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Goldmarkt labil und anfällig

16.02.2005  |  Martin Siegel
Der Goldpreis schwankte im gestrigen New Yorker Handel in der Spanne zwischen 425 und 427 $/oz und notiert heute morgen im Handel in Sydney und Hongkong um die 425 $/oz- Marke um etwa 1 $/oz über dem Vortagesniveau. Der Anstieg ist als Reaktion auf den Dollar zu beurteilen, der zum Euro unter die Marke von 1,30 Euro/$ abrutschte. Die Goldminenaktien entwickeln sich weltweit uneinheitlich mit einer nachgebenden Tendenz. Auf Eurobasis fiel der Goldpreis leicht zurück (aktueller Preis 10.503 Euro/kg, Vortag 10.516 Euro/kg). Die Widerstandsmarke von 11.300 Euro/kg spielt derzeit keine Rolle. Insgesamt wird kurzfristig eine labile Entwicklung des Gesamtmarktes angezeigt.

Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der seine Bodenbildung um 6,60 $/oz abgeschlossen hat und deutlich über 7,00 $ /oz anziehen konnte (aktueller Preis 7,24 $/oz, Vortag 7,25 $/oz). Der Zinkpreis, der das Hoch von 0,60 $/lb halten konnte, bestätigt die Entwicklung einer Hausse der Basismetallaktien, die in eine Unterstützung der Goldhausse in der 2. Jahreshälfte münden könnte. Massive Vermarktungsaktivitäten konnten im Basismetallbereich bereits in den letzten Monaten beobachtet werden (z.B. Einrichtung der Videotextseite 303 auf n-tv, Artikel in der Welt vom 29.09.04: "Rohstoffe versprechen auch 2005 Gewinne", Handelsblatt vom 26.10.04: Merrill Lynch prognostiziert weiteren Anstieg des Goldpreises, Welt vom 09.11.04: "Gold profitiert von der Wiederwahl Bushs", Handelsblatt vom 22.11.04: "Gold erstrahlt in hellem Glanz", Handelsblatt vom 06.12.04: "Der Goldpreis ist auf dem Weg nach oben") beobachtet werden, die darauf hindeuten, daß dieser Bereich demnächst weltweit "gespielt" werden könnte, was sich wiederum positiv auf den Goldbereich auswirken dürfte. Ein Anstieg des Goldpreises in Richtung 480 $/oz erscheint ohne massive Eingriffe der Zentralbanken mittelfristig weiterhin möglich.

Mit dem erfolgreichen Test der 410 $/oz-Marke und dem anschließenden Anstieg über die 420 $/oz-Marke hat sich die Wahrscheinlichkeit weiter verringert (aktuelle Wahrscheinlichkeit 25:75), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend bei 410 $/oz gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/04). Der zweimalige erfolgreiche Test der 410 $/oz-Marke, die Erholung der Goldminenaktien und die kurzfristig überverkaufte Situation am Goldmarkt sprechen kurzfristig gegen einen fallenden Goldpreis.

Trotz der massiven Bemühungen der Bundesregierung und der Unterstützung durch den Bundesbankpräsidenten Axel Weber, Goldverkäufe der Bundesbank durchzudrücken, weigert sich die Bundesbank aus grundsätzlichen Überlegungen, die Option auf die Goldverkäufe von jährlich 120 t auszuüben. Die Verkaufsquote der Bundesbank wird nun von anderen Zentralbanken übernommen. Am 20.12.04 wurde unsere Vermutung bestätigt, daß Frankreich bereits Ende 2004 massive Goldverkäufe vorgenommen hat (vgl. "Goldmarkt", Ausgabe 23/04). Der Preisrückgang der letzten Wochen deutet darauf hin, daß die Zentralbanken Frankreichs, der Schweiz und der Niederlande auch zum Jahresbeginn 2005 als Verkäufer aufgetreten sind. Mit dem massiven Abbau der Goldreserven der Zentralbanken und der unlösbaren Krise im Weltfinanzsystem bleibt der langfristige Ausblick unverändert positiv.

Im nordamerikanischen Handel gab der xau-Goldminenindex um 0,5% oder 0,5 auf 94,9 Punkte nach. Bei den Standardwerten verloren Goldcorp 3,5% und Kinross 3,0%. Newmont konnte um 0,3% zulegen. Bei den kleineren Werten gaben River 5,4%, Hecla 4,2%, Stillwater 3,4% und Glamis 3,0% nach. Agnico Eagle konnten 2,4% (Vortag +4,4%), Rio Narcea 2,2% und Minefinders 2,0% zulegen.

Die südafrikanischen Werte entwickelten sich im New Yorker Handel nachgebend. Harmony fiel um 1,5% zurück.

Die australischen Goldminen präsentierten sich heute morgen uneinheitlich mit einer nachgebenden Tendenz. Bei den Produzenten gaben Herald 6,7%, Croesus 4,8%, Oceana 4,5% und Equigold 3,9% nach. Gegen den Trend konnte Dragon um 10,6% zulegen. Bei den Explorationswerten büßten Citigold und Tanami 6,9%, Intern. Gold 6,3% und Northern Gold 5,0% ein. Bei den Basismetallwerten konnten Cons Minerals 3,1%, Sally Malay 2,1% und Jubilee 2,0% zulegen.


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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