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Silber fällt bei Rekordnachfrage und leeren Märkten

01.10.2008  |  Martin Siegel
Der Goldpreis wird im gestrigen New Yorker Handel von 895 auf 870 $/oz gedrückt. Dabei verliert er zeitweise auf unter 860 $/oz. Heute morgen stabilisiert sich der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong und notiert mit 878 $/oz um etwa 23 $/oz unter dem Vortagesniveau. Die Goldminenaktien fallen parallel zum Goldpreis zurück und geben kein Signal für die kurzfristige Entwicklung des Gesamtmarkts. Der Silberpreis fällt zum Vortag um fast 1 $/oz auf aktuell 12,20 $/oz zurück.

Vor dem Hintergrund der ausverkauften physischen Märkte sind die Kursentwicklungen beim Gold und Silber geradezu widersinnig. Versuchen Sie es selbst und fragen einmal bei einer x-beliebigen Bank nach Goldmünzen nach. Nur in den seltensten Fällen dürften Sie welche bekommen. Falls Ihnen welche angeboten werden, vergleichen Sie den Preis mit dem aktuellen Goldpreis, der bei etwa 623 Euro/oz liegt. Noch vor wenigen Wochen lagen die Aufpreise für den Kunden bei etwa 3-4%, also bei etwa 645 Euro/oz. Heute dürften Sie deutschlandweit keine Münze mehr unter 660 $/oz bekommen können. Wo liegt also der Goldpreis?

Noch grotesker ist die Situation im Silberbereich. Ob der Silberpreis steigt oder fällt. Es ändert sich nichts an der aktuellen Situation - es gibt einfach kein Silver mehr. Unsere Firma Westgold erreichte am Montag eine Lieferung 1 oz Maple Leaf, die sonst für etwa 1 Woche gereicht hätte. Obwohl der Verkaufspreis mit 13 Euro/oz (aktueller Silberpreis 13 $/oz) einen deutlichen Aufpreis hatte, waren die Münzen innerhalb von 2 Stunden ausverkauft. Der Markt ist leer und die Nachfrage ist groß. Neuware ist teilweise überhaupt nicht (US-Eagle) nur mit Lieferfristen von 3 Monaten (Maple Leaf) zu erhalten. Wo liegt also der Silberpreis?

Händler berichten von Lieferfristen bis zu 4 Wochen für aktuell bestellte Ware zu aktuellen Preisen. Können diese Zusagen im aktuellen Umfeld der kollabierenden Banken alle erfüllt werden? Auf welchen Konten welcher Banken liegt das Geld bis zur Auslieferung? Und wer bürgt dafür?

Es zeichnet sich eine weitere Spaltung des Marktes ab. Während sich die Gold- und Silberpreise für physische Ware bereits jetzt deutlich von den "Witzpreisen" an den Papiermärkten abgekoppelt haben, wird es bei einer anhaltend hohen Nachfrage nach physischer Ware zu Aufpreisen für sofort lieferbare Ware kommen. Diese Situation (Backwardation) konnte vor einigen Jahren bei den Basismetallen beobachtet werden und hat beispielsweise beim Nickel zu einer Verzehnfachung des Preises geführt.

Auf Eurobasis kann der starke Anstieg des Dollars den Goldpreisrückgang fast ausgleichen (aktueller Preis 20.016 Euro/kg, Vortag 20.180 Euro/kg). Langfristig befindet sich der Goldpreis trotz der Korrekturphase der letzten Monate im Haussetrend in Richtung unserer neuen Zielmarke von 1.400 $/oz. Aufgrund der fundamentalen Verfassung des Goldmarktes halten wir eine Umkehr des langfristigen Aufwärtstrends praktisch für ausgeschlossen. Eine sich zuspitzende Finanzkrise an den Papiergeldmärkten (incl. der dann wertlos verfallenden Zertifikate auf Gold) könnte dabei jederzeit zu einem explosionsartigen Goldpreisanstieg führen.

Der Silberpreis entwickelt sich schwach und fällt weiter zurück (aktueller Preis 12,20 $/oz, Vortag 13,09 $/oz). Platin fällt zeitweise unter die 1.000 $/oz-Marke (aktueller Preis 1.042 $/oz, Vortag 1.055 $/oz). Palladium entwickelt sich schwach (aktueller Preis 205 $/oz, Vortag 213 $/oz). Die Basismetalle entwickeln sich nach dem Einbruch am Vortag seitwärts und bleiben im Abwärtstrend.

Der New Yorker xau-Goldminenindex verliert 1,5% oder 1,8 auf 133,0 Punkte. Bei den Standardwerten fallen Agnico Eagle 5,6%, Goldcorp 5,3% und Barrick 5,0%. Bei den kleineren Werten bricht Gammon Gold 10,3% ein. Bei den Silberwerten verlieren Apex 12,7% und Silver Wheaton 5,5%. Coeur d‘Alene erholt sich um 3,4%.

Die südafrikanischen Werte entwickeln sich im New Yorker Handel stabil. Gold Fields steigt um 9,1%. Anglogold verbessern sich 2,5% und Harmony 1,6%.

Die australischen Goldaktien entwickeln sich heute morgen uneinheitlich mit einer freundlicheren Tendenz. Bei den Produzenten steigen Aquarius 8,2%, Mundo 6,5% und St Barbara 5,2 . Oceana fallen 7,5% und Sino Gold 5,0%. Bei den Explorationswerten verbessern sich Highlands Pacific 14,3% und A1 Minerals 10,0 . Avoca gibt 6,1% nach. Bei den Basismetallwerten erholen sich Rio Tinto 12,4%, Jabiru 6,1% und BHP 5,7%. Perilya gibt 10,0% nach.


Westgold

Unsere Edelmetallhandelsfirma Westgold (www.westgold.de) verzeichnet am Dienstag extrem hohe Umsätze. Nur weil viele Produkte nicht zur Verfügung stehen, können keine neuen Rekordwerte erreicht werden. Nachgefragt wurden im Goldbereich vor allem 1 oz Maple Leaf, 1 oz Philharmoniker und 100g Barren. Teilweise weichen unsere Kunden auch auf die Münzen der Lunar-Serie und die deutschen Goldmünzen aus. Im Silberbereich bleibt die 1 kg-Kookaburra derzeit die einzige Anlagemöglichkeit. Die Verkaufsneigung bleibt mit 1 Verkäufer auf 10 Käufer gering. Unsere Preisliste und Hinweise zu Sonderaktionen finden Sie auf www.westgold.de.


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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