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Rodeo-Trading mit dem Goldenen Bullen

13.09.2003  |  Stephan Bogner
- Seite 3 -
Viele behaupten, dass eine solch einschneidende Korrektur an den weltweiten Börsen schon geschehen sei. Der Nasdaq hat um die 80% verloren und der Tiefpunkt scheint nicht nur charttechnisch erreicht zu sein. Zusätzlich befinden sich die populären Börsen seit März 2003 wieder im Höhenflug und konnten kontinuierlich zulegen. Geht es jetzt wieder hoch? Ist das schlimmste überstanden?

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Chart 4: Nasdaq100-Index 1971 bis Mitte 2003 (5)


Es hat noch gar nicht angefangen!

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Chart 5: Dow Jones Industrial-Index 1920 bis Mitte 2003 (6)


Ein "echter" Langfrist-Chart des Dow Jones und S&P spricht Bände, denn nicht der Nasdaq ist der (künstliche) Barometer für die Gesundheit der US-Wirtschaft (geworden), sondern allein die zwei zuvor genannten. Diese beiden Indizes sind maßgebend, ob die restlichen Börsen weltweit fallen oder steigen - und das täglich!
Dank den globalisierten Handels- und Kapitalmärkten sind die industrialisierten Länder nun so ineinander verzahnt (worden), dass die Lokomotive USA den Kurs bestimmen kann. Für mich als Investor hat dies eine logische Konsequenz: Eine Diversifikation des Portfolios ist erheblich erschwert worden. Es scheint keinen sicheren Hafen mehr zu geben im Falle einer rezessiven Wirtschaftsentwicklung. So gut wie alle Märkte korrelieren positiv miteinander. Dies macht eine Anlage in Gold hoch attraktiv.

Der Grosse Börsenzyklus der 1980er und 1990er Jahre fand 2001 sein Ende. Seit dem sind neue Zyklen dominant geworden, z.B. ein dominanter Abwärtszyklus in großen US-Indizes sowie ein nicht nur damit verbundener Aufwärtszyklus in den Rohstoffen (negative Korrelation). Solche riesigen Zyklen können nicht von heute auf morgen aufhören, ihre mächtigen Wellen zu schlagen. Es wäre unnatürlich. Trotzdem wird aus unerfindlichen Gründen dagegen angekämpft, als wenn eine Rezession wie ein bösartiges Geschwür entfernt werden müsse. Genau das Gegenteil ist der Fall: Rezessionen sind gut und wichtig - es ist aber zugleich auch zukunftsentscheidend wie korrigiert wird.

Zyklen können u.a. wie folgt in vier allgemeine Kategorien klassifiziert werden: langfristige Zyklen (Zyklenlänge von mehr als 2 Jahren), der saisonale Zyklus (1 Jahr), der primäre oder mittelfristige Zyklus (9 bis 26 Wochen) und der Trading-Zyklus (4 Wochen). Der Trading-Zyklus wird in die beiden kürzerfristigen Alpha- und Beta-Zyklen heruntergebrochen, die jeder im Durchschnitt 2 Wochen dauern.
Es existieren sogar noch längerfristige Zyklen, wie den (un-)bekannten 54 Jahre umfassenden Kondratieff-Zyklus. Dieser umstrittene, lange Zyklus wirtschaftlicher Aktivität, der zuerst von einem russischen Ökonomen namens Nikolai Kondratieff in den 1920er Jahren entdeckt wurde, scheint einen großen Einfluss auf praktisch alle Aktienkurse und Rohstoffpreise auszuüben. Der Kondratieff-Zyklus wurde in den jüngsten Jahren zu einem populären Diskussionsgegenstand, vor allem wegen der Tatsache, dass sein letztes Top in den 1920ern lag und der darauffolgende Gipfel in den 1990ern mehr als 6 Jahre überfällig war. Kondratieff sagte "erfolgreich" den Einbruch an den US-Börsen Ende der 20er Jahren voraus, musste aber für seine zyklische ("Erfolgs"-)Betrachtung der kapitalistischen Volkswirtschaften einen hohen Preis zahlen: Es wird vermutet, dass er in einem sibirischen Arbeitlager gestorben ist.

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Chart 6: Die Kondtratieff Wellen Juni 1789 bis September 2002 (7)
(Bild vergrößern: Bitte anklicken!)


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Chart 7: Die Kondtratieff Jahreszeiten mit den jeweils besten Investmentmöglichkeiten (8)
(Bild vergrößern: Bitte anklicken!)


Die Goldpreisentwicklung ist stark abhängig von mehreren makroökonomischen Faktoren, wie z.B. Währungen, Inflation, Zinssätze, Wirtschaftswachstum, politischer und sozialer Stabilität, um die Einflußreichsten beim Namen genannt zu haben. Deswegen dient der Goldpreis als Indikator für wirtschaftliche, politische und soziale Stabilität (auch wenn Gold schon begraben wurde). Die Goldpreis-Korrelationen mit Zinssätzen, Währungen und Öl (alle stellvertretend für Inflationstendenzen) wurden in vorherigen Artikeln bereits kurz angesprochen. Da der Goldpreis in US-Dollar pro Unze gerechnet wird, korreliert Gold am stärksten mit dieser Währung. Fällt der USD um 10%, so müsste sich der Goldpreis zusätzlich (!) um 10% aufwerten.




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