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Lektionen aus einem Leben

21.08.2008  |  Theodore Butler
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Denjenigen, die behaupten, dies seien ganz normale Marktspiele und die Commercials wären Marktmacher, sei deutlich gesagt, dass die gesetzlichen Vorschriften für den Rohstoffsektor keine Marktmacher zulassen. Die Märkte sollen wie eine öffentliche Auktion (jetzt elektronisch) funktionieren und nicht als ein System für Spezialisten. Selbst wenn man davon ausgeht, dass die Commercials als selbsternannte Marktmacher handeln, dann stellt sich immer noch die Frage, welcher legitime Marktmacher Preisanstiege ausschließlich durch Leerverkäufe begrenzt. Und schließlich verursachen sie ungeordnete Abwärtsbewegungen. Deswegen laufen alle Preiserholungen am Markt zurückhaltend und ordentlich ab, und deshalb bekommen wir brutale sowie außer Kontrolle geratende Sell-Offs. Die Commercials gestalten die Märkte nur zu ihrem eigenen finanziellen Vorteil. Und manche Marktmacher.

Ich schwöre Ihnen, ich würde es beweisen können, wenn ich in die Handelsaufzeichnungen direkt zu sehen bekäme und nicht nur die der CFTC und der Börse, deren Mission es ist, einfach wegzuschauen. Aber das ist unmöglich, also muss ich es anhand der öffentlichen Angaben beweisen. Die Angaben für den Donnerstag/ Freitag-Sell-Off werden zwar nicht vor dem Erscheinen des nächsten COT verfügbar sein, aber im letzten COT finden sich weitreichende Beweise für das, was ich behaupte.

Im jüngsten COT, nach Stand vom 08.12., wird bestätigt, dass die Commercials im letzten Monat eine Kauforgie veranstalteten. Sie haben mit anderen Worten die Sell-Offs bei Gold und Silber über den letzten Monat herbeigeführt und sie haben diesen Sell-Off dazu benutzt, um noch gemeinsam so viele Kontrakte zu kaufen wie möglich. Die Zahlen sind beeindruckend. Seit dem COT vom 15.07. haben die Commercials glattgestellt und ihre gesamte Netto-Short-Position bei den Silber-Futures um mehr als 20.000 Kontrakte (100 Millionen Unzen) reduziert. Beim Gold stellten die Commercials, als Gruppe, mehr als 90.000 Futures-Kontrakte glatt und reduzierten ihre gesamte Short-Position um 9 Millionen Unzen. Zweifellos kauften die Commercials noch mehr Kontrakte in der aktuellen Woche.

Zusätzlich zu diesen Käufen an der COMEX gehe ich auch davon aus, dass die nackten, leerverkauften Anteile am Silber-ETF, SLV, zurückgekauft wurden - dies müsste entweder komplett oder zu einem großen Teil während des letzten Monats geschehen sein. Das war der Plan.

Dennoch hingen die prozentualen Käufe der konzentrierten Silber- und Gold-Shorts an der COMEX insgesamt deutlich hinter den Gesamtkäufen aller Commercials hinterher. Beim Silber kauften die 4 konzentrierten Shorts nur 10% (2000) der 20.000 der insgesamt gekauften Silberkontrakte, während die Raptoren (die kleineren, 9+ Commercials) 12.000 und die fünf- bis achtgrößten Commercials ein wenig mehr als 6000 Kontrakte kauften. Beim Gold kauften die Großen Vier nur 22% zurück, oder 20.000 der insgesamt 90.000 gekauften Kontrakte, wobei die Raptoren 40.000 Kontrakte kauften und die fünf- bis achtgrößten Händler 30.000 Kontrakte.

Mit Sicherheit sagt uns das letztendlich, dass die konzentrierte Short-Position der Großen Vier beim Silber und Gold konzentrierter und manipulativer geworden ist, trotz dessen, dass sich die Gesamtzahl der Kontrakte über den letzten Monat etwas verringert hat. Die Großen Vier beim Silber und Gold sind jetzt noch isolierter vom Rest der Commercials und daher noch verzweifelter. Das erklärt auch voll und ganz den ungeordneten Ablauf des jüngsten Sell-Off und es wird auch folgende, ungeordnete Abläufe erklären. Der sehr geringe Umfang an Glattstellungen durch die Großen Vier erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sie in diesen Short-Positionen gefangen sind.

Denken Sie daran, dass Konzentration und Manipulation Hand in Hand gehen - je konzentrierter die Short-Position beim Silber und beim Gold wird, desto deutlicher beweist es die Manipulation. Nur jene, die jede Analyse der öffentlichen Angaben ablehnen und jeden Gedanken zurückweisen, Silber und Gold könnte manipuliert werden, können auch zu dem Schluss gelangen, dass wir es hier mit einem freien Markt zu tun haben und nicht mit manipulativen Aktionen. Mit wachsenden Hinweisen auf eine Silberknappheit im Einzelhandel stehen jene, die die Manipulation abstreiten, immer dümmer da.


Die Silberknappheit im Einzelhandel

Die beständig wachsende Knappheit für Investitionssilber im Einzelhandel wird immer offensichtlicher. Dieses Segment macht, auf Tagesbasis, nur einen kleinen Teil des gesamten Silbermarktes aus. Aber aufgrund der großen Teilnehmerzahl - auf An- und Verkaufsseite - wird dieses Segment sozusagen demographisch zu einem vertrauenswürdigeren Barometer, als die täglich Transaktionsmengen auf den ersten Blick andeuten mögen. In Anbetracht von 5.000 Einzelhändlern und vielleicht 100.000 Kunden kann man von diesem Einzelhandelsmarkt viel lernen.

Was gerade passiert, ist schon überaus erstaunlich. Zum ersten Mal in unserem Leben ist nicht genug Silber vorrätig. Überall, wo Sie hinschauen, finden Sie ausverkaufte oder nur noch mit Restbeständen ausgestattete Händler - in der gesamten Handelskette. Verspätungen bei den Lieferungen - die eindeutigste Definition der Knappheit eines Rohstoffs - sind an der Tagesordnung. Das ist beispiellos. Die Tatsache, dass es genau zu der Zeit passiert, in der ein heftiger Silberpreis-Sell-Off stattfindet, sollte Sie komplett verwirren.

Wenn Ihre Kinder in die Schule gehen, dann fragen Sie die doch mal oder borgen Sie sich eines ihrer Einführungsbücher zum Thema Wirtschaft aus. Was Sie dort lesen werden, wissen Sie ohnehin schon. Das grundlegende Gesetz von Angebot und Nachfrage diktiert, dass niedrige und fallende Preise ein Hinweis auf wachsendes Angebot oder fallende Nachfrage sein müssen. Sie werden keinen Hinweis darauf finden, dass irgendein Preis bei Rekordnachfrage deutlich im Preis einbrechen kann - ganz besonders nicht, wenn kein Angebot vorhanden ist. Zumindest nicht in einem Freimarktsystem.





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