Basismetallvorräte und Preise (Teil 4)
11.08.2008 | Adam Hamilton
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Als die LME Vorräte in nur einem Jahr um 80% sanken, die lediglich den Bedarf eines Tages decken konnten, erlebte der Bleipreis einen mächtigen Anstieg von über 300%. Dieser parabelförmiger Anstieg erreichte einen Höchstpunkt von 1,80 $. Zu der Zeit war Blei wertvoller als Aluminium und Zink!
Aber sobald die LME Bestände im vierten Quartal im Jahr 2007 zunahmen, wurde die Risikoprämie schnell vom Preis abgezogen. In etwa neun Monaten verfünffachten sich die Bestände und der Bleipreis rutschte um etwa 60% ab. Die inverse Vorrat-Preis-Korrelation funktionierte weiterhin recht gut für Blei.
Die inverse Korrelation beträgt im Jahr 2008 bis jetzt 0.860 mit einem Bestimmtheitsmaß von 74%. Das heißt, dass das Vorrat-Preis-Verhältnis nicht so eng bei Blei ist, wie zum Beispiel bei Kupfer, aber dennoch ist die Korrelation relativ stark.
In dieser Chart wirkt es vielleicht viel, aber 100 000 Tonnen reichen lediglich für fünf Tage. So lange die LME Bleivorräte um die 100 000 Tonnen-Marke schwanken, wird seine inverse Korrelation zum Preis weiterhin bedeutungsvoll sein.
Der aktuelle Preis liegt immer noch 400% über dem Tief im Jahr 2003. Laut der International Lead and Zinc Study Group kann das gegenwärtige 5-Jahres-Angebotsdefizit zu einem 6-Jahres-Angebotsdefizit werden, wenn die Bleiproduktion in der zweiten Hälfte dieses Jahres rückläufig ist.
Zu guter Letzt kommt nun Aluminium und die folgende Chart ist der von Kupfer sehr ähnlich. Vielleicht liegt es an der Größe des Aluminiummarktes, aber wie Sie sehen sind die Schwankungen bei weitem nicht so stark wie bei den anderen Basismetallen. Nach Volumen bemessen wird jedes Jahr mehr Aluminium abgebaut und gebraucht, als all die anderen unedlen Metalle zusammen.
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Wie die anderen unedlen Metalle, erlebten die LME Aluminiumvorräte Anfang 2006 einen Anstieg, der zu einem Rekordhoch führte. Da sich die Vorräte von Ende 2003 bis Ende 2005 bis auf 500 000 Tonnen mehr als halbierten, hat sich der Aluminiumpreis mehr als verdoppelt. Aber dennoch ist der Verlauf des Aluminiumpreises anders als die übliche inverse Vorrat-Preis-Korrelation.
Ungefähr ein Jahr lang erlebte Aluminium eine starke Stabilisierung nach dem Hoch Anfang 2006. Und wie erwartet, rutschte der Aluminiumkurs Mitte 2007 ab, als die LME Bestände weiter stiegen. Nachdem der Preis um 17% sank, bewegte sich der Kurs in einem weiteren Seitwärtstrend, da sich das Angebot wieder verringerte.
Als die LME Vorräte Anfang 2008 weiterhin stiegen, stieg der Aluminiumkurs ebenso. Auch wenn das Angebot seit Ende 2006 um 70% zugenommen hat, ist der Aluminiumpreis in der selben Zeit gestiegen und hat kürzlich ein weiteres Rekordhoch erreicht. Somit ist es offensichtlich, dass ein anderer externer Faktor die Aluminiumpreise in die Höhe treibt. Dieser Faktor hat etwas mit der Verhüttung zu tun.