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Globalisierung

29.11.2008  |  Matthias Lorch
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Die Devisenrückflüsse sorgten für ein Überschuss im Kapitalkonto (capital - account - surplus) und hielten damit auch die langfristigen Zinsen extrem niedrig und den Dollar stark. Dieses Arrangement, das Alan Greenspan in einem Kongressausschuss stolz die US-Finanzhegenomie genannt hat, hat in der Folge die Globalisierung zu einem Wettrennen zu immer niedrigeren Löhnen rund um die Welt pervertiert.

Henry C. Lui kommentiert das jedenfalls so: Während die USA auf der Basis der Dollar-Hegenomie auf weitere Deregulierung der Finanzmärkte drängt, lassen die USA die EU und Japan in einem für diese nicht gewinnbaren Spiel leicht hinter sich. Die USA können nämlich die Schlüsselwährung ganz nach Belieben drucken.

Es entstand eine Finanzarchitektur, das die produzierenden Volkswirtschaften schädigt und die finanzierenden bevorzugt. Der Dollar ist anstatt eines neutralen Wechselmediums eine Waffe von massiver wirtschaftlicher Zerstörung (WMED -- Weapon of massive economic destruction) geworden. Schlimmer wie die Atombombe und mit mehr Macht zur Erpressung, welche dann auch durch den Internationalen Währungsfond (IMF) ohne Rücksicht betrieben wird.

Die chinesische Zentralbank (PBC = People´s Bank of China) zum Beispiel, kann nur weiterhin den durch den Export entstandenen Dollarüberschuss abzusaugen, um die eigene Währung konkurrenzfähig zu halten. Das ist auf die Dauer ein todsicheres Rezept für Verluste. Diese Überschüsse müssen dann in US-Schuldenpapiere, zum Beispiel in 10jährige Treasuries zu 4% und ständigem Wertverfall des Dollars auf den Devisenmärkten investiert werden.

Oder die PBC beginnt, die aufgelaufenen Dollarreserven abzubauen und das hätte folgenden Effekt. Es würde hundert Handlungstage zu je 15 Milliarden dauern, um die inzwischen auf 1,5 Billionen angewachsene Dollarreserven abzubauen und zum Beispiel gegen Euro einwechseln. Aber spätestens nach 10 Tagen, also nachdem 150 Milliarden auf den Markt geworfen worden wären, wäre der Dollarwert der verbleibenden Reserven 20% niedriger und so weiter. Diese Aktion würde dann sofort einen Nettoverlust für die PBOC ergeben.

Sollte die PBC die Dollarreserven gegen Yuan eintauschen, müsste das gegen die vorhandenen Währungsmenge geschehen und hätte deshalb eine schrumpfende Geldmenge in China und damit eine Verlangsamung der Wirtschaft zur Folge.

Würde die PBC die Dollarreserven gegen Gold verkaufen, dann wäre nicht genug Gold da, weil es nicht genug Verkäufer gäbe und weil niemand (mit einer Ausnahme) genug Gold hätte, um den Markt zu bedienen, es wären keine "Marketmaker" da, die den Markt aufrecht erhielten. Die Goldeigentümer bräuchten ihr Gold nicht verkaufen und der Markt würde sich nur über Gold-Derivate (= Zertifikate, Optionen, Futures) abwickeln.

Hätten zum Beispiel die USA nur ihre nationalen Schulden zum Stichtag erster Juni 2005 - also damals 7.787 Billionen - zurückzahlen wollen, dann wäre ein Preis von 29835 Dollar pro Unze nötig gewesen, damit die nach offiziellen Angaben 261.000.000 Unzen im Besitz der USA dazu ausgereicht hätten. Bei einem Preis von 30.000 Dollar würde die Regierung/Regierungen den Besitz und Handel von Gold wie Roosevelt im Jahr 1933 verbieten.

Wie auch immer, die PBC steckt in einem Dilemma. Trotzdem aber sind bislang alle Versuche der westlichen Institutionen, China zu verschulden, schiefgelaufen. Die Chinesen verschenken heute zwar noch Ihre Berge von Produkten aber dass wird aufhören, nach dem erst mal die Infrastruktur geschaffen ist werden die Chinesen die Möglichkeit haben diese Dinge selbst zu kaufen. Das steht dann im Gegensatz zu den G7 Ländern, die dann fast dastehen werden wie im Jahre 1850 also noch vor der Industrialisierung.


3.) Die Medien, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen.

Wie schon angesprochen muss die Globalisierung der Bevölkerung auch verkauft werden und deshalb war eine gigantische PR Aktion nötig. Die Globalisierung ist letztendlich ein Krieg des Kapitals gegen die Arbeitnehmerschaft. Damit niemand das offensichtliche so schnell merkt, nämlich dass wenn die Produkte irgendwo anders hergestellt werden auch der Arbeitsplatz wegrationalisiert wird und somit die Einkommensgrundlage, muss die Illusion geschaffen werden dass konsumieren auch durch Schulden machbar ist.

Man braucht also ein Konsument der auf Biegen und Brechen kauft, und um es vorsichtig auszudrücken, der etwas materialistische eingestellte US Amerikaner war da die erste Wahl.

Der US-Amerikaner wurde absichtlich in eine Schuldenblase nach der anderen getrieben, welche aus Betrugsmanövern in der Buchhaltung und übertriebener Kreditgewährung bestand.

Das war der Paradigmenwandel vom Produktionsland zum Konsumland oder auch von der größten Gläubigernation zur größten Schuldnernation und die langsam folgende Deindustrialisierung der USA und mehr oder weniger der gesamten westlichen Welt.

Die Voraussetzung dafür war aber, dass genug Geld unter die Leute kam und da war Allen Greenspan (nachdem er von der Queen zum Ritter geschlagen wurde, nennen ihn auch manche Sir Printsalot) der Experte. Er gab 18 Jahre lang alles.

Aber auch politisch und medientechnisch musste alles in die Wege geleitet werden, um die größte Abzocke des Jahrhunderts abzuwickeln.

Die Einschnitte waren auf langfristige Änderungen ausgelegt und begannen in der Carter-Administration zwischen 1977-1981. Es waren zuerst Schritte zur Deregulierung, zum Abbau des Sozialnetzes und die Einschnitte bei den Pensionen.

Bei Reagan 1981 bis 1989 hieß es dann: "The nine most terrifying words in the English language are, "I´m from the government and I´m here to help."
Übersetzung: "Die neun am meisten gefürchteten Worte in Englisch sind: "Ich bin von der Regierung und ich bin da um Ihnen zu helfen."

Durch diese sich schnell verbreitenden Schlagworte haben die Menschen ganz vergessen, dass der Staat eigentlich da ist, um die Schwachen vor den Starken zu schützen, oder besser gesagt, die Leichtgläubigen und Dummen vor den Gerissenen.

Es gab die größten Steuererleichterungen für die Reichen und das größte Defizit der Staatsfinanzen sowie weitere Deregulierungen. Und gleichzeitig immer wieder den gleichen Slogan bis zur Gehirnwäsche: - NO BIG GOVERMENT - keinen großen Staatsapparat.

Bei Bush senior 1988-1992 wurden Investments in Ländern der dritten Welt und andere neoliberale Programme befürwortetet und ausgebaut.

Bei Clinton 1992-2000 wurde dann aggressiv "Free Trade" unter der beschriebenen Dollar-Hegenomie betrieben.

Bei Bush junior gab es dann das alles gleichzeitig: liberale Programme, "Free Trade", Deregulierung, Abbau des Sozialnetzes und weitere Einschnitte bei den Pensionen und noch einen Krieg mehr. Die Folge war der Einkommensunterschied zwischen Armen und Reichen stieg so schnell wie noch nie. Das alles begann mit langer Hand vorbereitet unter Carter mit Deregulierungen der damit komplett gleichgeschalteten Medien.




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