jeden Monats aktualisiert, die letzte Aktualisierung erfolgte also heute. Hier ist der Chart nach Stand vom 1. August.
Wie Sie sehen können, zeigen sich hier, längerfristig betrachtet, die stärksten überverkauften Bedingungen für den S&P seit der Talsohle des Bärenmarkts Anfang 2003. Das sind bullische Hinweise auf die vor uns liegenden Monate, auch wenn es sich hierbei nicht um einen präzisen Indikator für Ein- und Ausstiegspunkte handelt. Anhand dieses Indikators lassen sich nicht automatisch Tiefstände ausrufen, er kann jedoch aufzeigen, wann die marktinternen Faktoren für Käufe und Verkäufe günstig stehen. Dieser Indikator zeigt, dass die marktinternen Faktoren - von einem mittelfristigen Standpunkt aus - günstiger für den Kauf von Aktien stehen.
Die Verluste im US-Aktienmarkt mussten notwendiger erlitten werden, um den Weg frei zu machen für die finale "Blow Off"-Phase des Bullenmarktes 2003-2009. Dieser finale Fortschritt ist zu erwarten, wenn der 6-Jahre-Zyklus sein Tief erreicht und der 10-Jahre-Zyklus in sein letztes, ansteigendes Jahr geht. Die "Geburtswehen" sind fast schon vorüber und bald werden wir ein neues, hüpfendes Bullen-Baby in den Händen halten.
© Clif Droke, 05.08.2008
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